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Maraftoni 413 laraftoni
von mehreren Regierungen Patente er>
halten.
I/OVinious (Turiner polit. Blatt) 1836,
Nr. 179, lM ^.xpsnäies. — 1^'OLZs^
toi-s äa^mato sZara, Fol.) 1838, Nr.
im H-ppenäics. — Pester Lloyd (polit,
Blatt. Fol.) 186l. Nr. 267.
Marastoni, Jacob und Joseph, Vater
und Sohn. Jacob (geb. zu Venedig
um das Jahr 1810, gest. um 1860)
Seit bereits vierthalb Decennien ist
Jacob M. in Nngarn eingebĂĽrgert
und in Pefth ansaĂźig, wo er im Jahre
1846 eine Malerschule eröffnete, in wel
cher in 18 Zimmern, darunter vier groĂźe
Lehrsale, die Kunst zu malen, gelehrt
wurde. Es fehlte auch nicht an den dazu
unerläßlichen Erfordernissen, als Statuen,
Modellen, Cartons, Skulpturen und
Fresken. Es wurde sogar eine Bilder«
gallerie improvisirt, in welcher mitunter
Kunstwerke auS fast allen Schulen der
Malerkunst sich befanden. Diese Kunst«
schule, an der sich der Pesther Kunstverein
betheiligt hat, erfreute sich lange Zeit
groĂźen Zuspruchs. M. selbst wird als
Vertreter der manierirten italienischen
Methode der Gegenwart, aus welcher
als Bester seiner Zeit Schiavoni her»
vorgegangen, bezeichnet, ĂĽbrigens wird
seine Geschicklichkeit im Modellzeichnen
anerkannt. Im Jahre 1861 berichtete
Gabriel Ma.tr ay im Vereine zur Unter»
stützung der ersten ungarischen Maler«
akademie, daĂź die von Marastoni ge<
gründete Akademie und der sie unter«
stützende Verein aufgelöst seien. Erstens
habe sich die Theilnahme des PubUcums
fĂĽr die Anstalt vermindert, ferner seien die
Hilfsmittel von Jahr zu Jahr immer ge«
ringer geworden und endlich sei Mara-
stoni selbst seit 1839 so kränklich, daß er
den Lasten und Sorgen der Anstalt nicht
mehr gewachsen sei. Zugleich erstattete Mät ray Nachricht von einer Lotterie
mit deren Ergebniß eine „nationale
Malerakademie" in Pesth begrĂĽndet wer-
den sollte. I n dieselbe wĂĽrden dann die
Modelle und Statuen und die sonstige
Einrichtung der Marastonischen Ma«
lerschule übergehen, bis zur Verwirkli«
chung dieses PlaneS aber die genannten
Gegenstände im Museum aufbewahrt
werden. Von Jacob M.'s Arbeiten
waren wohl mehrere in der Pesther
und nur wenige in den Monats'Aus»
stellungen des österreichischen Kunstver«
eins in Wien zu sehen, so z. B. im
Jahre 1832, im Juni: „Nie gute Mutter"
(300 fl.); — im Jahre 1836. im Juli:
„Gin PhilllZüph" (120 fl.). — Sein Sohn
Joseph (geb. zu Venedig 1. April 1834)
kam als Kind mit seinen Eltern nach
Pesth, wo er in des Vaters Malerschule
bis zum Jahre 1830 den Unterricht in
der Kunst genoĂź. I m Jahre 1880 be<
suchte er die Kunstakademie in Venedig,
auf der er bis 1833 verblieb und mehrere
Prämien und sonstige Anerkennungen sei«
nes Talentes erhielt. Im letztgenannten
Jahre kehrte er nach Ungarn zurĂĽck und
arbeitete theils im Atelier seines Vaters
u Pesth, theils zu StuhlweiĂźenburg als
Porträtmaler. Nach dem Tode seines
VaterS warf er sich auf die einträglichere
Beschäftigung des lithographirten Por»
träts, auf welchem Felde er sich durch
'eine ähnlichen, kräftigen, den Charakter
mit großer Wahrheit wiedergebenden zahl«
reichen Bildnisse, wie durch seine schönen
Blätter zu Csaszar's Werk „Halle
ngarischer Vorfahren" rühmlichst be«
annt gemacht hat.
Ungarns Männer der Zeit. Biografien und
Karakteristiken hervorragendster Persönlichkei»
ten. Aus der Feder eines Unabhängigen^ C. M.
Kertbeny rsets Benkert) (Prag 1862. A. G.
Steinhäuser, kl. 8".) S. 129. - Pester
Ll'oyo 1361, Nr. 96. — Kunst'Blatt
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Londonia-Marlow, Volume 16
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- Londonia-Marlow
- Volume
- 16
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1867
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.41 x 21.45 cm
- Pages
- 514
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon