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Alartinich 42 Martimch
bern sollte er sich aber erst pflücken. Der
Krieg in Italien brach im Jahre 1848
aus und damals war M. Major im
Kaiserjager.Regimente. Schon bei der
Vertheidigung von Chievo hatte sich M.
durch seine Tapferkeit besonders ausge»
zeichnet, bei Montanara aber erkämpfte
er sich den Maria Theresten« Orden.
General«Major Friedrich Fürst Liech-
tenstein >M. XIV, S. 146) hatte zu
Buscaldo am 29. Mai l848 von Feld-
macschall Radetzky den Auftrag er«
halten, eilends mit seiner Brigade,
welche beim Angriffe auf die Linie des
Curtatone die dritte und äußerste linke
Colonne der Armee bildete, gegen Mon
tanara vorzurücken und zu der Einnahme
dieses Ortes nach Kräften mitzuwirken.
General.Major Liechtenstein gab nun
M., der das 2. Bataillon Kaiserjäger
befehligte, den A.iftrag. sein in kleineren
Entfernungen zerstreutes Bataillon zu
sammeln und der Brigade nachzurücken.
Nun waren die Jäger durch den for»
cirten Marsch von TagS zuvor, wobei sie
durch die drückende Hitze auch sehr ge<
litten hatten, noch völlig erschöpft und
dor Fürst sprach die Besorgniß aus, daß
die Truppe schwerlich zu rechter Zeit
nock zum Gefechte eintreffen würde. M.
erkannte aus diesen Worten des Fürsten,
daß derselbe kaum mehr auf die Mit»
Wirkung der Jäger bei dem bevorstehen-
den Kampfe zahle, wußte aber auch aus
einer Aeußerung des Ordonnanz-Ofsiciers,
der den Befehl des Feldmarschalls an
den General-Major Fürst 3iechten-
stein »berbracht hatte, ,daß, wenn die
Brigade nicht dahin gelangen sollte,
zeitgerecht am Gefechte theilzunehmen,
Montanara schwerlich mehr an diesem
Tage genommen würde". Dieß veran»
laßte M., von seiner Seite Alles zu thun,
um den Kampf, welcher bevorstand, zu ermöglichen. So ermüdet die Mannschaft-
war. M. unterließ nichts, die Kampflust^
derselben anzufeuern, sie die Müdigkeit,
welche mit dem in raschem Tempo
stattfindenden und nicht unbedeutenden
Marsche immer zunahm, wenn nicht ver»
geffen, so doch überwinden zu machen.
So kam er denn, nachdem die 3 bis
4 Miglien entfernte Strecke nach Monta-
nara von der Truppe im Eilmärsche
zurückgelegt worden war, und ihm das
von Ferne bereits vernehmbare Geschütz»
und Kleingewehrfeuer auch die Richtung
der Gegend, wo der Kampf begonnen hatte,
bezeichnete, auf einer Anhöhe an, und mit
einer bereits im Plänkeln begriffenen
Abtheilung des 9. Feldjäger-Bataillons
zusammen. Mit derselben bildete M.
den äußersten rechten Flügel gegen den
Meierhof Oorts Nilani. Das Infanterie-
Negiment Erzherzog Franz Karl und der
Nest des9.Iager-Bataillons standen links
seitwärts von ihm, wahrend auf der Straße
gegen Montarara Oberlieutenant Pauer
mit seiner Batterie aufgefahren war.
Der obgenannte Meierhof war stark vom
Feinde besetzt und aus den beiden vor
dem Thore desselben aufgestellten Ge»
schützen wurden unsere Jäger mit Kar-
tatschen heftig beschossen. M. sah sofort
ein, daß der die Unseren so sehr ge>
fährdende Meierhof zunächst genommcn
werden müsse. Ohne also erst Befehl
einzuholen oder abzuwarten, ordnele cr
den Sturm mit dem Bajonnete an. Eine
— die 6. Division — bestimmte er als>
Sturmcolonne, eine andere — die 4. —
ließ er als Unterstützung folgen. Indem
die Sturmcolonne zuerst Plänkler vor»
ausschickte, hatten die feindlichen Ka«
nonen ein Geschütz um etwa hundert
Schritte zurückgezogen und dann auf die
plänkelnden Jäger abgefeuert, und eben
wollten sie mit der zweiten Kanone
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Maroevic-Meszlenn, Volume 17
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- Maroevic-Meszlenn
- Volume
- 17
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1867
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.41 x 21.45 cm
- Pages
- 506
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon