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für ein Jahr. Einzelne Bände wurden
nicht abgegeben. Der Plan des Unter-
nehmens liegt in seinen Leistungen auS-
gesprochen. Bieten wir die Biographie
der „Oesterreichischen Revue", so haben
wir damit einen Abriß der Thätigkeit
ihres Herausgebers, der nur durch sie in
das öffentliche und geistige Leben wäh-
rend der ganzen Zeit seines Aufenthaltes
in Oesterreich eingriff. Der 1. Band des
ersten Jahrganges erschien am 22. März
des Jahres 1863. Diese Verspätung
hinderte nicht, daß mit Ablauf des ge-
nannten Jahres sämmtliche 6 Bande sich
in den Handen des Publicums befanden.
Die Ausstattung dieser Zeitschrift war
und ist eine wahrhaft prachtvolle, der
Stoff ein reichhaltiger, die Hauptgebiete
des Wissens umfassend, bei steter Berück»
sichtigung der Bedürfnisse wie der Ver»
hältnisse Oesterreichs. Unter den histo»
rischen und politischen Beitragen der
ersten Jahrgänge nennen wir den Essay:
„Bonaparte in Italien" (Bd. I—IV)
und den „Die Bundesreform und der
deutsche Fürstentcig", von Reg. Rath
Dr. Wei l (79 S.). Ersterer hat weit
über die Grenzen Oesterreichs hinaus
Beifall gefunden und den einstimmigen
'Beifall der deutschen Kritik hervorgeru-
fen. Wir glauben heute den Namen des
Verfassers nennen zu dürfen, es ist der
ehemalige Hauptmann im Generalstabe,
Aresin; ihn vorgeführt zu haben,
Meyer's specielles Verdienst. Sein
Essay „Georg v. Frundsberg" stellt in
einem späteren Jahrgange das Bild
dieses deutschen Feldhauptmanns der
Landsknechte in durchsichtig feiner Dar-
stellung hin. Das Bild der Schlacht von
Pavia darf man keck als eines der besten
historischen Gemälde bezeichnen. Die
Memoiren.Literatur ist durch die „Me>
moiren des Grafen Oernin aus den Jahren 1644-4645", von Ios. I i re .
öek, die Biographie, durch ein Lebensbild
Slomsek's, des Fürstbischofs von La.
vant, von Dr. von Hoff inger, vertre-
ten. Die jener Zeit lebhaft ventilirte
Frage über den Werth des Besitzes des
Festungsviereckes ist in einem instructiven
Artikel des Grafen Uerkül l behandelt.
Oesterreich und daS Nationalitätsprincip
ist ein beachtenSwerther politischer Auf»
sah. „Die Erinnerungen aus der Zeit
der Besehung der Walachei durch öster»
reichische Truppen" sind aus der Feder
des Grafen Wimpffen. der im Kriege
von 1866 den Heldentod starb. Das
Wenige, was wir hier anführen, genügt,
um dem Leser den Werth dieser Publi»
cation nahe zu legen, welche in ihrer
Art nicht bloß in Oesterreich, sondern
auch in ganz Deutschland ihres Gleichen
sucht. Ueberblicken wir die Zahl der Mit-
arbeiter, so fallen uns die Namen der
ausgezeichnetsten Männer auf: v. Mi«
klosich, als Sprachforscher, v. Hege«
düs. als Kenner der ungarischen Justiz,
Prof. Winkler über-technischen Unter»
richt, v. Baumg artner, Freiherr v.
Czoernig und Dr. Glat ter , als
Statistiker, Freiherr v> Hin gen au,
Hofrath v. Scherzer, die'Professoren
Schmarda, Peters, Simony, I)i-.
I . R. Lorenz, Franz v. Hauer,
Koristka u. A.. als Naturforscher
und Ethnographen; Laube, als Histo-
riograph des HoftheaterS. Justiz, Unter»
richt, Literatur, Kunst, Theater finden in
der „Oesterreichischen Revue" fachman»
nische und geschmackvolle Behandlung.
Ein Hauptgewicht ist darin auf National«
Oekonomie gelegt. Freiherr von Hock
ist einer der fleißigsten Mitarbeiter. Die
Landwirthschaft vertreten K o m e r s ,
Wessely u. m. A.; Dr. Peez, Mini-
sterialsecretar Schmitt daS Gewerbe.
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Metastasio-Molitor, Volume 18
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- Metastasio-Molitor
- Volume
- 18
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1868
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.41 x 21.45 cm
- Pages
- 522
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon