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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Metastasio-Molitor, Volume 18
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Metternich 3 Botschafter nach St. Petersburg geschickt worden war. Als nach Ausbruch des Krieges zwischen Oesterreich und Frank- reich im Jahre 1803 Kaiser Alex an« der persönlich in Berlin sich einfand, um durch seine Anwesenheit den Bund der drei Mächte Rußland, Oesterreich und Preußen, welches letztere vornehm- lich durch Melternich'S Negotiationen für den Beitritt zur Allianz gewonnen worden war, gleichsam zu besiegeln, fand Kaiser Alexander an dem Fürsten solches Gefallen, daß er ihn als Gesandten an seinem Hofe wünschte; indessen hatte eS von diesem bereits beschlossenen Ar» rangement in Folge anderer mittlerweile eingetretener Veränderungen sein Ab» kommen, Graf Metternich ging vor der Hand. im April 1806, als Botschaf, ter nach Paris. Der kurz zuvor nach der unglücklichen Schlacht von Austerlitz (2. December 1803) geschlossene Preß- burger Friede (26. December 1803) hatte die Auflösung des deutschen Reiches und den jämmerlichen Rheinbund zur Folge. Oesterreich selbst hatte einen großen Länderverlust erlitten; alle durch den Luneviller Frieden (9. Februar 1801) erlangten venetianischen Provinzen waren an daS Königreich Italien. Tirol, Vorarl- berg, Paffau, Eichstedt und andere Land. schaften an den Hauptstaat des Rhein- Hundes, an Bayern, der größte Theil des Breisgau's an Baden, ein Theil seiner Besitzungen in Schwaben an Württem- berg gefallen, dessen Churfürst, wie jener von Bayern, zu Königen avancirt waren, und als Entschädigung hatte Oesterreich Salzburg erhalten, Erzherzog Ferdi» nand Würzburg und Erzherzog Anton wurde erblicher Hochmeister deS deutschen Ordens. Dieses durch so gewaltige Terri« torial-Veränderungen geschwächte, ja ge» demüthigte Oesterreich hatte Meiler- i Metternich nich am Pariser Hofe zu vertreten. Zudem war noch immer ein großer Theil der österreichischen Erbländer von den Franzosen besetzt, die unter allerlei nichti« gen Vorwanden ihren Abzug verschoben. Endlich gelang es den Bemühungen Metternich's, den Abschluß der Con- vention zu Fontainebleau (10. October 1807) zu erwirken, durch welche alle noch schwebenden Streitfragen beglichen, und der Lauf des Isonzo als Grenze österreichischen Gebietes und des neuen Königreiches angenommen wurde. Wäh. rend Napoleon'S Feldzug gegen Preu« ßen, und während der Zusammenkunft der beiden Kaiser von Rußland und Frank, reich zu Erfurt, im Jahre 1808. verblieb Metternich auf seinem Posten zu Paris. Im letztgenannten Jahre hatte Napoleon Spanien auf sein politisches Programm gestellt und den Krieg in diesem Lande begonnen. Indessen wuchs allenthalben mit jedem Tage der Un>, ja Widerwille gegen die von Frankreich über ganz Europa verhängte militärische Knechtung, und kam gerade in Oester» reich, das unter der Gewalt des Impe- rators und seiner Heere so schwer gellt» ten, mächtiger wie sonst irgendwo zum Ausbrucbe. Sobald Napoleon von der Erhebung Oesterreichs Kunde erhal- ten, traf er darnach seine Anordnungen, und es fand jene merkwürdige Unter» redung zwischen ihm und dem kaiserlichen Botschafter (13. August 1808) Statt, in welcher der letztere dem ganzen Ungestüm des WelterobererS und allen seinen Dro» hungen Stand halten, und das von Napoleon schwer bedrohte Oesterreich auf das Entschiedenste vertreten mußte. Einen Monat später stand Napoleon an der Spitze seines Heeees jenseits der Pyrenäen. Im November g. I . folgte M. einem Ruft nach Wien und wohnte
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich Metastasio-Molitor, Volume 18
Title
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Subtitle
Metastasio-Molitor
Volume
18
Author
Constant von Wurzbach
Publisher
Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
Location
Wien
Date
1868
Language
German
License
PD
Size
13.41 x 21.45 cm
Pages
522
Keywords
Biographien, Lebensskizzen
Categories
Lexika Wurzbach-Lexikon
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