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Michna 227 Michna
unerschĂĽtterliche Treue an das angestammte
Erzhaus in den Tagen der böhmischen Unru<
hen aus und erlangten in Anerkennung ihrer
damals geleisteten Dienste in rascher Folge
WĂĽrde auf WĂĽrde. So wurde insbesondere
Mar t in Iaroslaw, nachdem ihm im Jahre
1637 der Ritterstand verliehen worden, im
Jahre 1663 in den Freiherrnstand erhoben,
und zwar wie es in der Urkunde heißt: „was
Massen der gestrenge unser lieber getreuer
Martin Iaroslau Michna auf Malter und
Horotitz in unseres hochlöblichen Erzhauses
Oesterreich sowohl in Deutsch als Wallischcn
Landern unter den gewesten Generalen Fried»
land, Altringen und Gallas in die achtzehn
Jahre lang in Kriegswesen allerunterthänigst
gcdienet, in der Leibziger Schlacht, allwo er
bereit die obriste Leutenant Stelle s^äatim
erreicht, nicht allein um alles das seinige
kommen, sondern auch zugleich gefangen
worden, von dem Feind ein hartes Erdulden,
letztens auch sx proxrio sich ranzioniren
müssen, über dieses aber, was er nach aus»
gestandener Gefangenschaft erĂĽbrigt, dasselbe
nochmals sowohl zu Erheb» als Erhaltung
des Regiments treugrhorsamst und willigst
vorgestreckt". — Ebenso thaien sich die drei
BrĂĽder Wenzel (gest. 1667), Johann (gest.
1636) und Kar l Alexander (gest. 1637).
alle drei Söhne des im Jahre 1627 gegraften
Paul Mich na, durch gegen die böhmische
Rebellion geleistete Kriegsdienste hervor. Aber
auch in den Künsten und Wissenschaften blie«
ben die Michna nicht zurĂĽck, und wie schon
oben des Landwirthschafts'Prufessors Ema»
nuel Peter Grafen Michna ausfĂĽhr<
lich gedacht worden, so berichtet auch noch
Dlabacz uon einem Wenzel Grafen
Michna, der königl. Beisitzer des kleineren
Landrechts und Hauptmann der königlichen
Altstadt Prag war — er gehörte der älteren,
von Mar t in M. gestifteten und mit Karl
Georg Wenzel i7lU erloschenen Linie an
— daß er ebknso ein trefflicher Tonkünstler
und Gelehrter war, als er sich im Jahre 1648
bei dem Einfalle der Schweden in Prag um
sein Vaterland verdient, gemacht hat. Das
Geschlecht war in frĂĽheren Zeiten sehr ver-
mögend und besaß verschiedene Güter am
meißnischen Erzgebirge, den eigentlichen Fami»
liensitz aber zu Iohnsoorf; später verarmte es
durch Theilungen, Kriege und Familienver«
Hältnisse ganzlich. ^Dlaba cz (Gottfr. Ioh.).
Allgemeines historisches Künstler«Lerikon für
Böhmen und zum Theile auch für Mähren und Schlesien (Prag 1818, Gottl. Haase, 4«.)
Bd. II , Sp. 3l6.)
(Quellen, a) Handschriftliche. 1) Verlei»
hung des Vladykenstandes mit Urkunde ääo.
Prag 14. August 1398 an Martin Michna.
— 2) Bestätigung des Ritterst.mdes für
die BrĂĽder Paul und Georg Michna
ääo. Prag 18. October 16l7. — 3) Verlei«
hung des Freiherrnsiandes in Anerkennung
der während der böhmischen Nebellion dem
Kaiserhause bewiesenen Treue, an die BrĂĽder
Michna,Wrzesowicz und Wratislaw.
ädo. lt. November 1623. — 4) Bestäti.
gung des alten Freiherrnstandes und Inco»
lates im Herrenstande in Böhmen für Paul
und Georg M., ääo. Wien 27. Juli 1626.
— 3) Bestätigung des dem Paul Frei»
Herrn v. M., Wien 20. August 1627, verlie.
henen Grafenstandes, däo. Wien 20. März
1633. — 6) Verleihung des Ritterstandes.
Wappenbesserung und Incolat im Ritterstande
des Königreichs Böhmen für Martin (Ja.
roslaw) Michna, äcio. Wien^l2. März 163?.
— 7) Verleihung des Freiherrnstandes
mit dem Titel Wohlgeboren unk Incolat im
Herrenstande fĂĽr Martin Iaroslaw M.,
ääo. Wien 6. Juni i663. — 8) Grafen»
stands'Verleihung an die Brüder Mar«
tin Michael, Johann Wenzel und
Wenzel Ferdinand däo. 14. Jänner 1711.
lIn Hopf's genealogischer Tafel heiĂźt der
eine Bruder, der in der Urkunde Martin
Michael genannt wird, Martin Wil>
Helm; auch wird in der Urkunde öfter irr«
thümlich das Prädicat Waizenhofen statt
Waizenau gebraucht.) — l») Gedruckte
(Quellen, slovnik näuöuF. Itoä. Dr. I'r.
I^ aä. RisFor, d. i. ConversationS'Lerikon
Redigirt von Dr. Franz Lad. Rieger (Prag
1339. I. L. Kober. Lex. 8<>.) Bd. V, S. 310
u. 311. — Sa? ^ a ^ N^aä^aw^, ?2,uiätk?
arokooloFioku a. mi2toxl2n6, d. i. Archäolo»
gische und topographische DenkwĂĽrdigkeiten
(Prag, 4<>.) Bd. I (l833). S. 293. — Vlasäk
(Franz). Der altböhmische Adel und seine Nach»
kommcnschaft nach dem dreißigjährigen Kriege
(Prag 0. I. ^1866). B. Styble. 12°.) S. 94.
— (Kne sch ke, Ernst Heinrich Dr.) Deutsche
Grafen.Häuser der Gegenwart. In Heraldi,
scher, historischer und genealogischer Beziehung
(Leipzig 1855, Weigel, 8«.) Bd. I l l , S. 243.
— Derselbe, Neues allgemeines deutsches
AdelS.Lerikon (Leipzig 1839. Friedr. Voigt. 8<>.)
Bd. VI, S. 283. — Hopf (Karl Dr.), Histo.
risch'genc-aloaiscker Atlas. Seit Christi Geburt
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Metastasio-Molitor, Volume 18
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- Metastasio-Molitor
- Volume
- 18
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1868
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.41 x 21.45 cm
- Pages
- 522
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon