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Maftalier 92 Masutti
oruckprojecte und entwarf ein Verzcichniß oer
Schriftsteller, denen er diese Ehre zugedackt;
zugleich bat er Born, von Sonnen fels.
Denis . B lumauer . Mastal i er und
Haschka. ihre Ansicht über sein Vorhaben
auszusprechen. Mastalier's Ansicht ist je.
denfalls die gründlichste und stimmt im Aus»
spruch, der gegen den Nachdruck lautet, mit
allen übrrein) — Porträt. C, Geyser «<-.
(8. Rad.), auch im Musenalmanach auf das
Jahr i??5. — Fu Mastalier's literarischer
Charakteristik. Wi^ eS in Sachen des G>'
schmuckes immer der Fall war und stets blei«
den wird. hatte auch M. abfällige Urtheile
zu erfahren, und schon de Lura weist einen
Kritiker, der in der „K. k pril.^ Realzeitung"
an M, und seinen Arbeiten kein Gefallen
fand, mit den Worten zurück: „Gin? Kritik
soll belehren, nicht beleidigen, und der Mann.
oer Verdienste hat, verdient Achtung — nicht
Herabsetzung. Wer läugnet Mastalier's
Verdienste?" —Unbefangen hingegen urtheilen
bewährte §achmän>?er seiner Zeit über ihn, wie
Professor Küttner, Eschen bura,- Wach»
ler u. A. Küttner sagt über Mastalier
den Dichter: „Große lyrische Züge, glühende
Begeisterung und kühnen Sinn haben Masta»
ier's Oden nickt; auch nichts von der ein«
fältigen Erhabenheit des Barden Sined,
Dennoch steigt er weit über die Kraftlosigkeit
oes gemeinen Poetenuolkeö. Die Natur ist
seine Lehrciin; er folgt ihlen Eingebung»«
mit Achtsamkeit und meldet vorsichtig. was
seine Geistesgaben übersteigt Leine Lippen
stießen über von Lob und dankbarer Empfm«
düng gegen die großen und guten Herrscher
seines Vaterlandes, Ihre Thaten, und Tu-
genden besingt er mit einem Enthusiasmus,
der ungezwungen dem Herzen entströmt.
Rühmlich ist seinem Genie oie edle Sprache,
der gewogene bilderreiche Ausdruck in den
meisten seiner Oden, rühmlich seinem Fleiße
die Treue. Leichtigkeit und Harmonie, mit
denen er dem Ho reiz selbst einige seiner
schönsten Lieder nachsang- Syll^enmaß und
Reim machen ihm nur selten sichtbare Mühe;
die Kunst hilft sie ihm größtentheils besiegen."
^Küttner. Charaktere deutscher Dichter und
Prosaisten. S. 429 u, f.) — „Minder kühn
und phantasiereich, aber doch reich an lyrischer
Kraft und edler Gesinnung, sind Masta«
lier's Oden Außer mehreren Originalgedich<
ten haben wir auch von ihm eine Anzahl
Nachahmungen hora zischer Oden, die
immer ihren Werth behalten, ungeachtet ihnen Namler's Wetteifer den Vorrang ab«
gewonnen hat." sHofrath Eschenbur g in der
„Beispielsammlung zur Theorie und Literatur
der schönen Wissenschaften, Bd. IV, S. 324,) —
„M astalier empfiehlt sich
durch Patriotismus,
gedankenreichen, wohlklingenden Ausdruck und
edle Sprache", mit diesen wenigen Worten
charakterisirt Wach ler in seinem „Handbuche
oer allgemeinen Gesckichte der Literatur",
Abtdlg. I I , S. 7«2. unsern Mastalier.
Nuch sind zwei ancrre Personen des Namens
M a st alier. und bei: e Aerzte, bemerkenö«
werth, und zwar- 1. Adolph Eduard Ma»
ftalier (geb. i8l5, gest. zu Ischl 12. Sep<
tember 1862). der in den letzten Jahren sei»
nes Lebens als Badearzt in Ischl thätig war,
über welches rr die Schrift: „Ischl als klima-
tischer Alpencurort" «Wien l860, typ. li't, artist.
Anstalt. 8"') herausgab, und wo er auch im
rollen Mannrsalter von erst 4? Jahren starb.
Er hat sein ganzes Vermögen, darunter sein
großes Zinshaus in Ischl und seine neu er»
daute Villa in Ahorn, der Ischler Wierer»
Ztiflung vermacht, fFremden« B latt von
Gust. Heine (Wien. 4») 1862. Nr. 234.) —
2. Joseph Johann Mastal ier (geb. 1737,
aest. zu Wien 8. November 1?93), vielleicht
ein jüngerer Bruder des Jesuiten und Lyrikers
M.. dessen auf S.W u. f ausführlicher gedacht
wurde. M. war Arzt und hat folgende Fach«
schriften erscheinen lassen: „Th. S y d e n-
ham's medicinische Werke überseht und mit
Anmerkungen versehen", 2 Bde. (Wien l7«6
und 1787. gr. «".); — „Abhandlung über die
beste und leichteste Art. die zarten Säuglinge
zu ernähren" iebd. !787, 8".); — „Ueber die
goldene Ader für Uxcrfahrene in der Arznei-
wissenschaft von Johann Kaspar Stunzer ;
vermehrt und mit einem Anhange von der
Entstehunasart, von den unmittelbaren Ur»
fachen der goldenen Ader. von den einfachen
und zuverlässigen Mitteln, derselben vDrzu»
beugen und sie nebst einigen Zufallen gründ«
lich zu heilen" (edd. 1788. 8«.); — „Prak<
tische Abhandlung über den Wichtelzopf" (ebd.
l79O. 8".). Wcusel (Ioh Georg). Lexikon
der vom Jahre l76<> bis l800 verstorbenen
teutschen Schriftsteller (Leipzig l«0l> , Grrh
Fleischer d. Iüng. 8".) Bd. VI I I , S. ö28.)
Mllflltti, Anton (Elfenbein- und
Holzschnitzer, geb. zu Padua um
das Jahr 1810). In ärmlichen Verhält-
nissen lebend, fehlten ihm alle Mittel, für
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Maroevic-Meszlenn, Volume 17
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- Maroevic-Meszlenn
- Volume
- 17
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1867
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.41 x 21.45 cm
- Pages
- 506
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon