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Meyer) Alois Mich. 3 78 Andreas
sich erworben. M. starb als Greis im
Alter von 74 Jahren.
Neuer Nekrolog der Deutschen (Weimar, B,
F. Voigt, kl. 8°.) XXV. Jahrgang (1847),
I. Theil. S. 458. Nr. 55. — Meyer (I.).
Das große Conversations<Lexikon für die gebil»
deten Stände (Hildburghausen. Bibliogr. Insti-
tut, gr. 8°.) IV. Suppl. Band. S. 536. —
Christian Gottlob Kayser's BücheoLexikon
(Leipzig 1834. Ludw. Schumann. 4°.) Bd. IV,
S. 13 ^daselbst wird bemerkt, daß er auck
mit der Schreibart Mayr vorkommt). —
Amtsblat t der Salzburger Zeitung 18-17.
Nr. 49.
3. Mayer , Alois Michael (Arzt und
Fachschriftsteller, geb. Zu Wien im Jahre
1766, gest. ebenda 5. Mai 1831). Besuchte die
Gymnasial» und Humanitätsclassen am Uniuer.
sitäts'Gymnasium in Wien. An dem berühmten
kais. Leibarzte Freiherm von Störck, der eben
damals Präses der medicinischen Facultät war,
besaß M. einen Gönner und kam durch dessen
Fürwort als Gehilfe zu dem als Arzt, Anatom,
Augenarzt und Kunstkenner gleich berühmten
Dr. Joseph Barth IM . I , S. 166). unter
dessen Anleitung sich Mayer's Talent für ana»
tomische Technik in ganz überraschender Weise
entwickelte. Nach des Professors Ehrenritter
Abgang rückte M. in die vacant gewordene
Stelle vor und benutzte nun seine günstigere
Zage dazu, um, was ihm bei srmen früheren
beschränkten Verhältnissen nicht möglich gewesen,
die medizinischen und chirurgischen Studien
ganz ordnunüsmäßiü zu vollenden, worauf er
sich zur Erlangung der Doctorwürde den stren»
gen Prüfungen unterzog. So erhielt er denn
endlich nach achtzehnjähriger Dienstzeit als Pro«
sector Nang und Titel eines wirklichen Proses»
sors der Anatomie an der Wiener Hochschule,
und bekleidete diese Stelle bis zu seinem im
Alter von 64 Jahren erfolgten Tode. Auch als
Schriftsteller in seinem Fache thätig, hat M. fol-
gende Werke herausgegeben: „Otzsei-i^tio aun.-
tomicll. totius oaryorlü !iu.N2.ui" (ViLnuH?
1817, ^.. OoU,^ r. 80.); — „Die Kunst, den
menschlichen Körper zu zerglieorrn. Zmu Ge-
brauch? seiner öffentlichen Vorlesungen" (Wien
1821, Vcck, 5".). oie spätere Auflage unter dem
Titel: „Praktische Anleitung zur Zergliederung
des menschlichen Körpers, ein Hilfsbuch mit
anatomischen Hebungen" (ebd. 18'i2, gr. t>v.); —
„Auseinandersetzung der Verletzungen des mensch«
lichen Körpers, sammt dm daraus entstehenden
Folgen" (ebd. 1822. gr. 8".); — „Anatomie in Fragen und Antworten", 1. Band (ebd. 1824.
gr. 3o.), ein zweiter Band ist nicht erschienen; --<
„Anatomische Beschreibung des ganzen mensch»
lichen Körpers . . .", fünfte umgearbeitete und
vermehrte Auflage, besorgt von A. L. Iei t te«
les (ebd. 1831, Veck, gr. 8<>.). Mehrere Auf.
sätze seiner Feder sind in den „Medicinischen
Jahrbüchern des österreichischen Staates" ent»
halten. Als anatomischer Techniker hat er auch
mehrere treffliche Präparate geliefert, darunter
eine Injection der Testikeln, ein Gehör» und
mehrere Nervenpräparate. M. war Mitglied
mchrerer wissenschaftlicher Gesellschaften.
Neuer Nekrolog der Deutschen (Weimar,
Voigt. kl. 8«.) IX. Jahrg. (1831). I I . Theil.
S. 1191. Nr. 846. — Oesterreichische
Nnt ional 'Encyklopädie von Gr äffer
und Czikann (Wien 1833, 8°.) Bd. I I I ,
S. 611. — glovnik QH^önv. Rsäkktor
Dr. V'i'HQt. I^kä. ki6Fo?, d. i. Conversa-
tions-Le.rikon. Nedigirt von Dr. Franz Lad.
Ri eger (Prag 1839. Kober, Lex. 8".) Bd. V,
S. 193. Nr. 9.
4. Wdajer, Andreas (Schriftsteller und
Kunstfreund, geb. zu Venedig 8. Juni
1765, gest. zu Padua 12. März 1838). Ein
Neffe des Patriarchen Franz Maria Milesi
und aus einem wohlhabenden Hause stammend,
konnte er die reiche Muße seines Lebens aus»
jchließlich den Studien und Kunstforschungen
widmen, in welch letzteren er als ein ganz tüch»
tiger Gewährsmann erscheint. Er schrieb über
Maleret und Musiü. Auf seinen Reisen durch
Deutschland, Velgien, Frankreich und Italien
bereicherte er seine Sammlungen und läuterte
seine Kunstanschauungen. Die von ihm heraus,
gegebenen Schriften sind: ^Dcila iniitü^iouy
Mtoi'icg, äslis oxoro 6i ^i^iano, äüiia v^ tg,
äi l is iano sei'itta, cla. stsQuia "3? i 0022!"
(Vüno2ia 1818, 8".); — „^Mogia äoUa. 5tü5«H
oxora" (I^i-rara 1820); bezüglich der erstge»
nannten Schrift entspann sich eine literarische
Fehde; der berühmte Carpani ^Bd.Il, S.289^l
bekämpfte in einer Schrift, betitelt: „Kü kla^ü-
rians ovvoi'o Isttsrü in eoukuta2ic»Q6 äolis
oi»inior!.i äsi eav. 21^'or sco.", die von M aj er
in dem ersten Werke ausgesprochenen Ansichten.
Die Schrift Carpani's, „2IaMiauo", wurde
mehr gelesen als Majer's eigenes Buch u>:d
erlebte tnehrere Auflagen. Mai er erwiederte
darauf in ziemlich heftiger Weise nut der zweit»
genannten Schrift „^V^^^ia.", worauf Car<
pani nicht weiter antwortete, als Zeichen seines
versöhnlichen Gemüthes aber, und wie wenig
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Metastasio-Molitor, Volume 18
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- Metastasio-Molitor
- Volume
- 18
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1868
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.41 x 21.45 cm
- Pages
- 522
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon