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Markovi« 470 Markovic
und philosophischen Studien, und ging
dann nach Wien, wo er unter Mar t in i ,
Riegger und Sonnenfels die Rechte
hörte.' Als im Jahre 4774 die von der
KaiserinMaria Theresia beschlossenen
Reformen im Studienwesen in's Leben
traten, bewarb sich M. um die Stelle eines
Adjuncten der juridischen Facultat an
der Hochschule zu Tyrnau, welche da-
mals 3andes«Universitat war, und erhielt
sie. Im Jahre 1776 erlangte er die
juridische Doctorwürde und noch im
nämlichen Jahre die Professur des Na»
tur«, allgemeinen Staats« und Völker»
rechtes und des ungarischen Staatsrechtes
zu Raab. Vier Jahre bekleidete er diese
SteUe. dann wurde er im Jahre 1780
Professor des Kirchenrechtes an der Univer»
sität zu Pesth und erwarb sich innerhalb
der 26 Jahre, die er daselbst im Lehr-
amte wirkte, einen solchen Ruf, daß er
als einer der berühmtesten Lehrer dieser
Hochschule galt. Seine Verdienste be«
lohnte Kaiser Joseph I I . durch eine
Porsonalzulage. Kaiser Leopold I I . ,
im Jahre 179!, durch Verleihung des
ungarischen Adels und Franz I., im
Jahre 1802, durch die Würde eines kön.
Rathes. Im Jahre 1806 legte er das
Lehramt nieder, wurde aber Assessor
der Studien-Commission zu Ofen und
Director der Universitäts'Buchdruckerei.
Beide Aemter versah er bis zum Jahre
1830, worauf er über sein Ansuchen von
letzterem enthoben wurde, hingegen ver.
sah er ersteres bis zu seinem im Alter
von 82 Jahren erfolgten Tode. Seine
Schriften sind:
1776); —
1786). Die Titel „mehrerer anderer
schätzbarer Monographien über einige
Gegenstände des Kirchenrechtes", deren die unten angegebenen Quellen gedenken^
vermochte ich nicht aufzufinden. Ein
größeres Werk über das gesammte Kir»
chenrecht blieb unvollendet in Handschrift.
Sein Sohn Johann Nepomuk trat
in die Fußstapfen des VaterS und wurde
auch ein ausgezeichneter Jurist ^s. d.
S. 468^.
Oesterreichische Nat ion al-Encyklopä«
die von Gräf fer und Czikann (Wien
1835. 80.) Bd. VI, S. 350. — 5 '^e> s^eu,'.
p. 109, l lS, 135. — 1833, 4<>.)
ki-enäi täblakkai, d. i. Die ungarischen Fa»
milien mit Wappen und Stammtafeln (Pesth
1860. Mor. Räth. 5«.) Bd. VI I , S. 324. —
Außer den bisher angeführten Personen des
Namens Markoviä (Markovics oder
Markovitsch) sind noch bemerkenswerth:
1. Ein Ambros Marko uio (god. zu Nagusa
8. November 1773). dessen 8äfa l ik in seiner
„Geschichte der südslavischen Literatur" gedenkt^
Derselbe war Mitglied des Franziskaner-Mi»
noritenordens zu Nagusa, und hat sich als
Herauslieber des Gedichtes „Osiuan" von
Gundul i l - , zu welchem er ausführliche ein<
leitende und erläuternde ÄnmerkmiA'n ge»
schrieben hat. verdient gemacht. Markooio
selbst gibt in einer „I^ttsi-a aä un 2uo amieo
5uIIa OäMÄüiüü eil V'rkneoLol) Oonäol l l^
ultimaintznte z>sr Ia sus oure Ltampata a
I^HFliäa o 3U 3.1cu.n6 rsla^ioul äa. lui (lato
(Vene^ia 1828, OoixlsIIa, 8".) Rechenschaft
über seinen Antheil an dieser Ausgabe. Auch
wird vermuthet, daß die den übrigen bei
Martecchini gedruckten einzelnen Gcdichtm
Gllndul io 's beigefügten Worterklärungen
von seiner Hand seien. Waul Ios. Läfai-ik's
Geschichte der südslavischen Literatur. Aus,
dessen handschriftlichem Nachlasse herausaege«
ben von Ios. I i reoek (Prag l8l>5. Friedr.
Tempsky, 8".) I I . Illyrischrs und croatisches
Schriftthum, S. 9?. l^ — 2. Vartholomäus
Markoviä (geb. zu Venedig im Jahre 1813).
von Abstammung ein Dalmatiner. Sein
Vater, Kaufmann in Zara, befand sich in Ge»
schäften in Venedig, und in dieser Zeit gebar
ihm dle Gattin daselbst den Sohn Bar t ho»
lomäus. Dieser, ecst fünf Monate alt verlor
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Londonia-Marlow, Volume 16
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- Londonia-Marlow
- Volume
- 16
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1867
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.41 x 21.45 cm
- Pages
- 514
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon