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Mauksch Mauksch
allen erforderlichen Unterrichtsmitteln
auszustatten. Unter diestn ist besonders
ein sogenannter Lehrapparat hervorzu-
heben, ein aus vielen kleinen hundert
Fächern bestehender Kasten, welcher die
mannigfaltigsten Erzeugnisse der Natur.
Kunst und Industrie im Kleinen enthielt,
und viele in ausländischen Anstalten
beim Anschauungsunterrichte gebrauchte
Abbildungen entbehrlich machte. Dabei
unterlieĂź es M. auch nicht, sich mit der
Literatur seines Faches bekannt zu ma>
chen und die vorzĂĽglichsten in dasselbe
einschlagenden Werke anzuschaffen. In
seinem Wirken wurde M. von seiner
Gattin auf das thätigste unterstützt,
indem diese sich die leibliche Pflege der
Zöglinge angelegen sein ließ. Im Jahre
4842 wurde M. die Auszeichnung zu
Theil, zur Versammlung ungarischer
Aerzte und Naturforscher nach Neusohl
geladen zu werden. Mit mehreren seiner
Zöglinge, welche er mitgenommen hatte,
stellte er vor der Versammlung eine
PrĂĽfung an, deren ErgebniĂź die volle
Anerkennung von Seite derftlbcn fand.
So war der Ruf seiner erfolgreichen
Thätigkeit selbst über den Ocean ge-
drungen und im 26. Jahresberichte der
Institution loi- tlio äonl
" vom Jahre lK48 geschieht
seines Wirkens rühmlichste Erwähnung
und wird „die Reinheit seiner Lautirung
geradezu als die beste der deutschen
Schule" bezeichnet. Unter solchen Ver-
hältnissen war das verhängnißvolle Jahr
1848 herangekommen und dieses sollte
das letzte seiner verdienstvollen pädago»
gischen Thätigkeit sein. Nach einem
kurzen, zunächst durch eine Erkühlung
sich zugezogenen Leiden starb M. im
schönen Mannesalter von erst 40 Jahren.
Treffend steht es in seiner Lebensskizze:
„M. war in's taubstumme Grab gestie- gen und ein einfacher Stein mit der
sinnigen Inschrift deS Psalmwortes:
„Aus dem Munde der Kleinen hast du
deinen Ruhm gegrĂĽndet", bezeichnet die
Ruhestätte eines Mannes, der im Leben
wĂĽrdig besungen und im Tode aufrichtia
beweint wurde." Leider ging nach seinem
Tode auch seine so viel versprechende
Anstalt, welche M. aus eigenen geistigen
und materiellen Mitteln geschaffen und
die einer schönen Zukunft entgegen zu
gehen schien, in kurzer Zeit ein. Wohl
übernahm sein hoffnungsvoller Sohn —
spater Lehrer an der israelitischen Haupt»
schule zu Raab — sofort die Leitung der«
selben, nachdem er schon bei Lebzeiten
dem Vater hilfreich zur Seite gestanden;
er erzielte auch schon gĂĽnstige Resultate,
aber durch die kriegerischen Ereignisse
des Jahres 4849 wurde das Institut
aufgelöst. Die Eltern der Zöglinge,
meistens auĂźerhalb Ungarns wohnhaft,
denen die politischen Unruhen daselbst
;u gefährlich erschienen, nahmen ihre
Kinder nach Hause, und die Anstalt —
hat zu bestehen aufgehört.
V cth°Vl. Ehrentempcl vnoi>.'ntcr uiig arischer
Israrlik'n. Von Ignaz Äoich (Pcsth. Aloi5
Biich'mSzky. 4",) IV. Host (l»l>2), S. ttl—7«.
MlNltsch, Thomas (Botaniker,
geb. in Ungarn ^n Käs mark in der
Zips?^ im Jahre 1745. gest. zu Käs-
mark im Jahre 183i). Nach beendeten
Studien widmete er sich der Theologie,
und wurde evangelischer Pfarrer in
Schlagendorf, später in Käsmark. Die
MuĂźe seines geistlichen Berufes wendete
M. der Botanik zu, machte zum Zwecke
seiner botanischen Forschungen und Stu«
dien. fleiĂźig AusflĂĽge in die Karpathen,
und war seiner Zeit ein sehr eifriger
Korrespondent Kitaibel 's sBd. XI,
S. 337^. I n Kitaibel 's „VotÄnIoa,
Z-Ql5k6" befinden sich
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Maroevic-Meszlenn, Volume 17
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- Maroevic-Meszlenn
- Volume
- 17
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1867
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.41 x 21.45 cm
- Pages
- 506
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon