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Metternich Metternich
churmainzischer Geheimrath und Hofraths«
Präsident, und des weltlichen Gerichtes zu
Mainz Kämmerer. I n einem Panegyricus
heißt es von ihm: „Vir wtor aovi Liii 8»,-
pihiitiLsimoL auotoritNto st virtuts Lw^u-
lari, xrasoipus vsro in ooiNNlini illa <3er-
manias oNlamitkts äs rs oattolioa Lt
5imus". — 16. Kar l von Metternich
(gest. 2. November 1636), ein Sohn Jo-
hann (Hanns) Dietr ich's, von der Linie
Vettelhofen, aus dessen Ehe mi tAnnaFre i
vonDern, Bruder Iohan n Reinhard's
l^ Nr. 15^, Emerich's l^ Nr. 6^> und Neffe
Lothar's M . 22^. Auch Kar l trat in den
geistlichen Stand, und war zuletzt Domherr
zu Lüttich und Chorbischof zu Trier tit.
8. NaZtoris. In den letzten Lebensjahren
seilies Oheims, des Erzbischofs Lothar,
hatte vornehmlich Kar l die Angelegenheiten
des Churfürstenthums geleitet und schmeichelte
sich um so mehr mit der Hoffnung, dessen
Nachfolger zu werden, als im Domcapitel
viele seiner Vettern saßen. Wider Erwarten
ging aber am 23. September 1623, als dem
Wahltage, der Dompropst Ph i l ipp Chri>
stoph von Sötern aus der Wahl hervor.
Zu dieser Enttäuschung gesellte sich noch der
Umstand, daß zwischen dem neuen Erzbi«
schofe und der Familie von Metternich
von früher her ein mächtiger Zwiespalt be<
stand. Die Metternich traten nun in die
entschiedenste Opposition zu dem Regenten,
und als dieser sich in Frankreichs Schuh
begab, förderten seine Gegner in aller Weise
den Fortgang der kaiserlich spanischen Waj>
fcn. Im Bürgerkriege, dessen Schrecken das
ganze Erzstift empfindlich heimsuchten, wurde
der Churfürst Phi l ipp Christoph von
Sötern der Spanier und Metternich's
Gefangener. Unter den nach Entführung des
Churfürsten vom Domcapitel eingesetzten
Stiftsvcrwesern befand sich auch Chorbischof
Karl . Dieser drang mit seinen Brüdern
und mit den Reisigen des Grafen von
Emden in der Stadt Trier ein, war aber
auf der Moselbrücke vom Pferde gestürzt und
hatte sich Kopf und Schläfe bedeutend ver-
letzt. Ungeachtet dessen drang er in den
Palast des Churfürsten, dessen Gefangen-
nähme mittlerweile sein Bruder Emerich
M . 6) vollzogen hatte, ein. Karl 's Ver«
letzung war aber eine so schwere, daß er an
ihren Folgen zu Verbürg im Luxemburg'schen
am 2. November 1636 starb. Sein Grab» denkmal, das ihn in liegender Stellung in
Lebensgröße im Priesterornate darstellt, aus
Marmor in kunstvoller Weise ausgeführt,
zählt noch heute zu den Zierden der Lieb-
frauenkirche in Trier. — 47. Kar l von
Metternich, ein Sohn Johann Rein«
ha rd's, von der Linie Metternich.Chursdorf,
aus dessen Ehe mit Lucia von Born»
stätt und ein Bruder Ernst's ^Nr. 7).
nachmaligen brandenburgischen Staatsmi»
nisters. Kar l ergriff das Wassenhandwerk
und fand, wie sein Bruder Ludwig bei
Fehrbellin, in jungen Jahren den Tod, im
Laufe der Belagerung von Bonn, bei dem
Sturme am 9. October 1689. — 18. Kar l
Heinrich von M.. Churfürst von Mainz
(geb. 15. Juli 1622. gest. 26. September
1679), ein Sohn Wilhelm's von Metter«
nich. von der heutigen fürstlichen Linie,
aus dessen zweiter Ehe mit Anna Eleo»
nora Brömser von Rüdesheim. Kar l
Heinrich war Domherr zu Mainz und
Trier; von 1654 bis 1663 Nrchidiacon tit. 8.
I^ubontii in der Trierschen Kirche, seit i6?4
Domcustos zu Mainz. Nach dem Tode des
Churfürsten von Mainz, Damian Har«
tard von der Leyen, wurde Kar l Hein-
rich am 9. Jänner 1679 zu dessen Nach»
folger erwählt, und am 30. Jänner d. I .
zum Fürstbischof von Worms postulirt. Nicht
lange genoß er die churfürstliche Würde.
Bald nach beendeter Bereisung, um die Hul,
digung seiner neuen Unterthanen zu empfan«
gen. endete ein Schlaganfall sein Leben, und
erst nach seinem Tode trafen Bestätigungsbulle
und Pallium des Papstes Innocenz XI.
ein. Der Churfürst, der nach Mainz gebracht
und dort im Dome in der St. Lambertus»
capelle beigesetzt wurde, ist 57 Jahre alt
gewesen. s^Großes vollständiges (soge-
nanntes Zeoler'sches) Universal«Lexi»
kon (Halle und Leipzig. Johann Heinrich
Zedler, kl. Fol.) Bd. XX, Sp. 1393. —
Porträt. A. v. Hülle i>., P. de Jode sc.
(Fol).) — 19. Kar l Kaspar Hugo (gest,
8. December 1738), ein Sohn Johann
Wi lhelm's, von der Linie Metternich.
Mülenark, aus dessen Ehe mit Mar ia
Mechtild von Orsbeck. Kar l Kaspar,
der zuletzt churpfälzischer geheimer Rath und
Amtmann zu Dürcn war, wird als „aus-
gezeichneter Staatsmann" ^s. Hormayr's
Taschenbuch 1827, S. 384) bezeichnet. Er war
mit öophic Therese, Tochter Wolf Heinrich's
Freiherrn Meltmnch von der Nourscheider Linie,
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Metastasio-Molitor, Volume 18
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- Metastasio-Molitor
- Volume
- 18
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1868
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.41 x 21.45 cm
- Pages
- 522
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon