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Mascon
land bilden oder aber sich einem anderen
Kronlande anschließen soll. in diesem
Puncte erklärt er die Wünsche, die
Berechtigung, die Intelligenz der Mehr-
heit respectiren zu wollen. Diese stimmen
aber nicht mit den Wünschen der unga-
rischen Nation überein. Und in der
Sp rachenfrage paralisirt er die unga.
rischen Gelüste einer allgemeinen Magya-
risirung mit der Bemerkung, daß die
„treue serbisch»romanische Nation", welche
sich
stets als solche erwiesen und auch in
der Zukunft als dieser Bezeichnung
würdig erweisen werde, es nicht verdiene,
mit dem Sprachzwange bestraft, viel
weniger geopfert zu werden. M., eine
bei den Serben sehr beliebte Persönlich-
lichkeit, gilt als ein freisinniger Mann
und als ein besonderer Verehrer der
deutschen Wissenschaft, und möchte noch
berufen sein, bei Lösung der immer weiter
aus den Grenzen des Rechtes und
der Billigkeit ausschreitenden ungarischen
Frage noch eine wichtige Rolle zu spielen.
Wald Heim'S Illustrirte Blätter (Wien. 4".)
Jahrg. 1864. Nr. 38, S. 301: „Metropolit
tan-Bischof Maschierevics". — Verhand-
ln n gen des österreichischen verstärkten Reichs»
rathes 1860. Nach den stenographischen Be<
richten (Wien tt>6t). Manz. kl. 8".) Bd. I,
S. 29, 182. und Bd. I I , S. 240 u. 389. —
Presse (Wiener polit. Blatt) 1864. Nr. 242;
1865, Nr. 146 u. 185. — Porträt. Holzschnitt.
Nach einer Photographie, auf S. 301 der
Wald hei m'schen Illustrirten Blätter 1864.
Ohne Angabe des Xylographen.
Mascon, siehe: Moscou, Anton
Albert Freiherr.
MasjMt, I . A. (Techniker, geb.
zu Dor t recht in Holland 7. Februar
4817, gest. zu Pesth im September
1838). Der Vater, ein Schiffer, erzog
den Sohn für seinen Beruf. Bei der
Tüchtigkeit und Anstelligkeit, die der
junge M. an den Tag legte, geschah es, daß er im Alter von 19 Jahren bereits
das Diplom eines holländischen Schiffs-
capitäns erhielt. Nach dem Tode seines
Vaters wendete slch M. der Dampfschiff,
fahrt zu und wurde bei der niederländi.
schen Dampfschifffabrts.Gesellschaft. deren
Ruf ein ausgezeichneter war, als Capitän
angestellt. I n dieser Stellung richtete M.
sein besonderes Augenmerk auf die Ma«
schinenfabrikation und dieLchiffsbaukunst,
und machte namentlich auf dem großarti-
gen Werfte der Gesellschaft zu Tynoord
bei Rotterdam die eindringlichsten Stu«
dien. Seine Tüchtigkeit hatte ihn bald
so bekannt gemacht, daß Stephan Graf
Szkchönyi, dem Ungarn in materieller
Wohlfahrt so vieles zu verdanken hat,
sein Augenmerk auf den jungen Capitän
richtete und durch seinen Einfluß es dahin
brachte, daß M. zu der damals eben im
Entstehen begriffenen Donau-Dampfschiff.
fahrts'Gesellschaft berufen wurde. Tbenso
Masjon's energisches, sich seiner Ziele
bewußtes Auftreten, wie seines einftuß»
reichen Mäcens Vertrauen und Beuch-
tung förderten den jungen unternehmen«
den Mann machtig in seiner Stellung
und in Lösung der ihm übergebenen
Aufgaben. Sein Name wurde zunächst
in weiteren Kreisen durcb den Umstand
bekannt, daß er im Jahre 1838 zur Zeit
der großen Donau-Ueberschwemmung den
Dampfer Mdor führte, der eben zur
Rettung der sich Flüchtenden die Verbin«
düng zwischen Ofen und Pesth unterhielt,
und daß er bei dieser ersten lebensgefähr«
lichen Dienstleistung in der neuen Heimat
mehrere Tausend Pesther in die sicheren
Wohnungen Ofens überschiffte. Ebenso
half er die Bewohner Altofens in Nachen
nach Klein-Maria.Zell bringen. Im Jahre
1838 wurde ihm von der Direction die
Linie Wien und Linz zugewiesen, auf der
es so mancherlei Schwierigkeiten zu über«
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Maroevic-Meszlenn, Volume 17
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- Maroevic-Meszlenn
- Volume
- 17
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1867
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.41 x 21.45 cm
- Pages
- 506
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon