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Märay 414 Märan
(Stuttgart. Cotta, 4°.) Jahrg. 1846. S. 248. —
Kertbeny. Ungarische Maler.Revue u. s. w.
1. (u. einziges) Heft. S. 159. im Aufsatze:
„Die ungarischen Maler, größtentheils nach
der Bilderausstellung im Jahre 1843 beur»
theilt". ^Daselbst heißt es über Jacob M.:
„ist ein guter würdiger Bürger, aber kein guter
Maler. Ma rastoni ist ein Nachässer des
Manieristen Schiavoni. Die Nachäffer
machen aber alles besser. Sie klystiren das
schmutzige aber geistreiche Fleischcolorit S ch ia«
voni's mit Milch und Blut, machen eine
Mosaik von Unnatur zusammen, mischen eine
0II2, xotriäa von Farben, hängen treuer als
ihr Meister an den wahrhaft empörend manie«
rirten Hemden und stehe — das Publicum
bekommt beinahe die Maulsperre der Bewun»
derung. Marastonider Maler ist der Sancho
Pansa Schiavoni's".^ — Ungarische
Nachrichten 1864. Nr. 76.
Maral), Albina (Sängerin, geb.zu
Wien im Jahre 4832). Sie ist die Toch-
ter deS Freiherrn Anton Wodniansky-
Wildenfeld, dessen Gemalin zu ihrer
Zeit unter dem Namen Fanny Maray
als eine der ersten Opernsängerinen in
Italien geglänzt hat. Alb ina kam schon
in ihrem zweiten Jahre in Folge der
Familienverhältnisfe ihrer Eltern aus der
deutschen Heimat nach Italien, wo sich
das von der Mutter ererbte musikalische
Talent zuerst unter der Leitung ihres
Vaters frühzeitig entwickelte. Im Alter
von fünf Jahren hatte bereits ihr Unter»
licht auf dem Piano begonnen. Als
sich in späteren Jahren ihre klangvolle
Stimme offenbarte, übernahm die Mut»
ter die Ausbildung ihres Gesangstalen-
tes, das sich auch mit jedem Tage zu
größerer Fülle und Gesangsfertigkeit ent<
wickelte. Die Mutter, die als Lehrerin
und Künstlerin den richtigen Blick und
das wahre Verständniß für die indivi»
duelle Kraft, für die Art und Grenze des
Talentes ihrer Tochter erkannte, bildete
Albina für das Genre des sogenannten
cololirten.dramatischen, die Buffa, die I^rioa.) L6iniL6rig. und das
sentimentale Drama umfassenden Gesan-
ges aus. Frühzeitig hatte die jugendliche
Sängerin bereits in engeren Kreisen sich
hören lassen, da führte sie ein günstiger
Zufall vor die Oeffentlichkeit. Albina's
Eltern befanden sich seit dem Früh«
linge 1847 in Florenz, wo das Talent
der siebzehnjährigen Maray in den
Salons der Arnostadt bereits vielfache
Anerkennung gefunden. Eine daselbst im
Jahre 4848 veranstaltete große Wohl-
thätigkeits-Akademie und die plötzliche
Absage einer darin mit einer schwierigen
Gesangspartie betrauten Primadonna ver»
anlaßten das erste Erscheinen Albina's
vor dem Publicum und der Erfolg war
ein überraschend glänzender. Stimme,
Schule und Vortrag ließen zusammen
nichts zu wünschen übrig. Der Umstand,
daß Maestro Rossini das Madchen bei
ihrem ersten Auftreten dem Publicum
vorführte, trug nicht wenig zur Verherr-
lichung des Erfolges bei. Schon dieses eine
Auftreten hatte genügt, daß sie von dem
Imprefsario des königlichen Theaters zu
Neapel gleich für die Staggione des lau<
senden Jahres engagirt wurde. Alb ina
ging nun mit ihren Eltern nach Neapel,
wo sie im Theater San Carlo glänzende
Erfolge feierte und bald der Liebling
des Publicums wurde. Nach Ablauf der
Staggione erhielt sie zu gleicher Zeit
Anträge nach Paris, London und Peters-
bürg; jenen aus letzterer Stadt nahm sie
an und ging im October 4830 nack
St. Petersburg; dort sang sie in den
Opern„DomPasquale", „WilhelmTell",
„Robert der Teufel", „Die Hugenotten",
„Die Königin von Golkonda" u. s. w.
Im Frühlinge 4851 folgte sie einem
Rufe nach Wien für die wieder in's
Leben getretene italienische Opernsaison.
Sie erzielte daselbst glanzende Erfolge
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Londonia-Marlow, Volume 16
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- Londonia-Marlow
- Volume
- 16
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1867
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.41 x 21.45 cm
- Pages
- 514
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon