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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Metastasio-Molitor, Volume 18
Page - 215 -
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Page - 215 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Metastasio-Molitor, Volume 18

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Wichlltowski 218 mäßigsten Maßregeln. Die Kunst ge» währte ihm unter solchen Verhältnissen einigermaßen einen Trost, und er ent« warf zu jener Zeit die Darstellungen des polnischen Heeres. Im Jahre 1830 schickte ihn die Regierung nach Frank« reich, um dort die Studien über den Bergbau auf das Gründlichste fortzu. setzen. Zu diesem Zwecke besuchte er wichtigere dahin einschlägige Anstalten und erstattete darüber ausführliche Be» richte, für das Land aber entsprang in Folge der bald darauf stattgehabten politischen Ereignisse daraus weiter kein Nutzen. Die veränderten Verhältnisse benahmen ihm die Freude am Dienste, er gab denselben auf und jetzt — bereits 32jährig — widmete er stch ganz der Kunst. Im Jahre 4832 unternahm er, rein zu Kunstzwecken, wieder eine Reise nach Paris, wo er sich bald auf dem neuen Felde, auf dem er wirkte, als Mei> ster bewährte. Im Atelier Charlets arbeitete, er, und einmal in Anwesenheit mehrerer bedeutender Künstler vollendete er in wenigen Secunden die Skizze eines UhlanenzuPferde mit solcher Meisterschaft, daß ihm die Anwesenden ihre b?wun« dernde Anerkennung nicht versagen konn- ten. Fünf Jahre ununterbrochen arbeitete er in Gemeinschaft mit Charlet und Marochett i . malte, modellirte und vollendete eine Nnzahl von Bildern, Studien und Zeichnungen. Am allerlieb- sten zeichnete und modellirte er Pferde und Soldaten. Napoleon beschäftigte noch immer auf das Lebhafteste seine Phantasie, und obgleich er den Kaiser nie persönlich gesehen, hatte er doch aus Berichten von Menschen, die ihm nahe gestanden, aus vorhandenen Skizzen und Darstellungen, denselben so lebhaft in seinen Geist aufgenommen, daß seine Darstellungen des Kaisers, nach sprächen von Männern, wie Marschall Sou l t und General Fabvier, an Wahrheit und Richtigkeit der Auffassung von keinem Andern übertroffen wurden. Als General Lord Hi l l , der damals in Paris sich befand, daselbst den Künstler kennen lernte, wollte er ihn überreden, nach England zu übersiedeln. Er nahm ihn auch über den Canal mit, aber so groß Michalowski's Leidenschaft für schöne Pferde, die er noch immer unüber» troffen darstellte, war — und England bot ihm den Anblick solcher in reichlicher Menge — er blieb nur kurze Zeit in England und kehrte von dort in sein Vaterland zurück, wohin ihn seine Sehn» sucht trieb. Dort studirte und malte er anfänglich alte Rüstungen und Waffen, die er in den verlassenen Rüst- und Rumpelkammern der Edelfitze aufsuchte und mit aller Treue zeichnete. Zwei Jahre brachte er so anSeite seines greisen Vaters zu, und aus jener Zeit stammt eine große Menge von Bildern: Studien» köpfe nach der Natur, insbesondere alter Leute, Napoleon's Schlachten bei Smolensk und MozaiSk, BoleSlaw's des Kühnen Zug nach Kiew, polnische Hermanne und Wojwoden, alles Gegen« stände, in welchen seine Meisterschaft im Pferdemalen oder aber die Tüchtigkeit seiner archäologischen Studien sichtbar ist. Andererseits wieder malte er Genre- bilder, darunter: Goralen-Scenen, jü> bische Schenken, Begegnungen von zum Kampfe ausziehenden Edelleuten, und auch viele Bildnisse. Aber auch im Ge» meinwesen entfaltete M. eine nutzbrin« gende Thätigkeit. Zum Präses der Ver- waltungssection im Freistaate Krakau erwählt, übte er sein Amt in musterhafter Weise aus; dabei bewirthschaftete er sein ziemlich umfangreiches Besitzthum, und malte fleißig Bilder, welche Scenen des
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich Metastasio-Molitor, Volume 18
Title
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Subtitle
Metastasio-Molitor
Volume
18
Author
Constant von Wurzbach
Publisher
Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
Location
Wien
Date
1868
Language
German
License
PD
Size
13.41 x 21.45 cm
Pages
522
Keywords
Biographien, Lebensskizzen
Categories
Lexika Wurzbach-Lexikon
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