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Meyerhofer 187 Meynert
kam. So soll sich M. auch an dem im
Jahre 183t in London abgehalteneu
Schachturnier, in welchem die berührn-
testen Schachspieler Europa's, wie An-
derso'n, Harrwih . Kiesericky
il. A. mitkämpften, thatigen Antheil, ein»
zelne Gegner in mancher Partie schla»
gend, genommen haben. Die Sehnsucht
nach der Heimat trieb ihn aus London
fort. auch war in ihm der Drang erwacht,
nicht wie bisher nur lehrend, sondern
selbstthätig künstlerisch zu wirken, und
am Theater in Karlsruhe, das damals
ganz besondere Künstlerkräfte vereinigte,
nahm er sein erstes Engagement als
Sänger. Marr war damals dort das
belebende Princip deS Schauspiels;
Liszt I M . XV, S. 247) dirigirto die
Oper, Joachim sBd. X, S. 217^ und
Laub sBd. XIV, S. 190) saßen im
Orchester, und sonst noch bedeutende
Kräfte hatten die übrigen Fächer inne.
Meyerhofer's Talent entwickelte sich
unter 3 i s z t 's und Marr 's Leitung,
von denen der erste im Gesänge, der
letztere im Spiele sein Führer war, in so
entschiedener Weise, daß er. obwohl noch
Neuling auf der Bühne, den übrigen
geschulten Kräften bald ebenbürtig zur
Seite stand und sich von Auswärts die
Aufmerksamkeit auf den jungen Künstler
richtete. Julius Cornet ^Bd. I I I , S. 3).
der damalige Director des Wiener Hof-
Operntheaters kam nach Karlsruhe und
engagirte M. für dasselbe. Im Jahre
1834 war M. in seine Vaterstadt zurück,
gekehrt und ist seit dieser Zeit Mitglied
des Hof Operntheaters. Masetto im
„Don Juan". Malvog l io in „Stra>
della" und Fidelio in „Romeo und
Julie" waren seine Antrittsrollen. Durch
eine Rolle, in welcher vor ihm Stau«
dig l geglänzt und die M. mit besonde»
rem Glücke durchgeführt, hatte er sich seinen Ruf begründet. Von den ersten
Bühnen der Monarchie und Deutschlands
ergingen nun an ihn Einladungen zu
Gastspielen, und in Leipzig. Berlin,
Hamburg, Bremen feierte er schöne Er«
folge; der Herzog Ernst von Gotha
lud ihn in seine Hauptstadt; in Concer»
ten und Oratorien wurde er ein gesuchter
Sänger und auch öfter den Hofconcerten
beigezogen. M. hat während einer zwan«
^igjährigen Künstlerlaufbahn Gelegenheit
gehabt, die ersten Größen seiner Kuust
persönlich kennen zu lernen und ihre
.Vorzüge zu studiren; sein Kifer, sich
immer fortzubilden, hat nie abgenommen,
uud während er einerseits eifrig Sprachen»
studien trieb, vervollkommnete er sich in
der Kunst, der er mit Leib und Seele
anhängt. Im sckönsten Mannesalter ste»
hcnd, hat M> noch eine für den stre«
benden Künstler ueidenswerthe Zukunft
vor sich.
Monatschrift für Theater und Musik. Her«
ausgegeben von Joseph Klemm (Wi»n, 4". >
71. Jahrg. <185l)). S. 442, 49l>.
Meyerhofer, siehe auch: Mayerhoftr
^Bd. XVII, S. 178-178^.
Meycrn, Wilhelm Friedrich, siebe:
MllYMl, Wilhelm Friedrich j M . ^VI I ,
S. 179^.
MelMrt,Hermann Günther (S
ch
rift-
steller,' geb. zu Dresden 20. Decem»
ber 1808). Sein Vater lebte als Advo>
cat zu Dresden. Seine Mutter war e'me
Tochter des im Jahre 18l2 verstorbenen
Modelmeisters I ü
ch
her, dessen zarte, in
classischem Style gehaltene Arbeiten in
dcr Meißener Porzellanmanufactur noch
jeht Anerkennung ernten. Zu seinen
Schulfreunden in der Kindheit zählte
der seiner erbaulichen lyrisch>didaktiscben
Dichtungen: „Schau um dich und schau
in dich", „Zu allen guten Stunden".
„Leben und Heimat in Gott" u. A.,
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Metastasio-Molitor, Volume 18
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- Metastasio-Molitor
- Volume
- 18
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1868
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.41 x 21.45 cm
- Pages
- 522
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon