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94 Matauschek
großem Geschicke Aquarellbildniffe. in
welchen sich eine seltene Fertigkeit mit
geistreicher Komposition vereinigt. Man
findet solche Bildnisse nicht selten im Pri-
vatbesitze zu Lemberg. Cajetan Graf
Lewicki, der, wie bereits in der Lebens»
skizze des Vaters bemerkt worden, der
Familie Maszkowski gegenüber die
schöne Rolle eines MäcenS übernommen
hatte, wurde durch diese Arbeiten des
jungen Künstlers auf ihn aufmerksam,
gab ihm ein Künstlerstipendium, durch
welches M. in die Lage gesetzt wurde, im
Jahre 1836 zu seiner weiteren. Ausbil-
düng nnch Wien zu reisen, um dort die
Akademie der bildenden Künste zu be>
suchen, auf welcher bereits seit längerer
Zeit sein Kunst« und Zeitgenosse Arthur
Grottger I M . XI , S. 420, I. Nach-
trag^ dem Studium der Kunst oblag.
Nachdem er einige Zeit in Wien gear-
beitet, begab sich M. nach München, wo
er an der dortigen Akademie seine Kunst-
studien fortsetzte, zugleich aber und in
immer höherer Vollendung fieißig Aqua>
rellbildnisfe malte. Während seines Auf-
entHaltes m Wien und München hatte
M. nicht nur bedeutende Fortschritte im
Zeichnen und in der Oelmalerei ge<
macht, sondern sich auch und mit nicht
geringem Erfolge in der Bildhauerkunst
versucht und seine Studien in letzterer
Kunst auf das Eifrigste fortgesetzt. So
hatte er denn unter anderem im Auftrage
des Teophil IanuSzewSki.des Oheims
des berühmten polnischen Poeten Julius
Stowacki. die Büste des Letzteren voll-
endet, welche in der Folge in zahlreichen
Gypsabgüffen in ganz Polen, insbeson«
dere aber in Galizien, Verbreitung fand.
Andere Bildhauerarbeiten M.'s sind: die
„ViiFte seiner Schwester", derzeit im Besitze
der Familie; — „Hie ZlpllttM5e des Julius
und eine „Fzene cius dessen NeiZe in den Orient" im I . 1886. Nachdem
MaszkowSki seine Studien in München
beendet, begab sich M. auf den Rath
und die Kosten des Wodzimir Grafen
DzieduSzycki nach Dresden und Leip»
zig, wo man seinen zahlreichen Arbeiten,
namentlich Zeichnungen voll Humor, in
den Jahrgängen 1837 und 1838 der
„Illustrirten Zeitung" begegnet. Aber
schon dort begann sich der längst in ihm
liegende Keim eines verderblichen Brust«
leidens zu entwickeln, und nachdem eine
Reife nach dem Süden sich als erfolglos
erwies, kehrte er in seine Heimat zurück,
wo der talentvolle vielseitige Künstler in
der Blüthe seiner Jahre, erst 23 Jahre
alt, seinem Leiden erlag. Groß ist die
Zahl von M.'s Kreidezeichnungen und
Aquarellen, und befinden sich die meisten
derselben im Besitze der Grafen Lewicki
und Dzieduszycki, ferner in jenem
seiner Familie und Freunde. I n M. ver<
lor die Kunst im Allgemeinen und seine
Heimat ein vielseitiges Talent, das nach
verschiedenen Richtungen, und zwar im
Zeichnm, Aquarellmalen und in der Bild<
Hauerei Bedeutendes zu leisten versprach.
Eigene handschriftl iche Vormerkun«
gen. — Eben solche Mi t thei lungen von
Seite des Herrn von Karp insk i , Rechts«
consulenten der Wiener k. k. Nationalbank.
Maszowski, siehe: Waszkowski,
Joachim ^S. 93, zu Ende des Tertes^.
Watauschek, Andreas Corfmus a
8. ^loro (gelehrter Piarist, geb. zu
Iungb unzlau in Böhmen im Jahre
1718, gest. zu Kremsier in Mahren
13. November 1738). Nur dürftig sind
die Nachrichten über diesen als Tonkünstler
und Philologen ausgezeichneten Priester.
Im Jahre 1736 trat er in den Orden
der frommen Schulen und wurde im
Lehramte verwendet. Er trug mehrere
Jahre Philologie den OrdenSzöglingen
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Maroevic-Meszlenn, Volume 17
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- Maroevic-Meszlenn
- Volume
- 17
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1867
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.41 x 21.45 cm
- Pages
- 506
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon