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Mörtonsi Martonsi
^n Lehramte verwendet, trug er im Jahre ^
4770 zu Ofen die Grammatik, im fol.
senden Jahre die Mathematik in Wien,
.in den Jahren 1772 und 1773 neuer-
dings zu^Ofen die Redekunst vor. In
Hiese Periode fallen seine meist ungedruckt
gebliebenen Schriften und in dieser Zeit
entstand auch zwischen ihm und Niko-
'laus R6vay jene vertraute Freund»
sckaft, welche bis zum Tode des Letzteren
ungetrĂĽbt gedauert hatte. Nachdem der
Jesuitenorden aufgelöst worden war, er«
hielt Mär tonfi im Jahre 4774 zu
-Klausenburg eine Anstellung als Pro-
fessor der Mathematik. Im Jahre 1779
-ernannte ihn Mar ia Theresia zum
Oberdirector der katholischen Schulen
in SiebenbĂĽrgen. Mit dieser Anstellung
-war der Rang eines kön. Rathes und
daS Recht des Vortrages bei der Statt-
halterei verbunden. Sieben Jahre beklei«
dete M. diese wichtige Stelle mit dem
Hrößten Erfolge. Im Jahre 1781 wurde
ihm die Revision der BĂĽcher anvertraut,
in welchem schwierigen Amte er sich die
Liebe seiner MitbĂĽrger durch sein gerech-
teS Verfahren erwarb. Im Jahre 1786
zum wirklichen Rathe bei der kön. Statt«
halterei ernannt, zog er von Hermann«
siadt nach Klausenburg, wurde im Jahre
1788 CanonicuS und im Jahre 4797
Honorar»Bischof von Serbien. Nach dem
Tode deS Bischofs Ignaz Grafen Bat.
thyänyi ^Bd. I, S. 176) wurde M.
Don Kaiser Franz I. zum Bischöfe von
SiebenbĂĽrgen ernannt. Man begrĂĽĂźte diese
Ernennung in SiebenbĂĽrgen allgemein
niit um so größerer Freude, als eben da«
mals das GerĂĽcht ging, man beabsichtige
die bischöflichen Güter einzuziehen, wäh>
rend nun durch diese Ernennung alle den
Bestand deS BiSthumS in Frage stellen«
den Besorgnisse sofort beseitigt waren.
Nachdem er noch in Wien die Angelegen« heilen des Bisthums in befriedigender
Weise geordnet hatte, kehrte er nach
SiebenbĂĽrgen zurĂĽck und bekleidete nun
16 Jahre, bis zu seinem im Alter von
69 Jahren erfolgM Tode sein kirchliches
Hirtenamt mit Milde, Weisheit und im
Geiste deS wahren Christenthums. GroĂź
sind M.'s Verdienste um Vaterland und
Kirche, besonders im Hinblicke auf För»
derung der Wohlthätigkeit und Hebung
des Erziehuna.swesens. Von seinen Wer»
ken ist außer einem Gedichte auf Abra»
ham Barcsai im Drucke erschienen:
Granerretle unk Maria Ghere5ia u. 2. w."
(Hermannstadt 1781, Fol.). In Hand-
schrift hinterlieĂź er folgende Schauspiele:
„Vnäa äsäk«, d. i. Der Student Deäk.
Schauspiel in 3 Auszügen; — „
, Schausp. in 3 Aufz.; — „
, Schausp. in 4Aufz.-.
6.63.K") 9 Scenen; —
8A.i0N.0Q IQ2.F^2.r 0I-523.F Kilä.i^'H", d. i.
Salomon, König der Ungarn, in ungari.
schen Heiametern, in 4 Aufz.; ferner die
Dichtungen: „^.2 erkolllg temploma",
d. i. Der Tempel der Tugend"; —
) d. i. Einsiedler, und „^loin",
d. i. Schlaf. Der bei weitem wichtigere
Theil seiner Schriften, wie auch seine
viel gerĂĽhmten Predigten sind leider ver>
loren gegangen.
Vasärnapi u^säz, d. i. Sonnta^äzcitung
(PeFH. gr. 4o.) Jahrg. 1558, Nr. 8.- ^<i i -
tonti ^<)236l". Lebensstile, verfaßt von Io»
seph Vaß. — I>anls?i6 ^"'-«sA, Hlas^ai'
ii-ok. N!Lti-H2>F?Ht6men7, d. i. Ungarische
Schriftsteller. Sammlung von Lebensbeschrei»
bungen. Zweiter, den ersten ergänzender Band
(Pesth 1838. 8<>.) S. 192. Hn Folge eineS
störenden Druckfehlers ist daselbst das Jahr
1646 statt 1747 als Märtonf i 's Geburts.
jähr angegeben). — Erneuerte vaterlän«
dische Blät ter für den österreichischen Kai»
serstaat (Wien, 4°.) Jahrgang 1» 13, S. 249:
Nekrolog. —
, d. i. Die Familien Ungarns mit Wap»
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Maroevic-Meszlenn, Volume 17
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- Maroevic-Meszlenn
- Volume
- 17
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1867
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.41 x 21.45 cm
- Pages
- 506
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon