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Gesellschaft der ungarischen Naturforscher,
für den Kunst- und für den Industrie»
verein, wie er auch bei Bildung gemein«
nütziger Institute und eben solcher Vereine
durch Rath und That mitwirkt. Ueber-
dieß ist M. ein steißiger Sammler und
zieht verschiedene Objecte, als: Bücher,
Haiidschiiften. Bilder, Kupferstiche, Mün-
zen u. dgl. m., in den Bereich seiner
Sammlungsthätigkeit. Im Jahre 1847
gelang es seinen Bemühungen, daß in
der Naturforscher» Versammlung zu
Oedenburg eine Abtheilung für Kunst
festgesetzt wurde, worauf man ihn zum
Secretür derselben wählte, welcher Fall
auch eintrat, als im Jahre l848 sich die
ungarischen Lehrer in Pesth zu Berathun-
gen versammelt hatten, und als später
die ungarischen Bischöfe zusammentraten,
um über die Reformen des Unterrichte?
zu berathen. Im Jahre 1849 wurde er
zum provisorischen Professor der höheren
Erziehungskunde an der Universität zu
Pesth ernannt und bekleidete dieses Amt
durch anderthalb Jahre. Zu Anfang deä
Jahres 1839 übernahm, er auch noch dio
Redaction des „Tatkolikus ^spla^",
d. i. Katholisches Volksblatt, legte aber
dieselbe nieder, als ihn der Verein zum
Drucke und zur Verbreitung guter und
billiger Bücher zum Director wählte.
Als im Jahre 1850 die Stadt Pesth den
Beschluß gefaßt hatte, die Direction und
Organifirung der Haupt» und Elemen»
tarschulen, welche bisher einem Schul'
rathe anvertraut gewesen, einem selbst-
ständigen sackkundigen Manne anzuver-
trauen und zu diesem Zwecke einen Con-
curs eröffnete, fiel auf M., der sich auch
um diese Stelle beworben, von Seite des
Magistrates, wie des Gemeinderathes der
Stadt Pesth die Wahl, und er wurde
zum Director der Ober» und Unterele.
mentar-, sowie der Privatschulen der Stadt Pesth ernannt, und versah dieses Amt
bis zu semer im Jahre 1837 erfolgten
Berufung als Pfarrer nach Kürth. Als
Schuldirector entwickelte er eine ersprieß«
liche Wirksamkeit, vornehmlich richtete er
auf die Mittelschulen sein Augenmerk,
brachte nicht bloß die Lehrerberathungen
und Lehrerbibliotheken zu Stande, son«
dern rief auch die nach seinem Plane
eingerichteten und längst gewünschten
Sonntagsschulen in's Leben, und schrieb
im Volksölatte Mepiä^) für die Aus«
arbeitung eines die Organisation der«
selben betreffenden zweckentsprechenden
Planes einen eigenen Preis aus. Ferner
»legte er nack dem Muster der Pariser
und Wiener Oi-sake dey Plan zur ersten
Kleinkinderbewahranstalt in Pesth vor,
nach welchem dieselbe sofort auch errichtet
wurde. Analog dieser in's gesellschaftliche
und Culturleben tief eingreifenden Thä-
tigkeit ist seine schriftstellerische. Seit dem
Jahre 1833 literarisch thätig, hat M.
auf den verschiedensten Gebieten der
Literatur Zweckdienliches geleistet. Die
periodische Presse als ein Hauptbeförde«
rungsmittel der Cultur ansehend, schrieb
er in den ungarischen Zeitschriften:
83.F" u. a. Unter seinen zahlreichen
Journal-Artikeln find besonders erwäh»
nenswerth jene über das „Denkmal der
ung. heil. Elisabeth"; — „Ueber die
Vereinfachung der ung. Doppellaute";
— „Ueber Xylographie"; — „Ueber
das Kirchen-Lied"; — „Ansicht über den
Kleinkiuderbewahr ° Plan des Stephan
Warga" und eine Folge pädagogischer
Artikel, in denen ebenso die rcin prak»
tische, als dic moralische Seite des Erzie»
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Metastasio-Molitor, Volume 18
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- Metastasio-Molitor
- Volume
- 18
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1868
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.41 x 21.45 cm
- Pages
- 522
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon