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Marinoni 447 Narmom
der Familie das bedeutende Vermögen
von 400.000 ft. hinterlassen haben.
Adelstands'Diplom vom 16. December
4804. — Nat iona l 'Ze i tung , herausge«
geben von Becker, Jahrg. 4803, Stück 40,
S. 223. — Baur (Samuel), Allgemei«
neS historisch.biographisch'literarisches Hand«
Wörterbuch aller merkwürdigen Personen,
die in dem ersten Iahrzehend des neunzehnten
Jahrhunderts gestorben sind (Ulm 4346. Stet<
tini. gr. 8«.) Bd. I I , Sp. 46. — Goedecke
(Karl), Grundriß zur Geschichte der deut«
schen Dichtung aus den Quellen (Hannover
4859. L. Ehlermann. 8°.) Bd. I I , S. 4074,
Nr. 638. — Raßmann (Chr. Friedr.). Deut«
scher Dichter»Nekrolog oder gedrängte Neber»
sicht der meisten, sowohl älteren als neueren
verstorbenen Dichter u. s. w. (Nordhausen
4848, 8".) S. 425. — Wappen. Der Länge
nach von Silber und Blau getheilter Schild
mit einem über das Ganze gehenden rechts»
sckragen Balken von gewechselter Farbe und
Metall. Auf dem Schilde ruht ein rechtsge,
kel?rter gekrönter Turnierhelm, aus dessen
Krone drei wallende Straußenfedern, eine
silberne zwischen blauen, sich erheben. Die
Helmdecten sind blau, mit Silber belegt.
Marinoni, Johann Jacob von (M a>
thematiker und Astronom, geb. zu
Ndine im Jahre 167Ü. gest. zu Wien
10. Jänner 1753). Den ersten Unterricht
und die eigentliche Grundlage seiner spä>
teren wissenschaftlichen Richtung erhielt
er in seiner Vaterstadt Udine, seine Aus»
bildung vollendete er aber an der Hoch-
schule zu Wien, wo er auch die philo-
sophische Doctorwürde erlangte. Kaiser
LeopoloI . ernannte ihn zu seinem Hof.
Mathematiker. Den Anfang der damit
verknüpften Geschäfte machte er mit dem
Entwürfe der CircumvallationSlinien um
die Vorstädte von Wien. Im Jahre 4706
entwarf er auf Befehl des Kaisers Io»
seph I. den schon höchst seltenen Plan der
Hauptstadt Wien und aller umliegenden
Gegenden, der auch in demselben Jahre
auf vier großen Bogen Imperialpapier in
Kupfer gestochen wurde. Im Jahre 1709 ernannte ihn der Kaiser zum Ingenieur
von Niederöfterreich. Im 1.1714 erfand
M. seine planimetrische. Meßwage, das
Werk, worin er sie beschrieb, ist unge-
druckt geblieben. Im Jahre 1717 machte
er seine Vorschläge zur Gründung einer
Akademie für die Geometrie und KriegS-
Wissenschaft, welche auch im folgenden
Jahre errichtet und als deren Unter«
director er angestellt wurde. Im Jahre-
1719 wurd^e er zum ersten kaiserlichen
Mathematiker ernannt, mit dem Auftrage,
das Herzogthum Mailand zu vermessen,
mit welcher Arbeit er im Jahre 1722
fertig geworden. I m Jahre 1726 erhielt
er in Anerkennung seiner bisherigen Ver»
dienste den Adelstand und wurde erster
Director der oberwähnten Akademie für
Geometrie und Kriegswissenschaft. I m
Jahre 1729 wurde ihm der Auftrag, in
Oberitalien mehrere Grenzstreitigkeiten
der italienischen Fürsten durch richtigere
Ausmessungen beizulegen, den er auch
in entsprechender Weise ausführte. I m
folgenden Jahre kehrte er nach Wien
zurück, wo er fortan seiner Lieblings»
Wissenschaft, der Astronomie, lebte. Zu
diesem Zwecke erbaute er sich auf eigene
Kosten ein Observatorium, welches als
eines der schönsten zu seiner Zeit bestehen,
den galt. Er stattete dasselbe mit allen
für seine Beobachtungen nothwendigen
Instrumenten, soferne sie nur im Hause
sich unterbringen ließen, aus. Ein Zug,
wie ihn sein Biograph Formey erzählt
und der sich in seinen Aufzeichnungen
vorgemerkt gefunden, verdient der Erin»
nerung erhalten zu werden, da er den
Cmst und die Vertiefung beweist, mit
denen sich M. seinen Beobachtungen hin»
b. Am 13., 14. und 13. December
1741 nahm M. ein Iriäuum Odser-
tionum aLtronomioarrmi mit der
größten Genauigkeit und der vollendetsten
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Londonia-Marlow, Volume 16
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- Londonia-Marlow
- Volume
- 16
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1867
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.41 x 21.45 cm
- Pages
- 514
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon