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Meyer, Friedr. Seb. 42 116 Meyer, G. K.
42. Meier, Friedrich Sebastian (Sän«
ger, geb. zu Benedictbeuern ö. April 1773.
gest. Zu Wien 9. Mai 1833). Der Sohn eines
Gärtners. Für den geistlichen Stand bestimmt,
studirte er in München, später an der Hochschule
zu Salzburg. Mit einem Male gab er diese
Laufbahn auf, widmete sich dem Gesänge und
wurde Bassist beim Theater. Im Jahre 1792
gab er einige Concerte in Schwaben und in der
Schweiz, dann sang er auf dem Theater in
Linz und wurde 1793 Mitglied der Schikancder«
Truppe in Wien. Nun glänzte er eine Neihe
von Jahren in allen ersten Baßpartien, wendete
sich später gänzlich zum feinkomischen Fache,
worin er wahrhaft classische Kunstgebilde schuf,
und zugleich ein ausgezeichnet mimisches, sowie
ein vollendet deklamatorisches Gesangstalent
entfaltete. Als erster Regisseur war er für ein
lcichcs und tressliches Opern-Repertoire bedacht,
und brachte die Werke von Cherub in i , Me-
hul, Boieuldieu auf die Bühne. Er sang
dann einige Zeit auf dem Hoftheater, bis Bar-
baja die italienische Oper nach Wien ver<
pflanzte. Nun lebte er Zurückgezogen, immer
aber ein reges Interesse für den Gesang, na,
mentlich für Kirchenchöre, bewahrend. Ein
schweres Leberkiden trübte die letzten Jahre
seines Lebens und führte im Alter uon 62 Iah«
ren seinen Tod herbei.
Gaßner (F. S. Di->), Universal.Lexikon der
Tonkunst. NcueHandausgabe in einem Bande
(Stuttgart l 849. Frz. Köhler, Lex. 5°.) S. 601,
— Neues Universal «Lexikon der Ton»
kunst. Angefangen uon I)i-. Julius Schla»
debach, fortgesetzt von Eduard Berns»
dorf (Dresocn 1857. Rob, Schäfer, gr. 8".)
Bd. I I , S. 936.
43. Mayer , G. A. (Kupferstecher,
lebte'zu Brünn in der ersten Hälfte des acht<
zehnten Jahrhunderts). Ueber diesen Künstler,
der, wie Naal er berichtet, den Ruf der Ge<
schicklichkeit besaß, ist nur bekannt: daß er um
das Jahr 1720 in Brünn arbeitete und noch zu
Anfang unseres Jahrhunderts gelebt haben
soll, woraus zu schließen, daß er sehr alt
geworden. Nagler gedenkt folgender Stiche
von seiner Hand: Großes Feuerwerk, welches
in Brünn der Mar ia Theresia zu Ehren
veranstaltet wurde. Basan äsl., Mayer Lo.
(Schr. gr Roy. Qu. Fol.); — die 1730 bei der
Krönung des Marienbildes bei St. Thomas in
Brünn veranstaltete Beleuchtung (gr. Fol.); —
das Marienbild, welches zu Lodenicz bei Pür<
lih in Mähren verehrt wird. Bei diesem Bilde gibt Nagler die Bezeichnung „F. A Mayer
2oulp5it 1801" an, welche mit den Initialen
seines Taufnamens am Eingänge seines Artikels
G. A. nicht übereinstimmt und von Nagler
übersehen worden sein mag. Da G. A. Mayer
um das Jahr 1730 bereits in Brünn arbeitete,
so mochte er damals doch wohl schon 20 Jahre
gezählt haben, und wenn G. A. Mayer und
F. A. Mayer eine und dieselbe Person sind,
mindestens 90 Jahre alt geworden sein. Eben
dieser Umstand aber erregt Bedenken und möchte
zur Frage auffordern, ob Nagler nicht hier
zwei verschiedene Personen für eine genommen
habe? Indessen klärt sich Nagler's Irrthum
bald auf. wenn man die Quelle kennt, au3
welcher Nagler geschöpft. Diese ist das
„Allgemeine historische Künstlcr.Ierikon für Böh.
men u. s. w." von Dlabacz, Bd. I I , Sft. 288,
der aber nur berichtet: „im Jahre 1301 bei dem
Chorherrn des Stiftes Strahow, Gerlak Paus,
Pfarrer zu Nadonuz, ein Bild Mayer's mit
folgender Unterschrift des Künstlers: „F. A. Mayer
^ält," angetroffen zu haben. Nagler
also schrieb den Druckfehler bei Dlabacz, der
'einem Mayer im Anfange der Notiz die Im«
tialen I A., zu Ende aber F. A. gibt, einfach
nach, und entstellte irrthümlich den Umstand,
daß Dlabacz an irgend einem Orte ein Blatt
des Künstlers im Jahre 1801 noch angetroffen
hatte, zu der Nachricht, daß der Künstler noch
zu Anfang dieses Jahrhunderts gearbeitet habe.
Schließlich ist zu bemerken, daß Mayer bei
Nagler zu Anfang der Notiz die Initialen
G. A., zu Ende aber F. A.. bei Dlabacz zu
Anfang I . A. und zu Ende F. A. führe.
Welche die richtigen sind, muß einer weiteren
Untersuchung überlassen bleiben.
Nagler (G. K. Dr.), Neues allgemeines
Künstlcr«3erikon (München 1839, Fleischmann,
8«.) Bd. VI I I , S. 487.
44. Mayer, G. K. Zeitgenoß und thcolo-
gischer Schriftsteller, hat die theologischen
Studien vollendet, auS denselben die Doctor'
würde erlangt und ist gegenwärtig Professor
der Theologie an der Wiener Hochschule. Als
Fachschriftsteller thätig, hat er bisher nachstehende
Schriften herausgegeben: „Die Mesfianischen
Prophezeiungen des Iesaias" (Wien 1860, Brau«
müller, gr. L°.); — „Messianische Prophezicen
erklärt". 1. Bd. und 2. Bds. erste und zweite
Abtheilung (Wien 1863 und 1364, Braumüller,
gr. 8°.), der erste Band ist eine neue Ausgabe
zer mefsianischen Prophezeiungen des Iesaias;
>es 2. Bandes erste Abtheilung enthält „Die
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Metastasio-Molitor, Volume 18
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- Metastasio-Molitor
- Volume
- 18
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1868
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.41 x 21.45 cm
- Pages
- 522
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon