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Metternich Metternich
einer Enkelin des Ahnherrn, von Sybille
Metternich, die sich mit Gotlyard Wolf zu
Eudmsßerg vermalte, bildete sich eine Seiten»
linie, die noch heute am Rhein blühende gräf-
liche Familie der Wolf-Metternich zur
Gracht; dann gab es die Linien Metier«
nich «Niederberg, M. -Broh l . M.<
Schlveppenburg, M. 'Mülenark, M.<
Bourscheid, M.. Rod end or f, M.<
Chursdorf.M.«Beilstein undM.'Vet.
telhofen, und aus dieser letzteren ging die
noch heute blühende fürstliche Linie der Met»
ternich<Winne bürg <Ochsenhausen
hervor, während die übrigen allesammt im
Laufe der Zeiten nach und nach erloschen sind.
Durch ihre Ehen traten die Metternich mit
den ersten Familien des deutschen Adels in
verwandtschaftliche Verbindung, und es ist
kaum eine qndere deutsche Familie deS hohen
Adels, welche so wenig mit ausländischen
Familien — wie dieß sonst so hausig der Fall
ist — verschwägert wäre. Wir begegnen in der
Reihe der Verbindungen der Metiernich
Namen der ältesten deutschen, namentlich rheini»
schen Familien, und zwar den Bassenheim,
Vissingcn, Hohenfeld, Kesselstadt,
Regal, Sickingen. Eltz.Rodendorf,
Vrömser von Rüdesheim, Schmid»
bürg, Leiningen<Westerburg,Dohna,
Heister. Homftesch u. s. w. und durchwegs
nur ebenbürtigen Verbindungen. — Was dir
verschiedenen Standeserhöhungen betrifft, so
erwarb den altea Sercenftand für das Reich
und die Erbländer der kais. geheime Rath und
Statthalter von Halberstadt Johann Rein»
hard mit Diplom vom 28. October 1633,
und mit ihm zugleich seine Brüder Emerich,
Kar l , Lothar und Wi lhelm, welche mit
einem andern Diplom vom 28. März 16ä4
das Prädicat uon Winneburg und Beil»
stein (Baylstain) erlangten. Etwas später
erlangten einige andere Linien den Herren«
stand, so z. B, jene der Metternich. B our»
scheid durch Wolf Heinrich mit Diplom
vom 14. April 1664; jene der Metternich'
Mülenark durchIohann Wilhelm mit
Diplom vom l2. December 1670. Der Vra-
senstand kam zu drei verschiedenen Malen in
die Familie, zuerst erwarb ihn Freiherr P hi»
lipp Emerich, einer der Ahnherren der
heutigen fürstlichen Linie, init Diplom vom
20. März 167U für sich, seine beiden Schwe»
stern AnnaMagdalena, verwitwete Bas«
senheim, und Anna Margaretha, ver<
malte Franz von Sickingen, und für seinen Vetter von der Beilstein'schen Linie, Diet-
rich Adolph. Die Chursdorfer Linie erlangte
ihn mit dem churbrandenburgischen Staats»
minister Ernst Freiherr von Metternich,
mit Diplom vom 28. Mai.1696, welche Linie
aber schon in dessen beiden Söhnen Ernst
Eberhard undErnstAugust erlosch. Zu
allerletzt kam er in die Linie der Metier«
nich'Mülenark, in welcher ihn mit Di-
plom vom 2. April 1711 Freiherr Kar l Hugo
erlangte, dessen Linie im Mannsstamme um
die Mitte des 18. Jahrhunderts mit Leopold
(gest. 9. October 1754) erlosch. Den Fürsten-
stand mit den Prädicaten Winneburg '
Ochsenhausen erlangte die Vettelhofener
Linie mit Franz Georg Kar l , dem er mit
Verleihung einer Virilstimme im Fürstenrathe
und dem Rechte der Vererbung auf den
jedesmaligen Erstgebornen, mit Diplom voin
30. Juni 1803. verliehen und mit einem and"
ren vom 1. December 1814 auf seine Tochter
Pauline, die Schwester des ehemali^i
Staatskanzlrrs Clemens Wenzel, ausge-
dehnt wurde. Mit der Ausdehnung auf alle
Nachkommen in directer Linie beiderlei Ge-
schlechts erhielt ihn aber der österreichische
Staatskanzler Clemens Wenzel, der große
Staatsmann, der. nachdem er die Erperi»
mente der Staatskünstler, die ihm gefolgt,
zum Theile mitansehen konnte, mit Recht aus»
rief: „Ich und meine Amtsführung gehören
der Geschichte an, ich kann geirrt haben, und
wenn mir meine Gegner Irrthümer vorwer«
fen, so mögen sie in ihrem vollen Rechte sein,
wer aber keinen Stein gegen mich aufheben
darf. das sind jcnc neuen Virtuosen, welche
sich zwar des alten Instrumentes bemächtigt
haben, ohne ihm aber jene Töne entlocken zu
können, die mir ein halbes Jahrhundert ein
Spiel waren". Durch ihn auch gelangte an
den jedesmaligen Erstgebornen oder Familien«
ältesten der Titel eines Herzogs von Por-
tel la und eines Granden erster Classe
von Spanien in die Familie.^Seit dcm Ve»
sitze der Herrschaft Königswart. seit 1716, ge-
hören die Metternich auch zum Herrenstande
des Königreiches Böhmen; seit 2. August 1836
wurde der Fürst Clemens Wenzel in die
Tiroler ständische Adelsmatrikel, mit 19. No»
vember <812 in die steiriscke Landmannschaft
aufgenommen und seit dem Jahre 1827 besitzt
die Familie das ungarische Indigenat. Außer
diesen erblichen besaßen aber noch Einzelne
nicht minder hohe Würden, so z. B. trugen
nicht weniger denn Drei aus dem Hause Met«
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Metastasio-Molitor, Volume 18
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- Metastasio-Molitor
- Volume
- 18
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1868
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.41 x 21.45 cm
- Pages
- 522
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon