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Mahner 129 Matzner
Trat, nachdem er im Iosephinum in
Wien die feldÀrztliche Ausbildung er-
halten hatte, am 1. MĂ€rz 1826 als
feldÀrztlicher Gehilfe im k. k. 33. I n
fanterie. Regimente Erzherzog Leopold
ein. Aus demselben wurde er im October
1827 in gleicher Eigenschaft in das
3. Uhlanen« Regiment Erzherzog Karl
und aus diesem im Februar 1829 in das
14. Infanterie. Regiment GroĂherzog
von Hessen ĂŒbersetzt und am 2. Juni
1832 zum Oberarzte im 3. Feldartillerie'
Regimente Baron Augustin befördert.
Am 1. August 1834 zum Negimentsarzte
im 31. Infanterie. Regimente Baron
Culoz ernannt, kam er aus demselben in
gleicher Eigenschaft am 16. JĂ€nner 1830
zum 4. Feldartillerie-Regimente Freiherr
von Stwrtnik, worauf er am 26. JĂ€nner
1832 Stabs» und Chefarzt im Garnb
sonsspitale zu Venedig wurde. Darauf
zum Oberstabsarzt befördert, kam er als
Vorstand der 3. Abtheilung zum Lanoes-
Generalcommando nach Agram und ist
gegenwÀrtig in gleicher Eigenschaft in
Brunn thÀtig. WÀhrend dieser vierzig-
jÀhrigen Dienstzeit hat M. in der zweiten
HĂ€lfte derselben seinen Beruf als Mensch
und Arzt in den Wirren deS Krieges und
auf dem Schlachtfelde oft und zugleich
in der herrlichsten Weise zu bethÀtigen
Gelegenheit gehabt. Die erste Gelegen-
heit bot sich ihm bei der Cernimng
Wiens im October 1848, wo er den
Kranken und Verwundeten auf das
Wirksamste seinen Beistand leistete, im
Orte Mauer ein Feldspital errichtete und
demselben als Chefarzt vorstand. Noch
im November d. I . errichtete er zu Bock«
stieĂ im Marchfelde ein Feldspital, dessen
Leitung er fĂŒhrte, worauf er bei Eröff<
nung deS ungarischen Feldzuges mit der
Armee des FĂŒrsten Windisch-GrĂ€tz
mit demselben Spitale nach Raab, DotiS
v.Wurzbach.biogr.Lenkon. XVll. und Pesth marschirte. Am letztgenannten
Orte entwickelte M. bei der groĂen An>
zahl von Schwerverwundeten, zu der sich
noch eine tÀglich steigende von Typhus«
und Cholerakranken gesellte, unter den
miĂlichsten, mit jedem Tage VerhĂ€ngnis
voller sich entwickelnden VerhÀltnissen deS
BĂŒrgerkrieges eine rastlose aufopfernde
ThÀtigkeit. I n der zweiten HÀlfte des
Monats MĂ€rz d. I . erhielt M. seine Be-
stimmung in die Festung TemesvÀr, die
er, da das ganze Land im AusstÀnde be«
griffen war, auf Umwegen ĂŒber Steier-
mark lÀngs der ganzen MilitÀrgrenze
ĂŒber Semlin und Pancsowa in den ersten
Tagen des April erreichte. Daselbst mit
dem stabsfeldÀrztlichen SanitÀtsdienste
der sÀmmtlichen Besatzungstruppen be»
traut, hat M.. wie eS im Ritterstands-
Diplom wörtlich heiĂt: âwĂ€hrend der
denkwĂŒrdigen und hartnĂ€ckigen Ver«
theidigung der Festung durch hundert
und sieben Tage durch angestrengteste
ThĂ€tigkeit. SelbstderlĂ€ugnung in ErfĂŒl«
lung der schwierigen und gefahrvoll
gewordenen Berufspflichten, mit Hint-
cmsehung seines Lebens, nicht nur bei
Behandlung der Verwundeten und Er«
krankten in den SpitĂ€lern sich rĂŒhmlich
hervorgethan, sondern ist bei Tag und
Nacht unter dem stÀrksten
Bombardement
den Verwundeten auf den WĂ€llen und
den meisten der erkrankten und verwun«
deten Officiere in ihren entfernten Woh-
nungen beigestanden". FĂŒr diese ver»
dienstlichen und auĂerordentlichen Leistun-
gen wurde M. mit Allerh. Cabinets-
schreiben ÀÀo. 27. August 1849 mit dem
Orden der eisernen Krone 3. Classe aus»
gezeichnet, und im Jahre 1834 den
Oldensstatuten gemÀà in den erblÀndi«
schen Mittelstand erhoben.
Ritterstands'Diplom vom 6. April i8l»4.
â PortrĂ€t. Unterschrift: Facsimile des Na»
.16 MĂ€rz l867.^ 9
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Maroevic-Meszlenn, Volume 17
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- Maroevic-Meszlenn
- Volume
- 17
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der UniversitÀts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1867
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.41 x 21.45 cm
- Pages
- 506
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon