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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Metastasio-Molitor, Volume 18
Page - 182 -
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Page - 182 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Metastasio-Molitor, Volume 18

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Meyer, Ulrich Ioh.l 14 182 Meyer, Ursula Papieren gesammelt werden, deren Be- arbeitung aber von fremder Hand, immer höchst ungenügend bleiben würde. M ayer wollte auch „Des jüngeren Pl in ius Briefe und Lobrede auf den Kaiser Tra jan" zum Schulgebrauct'e heraus- geben, und war zu diesem Zwecke mit dem Buchhändler Reich ard zu Güns in Unterhandlung getreten, hat aber das Unternehmen selbst wieder aufgegeben. M. war ein Mann von scharfer Verstandes» kraft, vielseitiger Gelehrsamkeit, vovziig> lich bewandert in der Geschichte, sowie in der lateinischen und griechischen Phi- lologie, mit einer reichen Ader von Witz und Laune, und mit einer besonderen Leichtigkeit des Denkens und Schreibens begabt. Im Jahre 4846 wurde M. zum Ehrenmitglied? des historischen Vereins für Karnthen, 1837 zum Korrespondenten der geologischen Reichsanstalt erwählt. Handschriftliche Mi t the i lungen des hochw. Herrn I . F. Keibl inger aus dem Benedictinerstifte Melk. 114. Mayer, Ulrich Johann, siehe- Mayer, Johann Ulrich ^S. i39. Nr. 72). tl5. >Meyer, Ursula, gemeiniglich Moye. r in genannt (Kam me rfrau derKüniginAnn a von Oesterreich. Gemalin S ig is m u üd's I I I . von Polen, geb. zu München im Jahre lI73. gest. zu Warschau im Jahre l<:3:;). Diese Frau, ein Kind armer Eitern und viele Jahre in Diensten Anna's von Oesterreich, einer Tochter des Erzherzogs Kar l I. von Steiermark. die seit 31, Mai 15V2 dem Könige Sigismuno I I I . von Polen vermalt war. spielt eine wichtige Rolle in oer Negi-rungs' Geschichte dieses Königs und selbst noch seines Nachfolgers Ladislaus IV. Sie stand schon in Diensten der Erzherzogin 'Anna, ehe diese nach Pulen zu ihrem Gatten sich begab, und begleitete sic auf ihrer Reise dahin. Wie bei ihrer Gebieterin, so stand sie auch bei dem Könige bald in hohen Gnaden, und wußte sich auch darin zu erhalten, als Königin Anna (gest. 1598) starb, und ebenso wiedrr jene der Köüi» gm Constantia, der Schwester Anna's, zu erwerben, als diese nach Anna's Tode Gema- sin des Königs S ig i smund I I I . wurde, so daß sie bald als das Orakel des ganzen Hofes angesehen wurde. Sie saß nicht bloß im Fami« ratht', sondern hatte auch Einfluß aufBerathun< gen in Staatssachen, namentlich aber auf alle Handlungen und Aeußerungen der Huld des Königs. Sie aß immer am königlichen Tische, cine Auszeichnung, welche der bayerischen Prin» zefsin, die am königlichen Hofe erzogen wurde, nur ausnahmsweise zu Theil ward. Sie fuhr > mit dein Könige und der Königin aus, und g zu so hoher Achtung, daß sie der könig« lichen Familie gleichgehalten wurde. Sie führte die Aufsicht über dieKinder Sigismund's I I I . , welche sie wie die eigene Mutter in Ehren hielten und von ihr selbst mit der Nuthe ge- züchtiqt wurden. In ihrer Anwrsrnbeit. ja eigentlich unter ihrer Obhut wurden alle Ge» schäfte bei Hofe abgemacht, und in ihrem G?< wahrsam befanden sich die Schätze, Kleinodien mw Kronjuwelen Sie besaß ein außerordent« lichos Gedächtniß, cine Rührigkeit und Aus< dauer ohne Gleichen, und je verwickelter eine Angelegenheit erschien, mit um so größerer Leichtigkeit fand sie sich mit ihrem Scharfsinn darin zurecht. Die Jesuiten erkannten bald den Ttandpunct, den Ursula Meyer am königlichen Hofe einnahm, selbstverständlich näherten sie sich ihr und die gottesfürchtige Deutsche erlag um so eher dem Einflüsse dieser Priester, als ihre Beichtiger diescm Orden angehörten. Um sich in dem einflußreichen Weibe eine bleibende und mächtige Stsltze am königlichen Hofe zu el halten, brachten sie es am päpstlichen Hofe. dahin, daß Papst Urban ihr zugleich mit einem huldvollen Schreiben, in welchem ihrer Tugenden und Frömmigkeit in huldvollster Weise gedacht ward, den päpstlichen Segen und die goldene Nose schickte. Dieses Geschenk, das in der Negel nur regierenden Küniginen und Fürsiinm von Geblüt vom Papste dargebracht zu werden pflegte, erfüllte sie mit solcher Dankbarkeit gegen die Jesuiten, daß diese nun, von ihrrm Einflüsse unterstützt, immer festeren Fuß bn Hofe faßten, und ihre Macht, die ihnen Zur Erreichung allrr ihrer Zwecke diente, ihrer Gewohnheit gemäß, allmälig immer weiter ausdehnten. Wenn auch darüber viel geflüstert und gelästert wurde, eö half nichts. Mehrere polnische Edelleute hatten um Ursula's Hand geworben, aber vergebens; sie wollte dqs königliche Haus, ihre Nohlthä« ter. bei denen sie von ihrer Kindheit an auf- gewachsen war, nicht verlassen. Als die Köüi» giti Constantia (gest. <l). Juli 163t) nach 26jähriger Ehe mit König S ig ismund starb
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich Metastasio-Molitor, Volume 18
Title
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Subtitle
Metastasio-Molitor
Volume
18
Author
Constant von Wurzbach
Publisher
Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
Location
Wien
Date
1868
Language
German
License
PD
Size
13.41 x 21.45 cm
Pages
522
Keywords
Biographien, Lebensskizzen
Categories
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