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Matauschek 98 MateKa
wird. Am 1. März 4849 trat M. nach
einer 36jahrigen Dienstzeit, aber auch
nur nominell in Pension, denn er stand
während der mehrjährigen Krankheit
des Feldzeugmeisters von Wob er dem
Präsidium des Iudiciums vor, und als
Feldmarschall »Lieutenant Freiherr von
Lebzeltern diesen Posten antrat, ver>
sah M. wahrend mehrerer Sommer bis
zum Jahre 1837 dessen Stelle. Zu sol-
chen Zügen eines unermüdlichen Dienst-
eifers gesellen sich nicht minder bemer-
kenswerthe einer liebenswürdigen Hu»
manität, wie z. B. unter anderen der
folgende, daß M. durch vier Jahre den
Dienst für seinen Major Graf Alle-
magna verrichtete, damit derselbe nicht
pensionirt werde, weil der letztere arm
war und eine große Familie hatte. Im
Alter von 87 Jahren entschlief er ruhig,
dem Priester, als er ihm Muth zusprechen
wollte, antwortete er: „Wie sollte ich
mich vor dem Tode fürchten, habe ich
ihm ja tausend Mal in's Auge gesehen;
ich bin Christ unh Soldat". M.'s man»
nigfache im Felde und im Frieden um
den Staat erworbene Verdienste wurden
schon im Jahre 4834 durch die Ver-
leihung des erblandischen Adels mit dem
Ehrenworte Edler von und dem Prädi«
cate Benndorf, im Jahre 1842 aber
durch die Erhebung in den Ritterftand
gewürdigt. M. war seit 22. Mai 1804
mit Elisabeth Freiin Mülz von
Waldau, deren Vater mehrere Krön-
lehen in Böhmen im Gebiete von Eger
besaß, vermalt. Aus dieser Ehe stammen
zahlreiche Kinder, von denen mehrere
in der kaiserlichen Armee als Officiere
dienten.
Adelstands «Diplom vom 9. Februar l824.
— Rit terstands-Diplom umn 13. Juni
l842. — Hirtenfeld (I.), Oesterreichischer
Militär.Kalender (Wien. kl. 8«.) XVII. Jahrg.
(1866). S. i2l—136: „Aus dem Leben eines österreichischen Veteranen". — Wappen. Ei»
von Gold und Grün in die Länge getheilter
Schild; im rechten goldenen Felde ragt aus
der Theilungslinie ein halber schwarzer gold«'
gekrönter Adler mit ausgeschlagener rother
Zunge hervor. Im linken grünen Felde sieht
man ein pfahlweise gestelltes, mit der Spitze
aufwärts gekehrtes blankes Schwert mit gol«
denem Gefäße. Auf dem Schilde ruhen zwei
zueinandergekehrte goldgekrönte Turnierhelme.
Auf dcr Krone des rechten Helms erhebt sich
ein schwarzer einköpfiger goldgekrönter ein«
wärtsgrkehrter Adler mit ausgeschlagener rother
Zunge und ausgespannten Flügeln; aus der
Krone des linken Helms aber wallen drei
Straußenfedern, und zwar eine schwarze, gol«
dene und grüne. Die Helm decken rechts
sind schwarz, jene links grün. beiderseits mit
Gold belegt.
Matejka, auch Watiegka, Joseph
(Vater) (Tonkünstler und Wald«
Horn-Vi r tuos, geb. zu Cerekvic
im Czaslauer Kreise Böhmens 28. Jan»
ner 4728. gest. 20. April 4804j. Kam,
41 Jahre alt, nach Teltsch in das dortige
Iesuiten'Seminar. Neben seinen Studien
betrieb er fleißig die Musik und blies mit
großer Fertigkeit das Waldhorn, daher
er auch als Waldhornblaser in das St.
Wenzels'Seminar aufgenommen wurde,
wo er überdieß seine Studien fortsetzte.
Seine Absicht, die Theologie zu studiren,
wurde vereitelt, da ihm ein Finger fehlte,
und dieses Gebrechen seiner Aufnahme
entgegenstand. Er widmete sich nun aus»
schließlich der Tonkunst, trat in Kirchen
und Concerten mit größtem Beifalle auf
und wurde zuletzt als Hornbläser in der
Teinkirchc und noch in anderen Kirchen
angestellt. Außerdem war er, 1773, Hof-
musicus des Erzbischofs Anton Peter
P?ihovsky. und früher schon. 4769,
bei dem Fürsten Karl Egon Fürsten»
berg. Im Jahre 4800 erhielt er eine
Anstellung in der St. Veitkirche auf dem
Strahow. Ob er auch componirt hat, ist
nicht bekannt, aber er hat eine ansehnliche
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Maroevic-Meszlenn, Volume 17
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- Maroevic-Meszlenn
- Volume
- 17
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1867
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.41 x 21.45 cm
- Pages
- 506
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon