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MiglioranM 283 Miglioretti
wo er Pompeji besuchte und sich an der
Seite eines berühmten Archäologen, des
vuaa äi Zsrra äi ^aloo, mit den archi-
tektonischen Schätzen des in dieser Hin«
sichr classischen Siciliens bekannt machte.
Seine Reise nach Algier ausdehnend,
kehrte er über Frankreich, Belgien, Eng.
land, überall aufmerksam AlleS ftudirend.
was einigermaßen in seine Kunst ein-
schlug, in seine Heimat zurück. Seine
Tüchtigkeit befestigte alsbald seinen Ruf;
die reichen Vicentiner vertrauten ihm
gern die Ausführung mancher Bauten an,
bei denen er sein Talent bewahren konnte.
So seien denn nur einige seiner Arbeiten
in Vicenza erwähnt: daS herrliche Caffö
auf dem lüanapo Uarxo, der Bazar im
lombardischen Style in der Iudengaffe,
das reizende Cabinet in der Oasa Nievo,
eine Perle des guten Geschmacks und in
Allem und Jedem das Werk einheimischer
Künstler; die Restauration des gothischen
Tempels auf dem Nonts V6iio0) ganz
nach Migl ioranza's Plan ausgeführt,
und in der Kirche des h. Faustin ein
kunstvoller Altar, den er dem Vereine
von Künstlern zur wechselseitigen Unter«
stützung widmete. Unter seinen zahl»
reichen und nicht ausgeführten Entwür-
fen find bemerkenswerth der großartige,
für einen Friedhof in Venedig und ein
zweiter für den Umbau des Seminars in
Vicenza. Eine seiner Hauptarbeiten sind
aber die Zeichnungen der unter seiner
unmittelbaren Leitung ausgeführten Aus«
grabungen deS erwähnten Amphitheaters,
worin er einen ungewöhnlichen Scharfsinn
und eine staunenswerthe Sicherheit in
Vornahme der dazu erforderlichen Arbei-
ten beurkundete. Man würdigte auch
allenthalben die Talente des Künstlers,
die Akademie des Pantheon in Rom, daS
königliche Institut der Architekten in
London nahmen M. unter ihre Mitglie« der auf, wie ihn denn schon lange vorher
die olympische Akademie in Vicenza in
ihren Schooß aufgenommen hatte. M.
starb nach kurzer Krankheit im Alter von
63 Jahren mit dem Rufe eines ausge»
zeichneten Architekten.
Raooolta äi 6or1tti oätti oä ius<liti äi buoui
autari (pia agsoola i^oN« g, xroätto tislla,
oasa cloi ziovani »bbanäouati in Ireviso)
(I^LVIIO l861, ^uärsolH 5I6668W, s°.)
I'omo II , p. 533 o 5.: „DsUa vita artistica
äi <3iovauni KligliorHQsa". Di5ool60
Istto äa. «saooix) Okbiauo».
Migliaretti, PaSquale (Bi ldhauer,
geb. zu Ostigl ia, einem Flecken am
Po in der Provinz Mantua)^ Zeitgenoß.
Der Sohn unbemittelter Eltern. Zeigte
früh Talent für die Kunst und erhielt
seine Ausbildung an der Akademie der
bildenden Künste zu Mailand. Dann be«
suchte er mehrere Städte SüditalienS,
an denen er seine Kunststudien fortsetzte.
Einige seiner Arbeiten waren in den
Iahresausstellungen der Akademien der
bildenden Künste in Venedig und Mai«
land zu sehen. Im Jahre 1836 erhielt
er die Medaglie in Gold 2. Classe von
der Pariser AusstellungS-Commission für
die Statue: „Ner sterbende Zbel". Von
den übrigen Werken des noch jungen
Künstlers sind bekannt: „Gamar, auk dem
Vege den IntlllS rrmartend"; — „Nie Stlltne
eines Kindes", aus Marmor und in Le-
bensgröße, im Auftrage eines Herrn
Prato; —zwei Marmorgruppen, Bild»
nisse in Lebensgröße vorstellend und im
Auftrage der Grasin Verr iBorromeo
ausgeführt, welche auf der Mailänder
Ausstellung im Jahre 1834 zu sehen
waren. Außerdem gingen unter sein«m
Meißel viele Portratbüsten und Statuet»
ten ausgezeichneter und anderer Pri«
vatpersonen hervor. Mig l io re t t i hat,
seitdem er sein Atelier eröffnete, seinen
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Metastasio-Molitor, Volume 18
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- Metastasio-Molitor
- Volume
- 18
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1868
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.41 x 21.45 cm
- Pages
- 522
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon