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Mauermann 132 Mauksch
IX. Jahrg. (1860), Nr. lt. - Zeitschrift
für österreichische Nechtsgelehrsamkeir, begon«
nen von Wagner, fortgesetzt von Stuben
rauch (Wien. 8°.) Jahrg. t843, Bd. II I ,
S. 189. — Der Jurist, herausgegeben von
Wildner von Maith stein (Wien, 8".)
Bd. XI, S.487; Bd. XII, S. 312; Bd. XIII,
S. 160. 321 u. 482.
Mauermann, Joseph (Arzt, geb.
zu Fried land in Böhmen im Jahre
4788, gest. zu Innsbruck 8. März
4859). Der Sohn eines BĂĽrgers des
Stadtchens Friedland, der sich fĂĽr das
Lehramt in der Volksschule ausbilden
sollte und zu diesem Zwecke im Jahre
1803 nach Wien gereist war. I n der
That widmete er
sich auch im Anbeginne
dem Erziehungsgeschäfte, gab aber neben«
bei Unterricht in der Literatur, und da
er gut musikalisch unterrichtet war und
mehrere Instrumente zu spielen verstand,
auch in der Musik, dabei vollendete er
privat das Gymnasium und die philoso«
phischcn Studien. Eine cigem Vorliebe
trieb ihn nun, das Studium der Chi-
rurgie zu beginnen, fĂĽr welches wohl
die Vortrage des berĂĽhmten Professors
Kern sBd.XI, S. 487) manche tĂĽchtige
Kraft, so auch unscrn M. zu gewinnen
verstanden. So wurde M. ein Liebling
Kern's, ein tüchtiger Zögling des kais.
Wiener Operateur>Institutes und erwarb
im Jahre 1817 die Diplome eines öffent-
lichen geprĂĽften Operateurs und Ma-
gisters der Chirurgie und Geburtshilfe.
Mehrere Jahre, bis 1826, supplirte er
dann die Professur der Augenheilkunde
und spater jene der gerichtlichen Medicin
an der Wiener Hochschule. Im Jahre
1826 wurde M. Professor der Chirurgie
an der Hochschule zu Innsbruck, und
war auf diesem Posten durch 33 Jahre
und auch sonst als operativer Arzt gedeih,
lich thätig. Sein verdienstliches Wirken
ehrte die Wiener Hochschule durch Vcr« leihung des Ehrendoctorates der Chirur»
gie und Se. Majestät durch den Titel
eines kais. Rathes. Die Instrumenten,
und BandageN'Sammlung der Inns»
brucker Hochschule, durch ihn zu Stande
gebracht, zählt in Schönheit, Eleganz
und Reichthum zu den schönsten in der
Monarchie. I n seiner letztwilligen An»
ordnung hat er fĂĽr die studirende Jugend
der Innsbrucker Hochschule ein Stuben«
ten'Stipendium gestiftet. FĂĽr seine Be-
liebtheit als Lehrer spricht die Thatsache,
daĂź wahrend seiner letzten Krankheit die
Schüler aus allen drei Jahrgängen im
selbstgeordneten Wechsel die freiwilligen
nächtlichen Dienste am Krankenbette ihres
Lehrers in liebevoller und zweckdienlicher
Weise ausĂĽbten. M. ist im Alter von
71 Jahren gestorben.
Bote fĂĽr Tirol und Vorarlbcr (Innsbruck)
1859, Nr. 70. S. 298: Nekrolog.
Mllllksch, Moriz (Humanist und
Gründer der ersten israelitischen Taub»
stummM'Anstalt in Ungarn, geb. zu
Lipto.Szt. 'Miklös in Ungarn im
Jahre 1806. gest. ebenda im Jahre
1848). Sohn wohlhabender israelischer
Eltern, erhielt er eine streng orthodoxe
Erziehung und kam dann in Jacob
Unger's Normal schule, in welcher ihm
ein tüchtiger Unterricht in den Elementar»
Gegenstanden ertheilt wurde. Im Jahre
1822 verlieĂź er diese Schule und begab
sich nach Prag, wo er unter Wolf
Mäier und M. I . Landau sich gute
Kenntnisse in der hebräischen Literatur
aneignete. Die MuĂźestunden benutzte er
zur Erlernung der Musik und fremder
Sprachen. Aus dieser sein Wissen be-
reichernden Beschäftigung wurde er von
seinen Eltern nach Hause berufen, wo er
sich verheirathete und zu seinem Lebens»
berufe die Landwirthschaft wählte. Er
pachtete ein in der Nähe seines Geburts«
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Maroevic-Meszlenn, Volume 17
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- Maroevic-Meszlenn
- Volume
- 17
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1867
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.41 x 21.45 cm
- Pages
- 506
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon