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Marschall Marschall
<auf den zu Aachen geschlossenen Frieden
meinte, es wäre richtiger zu sagen: „I^s.
xg.ix 68t äauL Ug.Ltriaiit". Von der
Kaiserin wurde M. nun zum Feldzeug'
meister ernannt. Im siebenjährigen Kriege
befehligte M. im Jahre 1757 ein Corps,
mit dem er Mähren deckte, und an dem
denkwĂĽrdigen Schlachttage bei Kollin
<13. Juni 4737) die Infanterie deS
Techten FlĂĽgels. Im Feldzuge deS Jahres
1.738 erwarb er sich bleibenden Ruhm
'durch seine heldenmĂĽthige Vertheidigung
der Festung OlmĂĽtz, wofĂĽr er in der
dritten Promotion (vom 4. December
1738), zugleich mit Feldzeugmeister Sin»
<:ere. Feldmarschall Loudon. Feld«
niarschall Herzog Arenberg und Feld«
-marschall Lacy, mit dein GroĂźkreu;e des
Maria Therefien-Ordens ausgezeichnet
ivurde. Im Jahre 1760 erhielt er den
Grafenstand und fährt diese jüngere
-einzige gräfliche Linie der Marsch al l
von Bieberstein das Prädieat der
Marschall auf Burgholzh ausen.
Wie die Kriegsgeschichte meldet, hat M.
bei der Vertheidigung von OlmĂĽtz eine
erstaunliche Umsicht und Energie ent»
wickelt. Auf die Ausbesserung der Werke,
die Räumung der Vorstädte, die Bei»
schaffung der Lebensmittel und Vorräthe,
die Entfernung aller unnĂĽtzen Zehrer,
auf Alles hatte er Bedacht. Dabei lieĂź
er die Batterien in so zweckmäßiger Weise
auffĂĽhren, daĂź sie in Verbindung mit
den häufigen Ausfällen dem Feinde un
gleich mehr Schaden zufĂĽgten, als er den
Belagerten zufĂĽgen konnte. Mit Recht
sagt die Zeitgeschichte im Hinblick auf
Marsch all's Vertheidigung von
mutz: „eine Festung, von welcher der
Feind — und zumal ein Feind wie
Friedrich I I . — abziehen mußte, ist
hinreichend, den Namen des Vertheidigers
auf die Nachwelt zu bringen". Die Ofsi ciere des in der Festung befindlichen
Vertheidigungscorps bezeugten dem Ge«
neral: ,daĂź sie nicht nur von den klugen
und tapferen Veranstaltungen tägliche
Proben und ein Muster höchst rühmlicher
Vertheidigung wahrgenommen, sondern
auch, daĂź der Feldzeugmeister sich bei
Tag und Nacht jed^r Gefahr, wo es dem
Dienste nĂĽtzlich und der Garnison zum
Beispiel und Nacheiferung hat dienen
können, ausgesetzt habe". Als in späteren
Jahren dem Könige Friedrich I I . der
Sohn des heldenmĂĽthigen Vertheidigers
vorgestellt wurde, sprach er zu diesem die
sehr bezeichnenden Worte: „«Is n'ai yus
trop bisn. oounu votrs perb g. 01-
tx". Durch die Vertheidigung von
OlmĂĽtz war das Vertrauen auf den
wackeren Kriegshelden allgemein so stark
geworden, daß man ihn vor dem Ge«
fechte bei Maxen (20. und 21. November
4739), da die Belagerung Dresdens zu
befĂĽrchten war, zur Vertheidigung dieser
Hauptstadt berief, obschon diese Gefahr
bald darauf durch die Gefangennehmung
desFink'schen Corps abgewendet wurde.
Nach Beendigung des siebenjährigen
Krieges kehrte M. in sein Gouoemement
Luxemburg zurĂĽck, wo er, fast achtzig-
jährig, starb.
Hirtenfeld (I.). Der Militär.Maria There,
siewOrden und seine Mitglieder (Wien 183?,
Staatödruckerei. kl. 40.) S. 39 u. 1727. —
Schmidl (Adolph), Oesterreichische Blätter
für Literatur. Kunst u. s. w. (Wien, 4°.)
Jahrg. 1847, Nr. 304. — Oesterrei chische
Nlltional'Encyklopädie vonGräffer
und Czikann (Wien 1833, 8«.) Bd. Hl,
S. 380. — Meyer (I.), Das große <5on«
verslltions<Lexikon für die gebildeten Stände
(Hildburghausen, Bibliogr. Institut, gr.3«.)
Bd. XX, S. 860, Nr. 1. — Thaten und
Charakterzüge berühmter österreichischer
Feldherren (Wim 1808. Degen, so.) Bd. I I ,
S. 137. — Oesier reicht scher Soldaten,
freund. Zeitschrift für militärische Interessen.
Herausg. von I. Hirtenfeld und Dr. H.
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Maroevic-Meszlenn, Volume 17
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- Maroevic-Meszlenn
- Volume
- 17
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1867
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.41 x 21.45 cm
- Pages
- 506
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon