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Mika 263 Mikan
während der Jahre 1782—1786 zu
Iglau versah, worauf er als Professor
der deutschen Pastoral-Theologie nach
Prag berufen ward, wo er am 1. Juni
letztgenannten Jahres die theologische,
später auch noch die philosophische
Doclouvmde erhielt. I m Jahre 1804
wurde ihm die Pfarre in Iglau verlie«
hen, die er bis an sein Lebensende ver«
sah. Mit dieser Stelle versah und be-
kleidete er folgeweise, während er das
Lehramt in. Prag versah, noch folgende
Würden und Ehrenämter: das eines Era»
minators der Candidaten zu Curatbene-
fielen in der Prager Erzdiöcese, eines
Prodirectors und Propräses der Prager
theologischen Facultät; und als er als
Pfarrer zu St. Jacob in Iglau kam:
eines Erzpriesters und Dechants; BrĂĽn-
ner Confistorialrathes und Districts«
Schulaufsehers. Die von ihm veröffent«
lichten Schriften sind:
4".); — „Programmn, in welchem die amser-
ordentlichen VarleHnugen nber die sirllli.tl5lhe
Hllmilrtik angekĂĽildrt werden" (Prag 1793,
Fol.); — „Warnung uar Fehlern, welche
UnglĂĽck nud Verderben ĂĽber dnz ganze Rand,
wie ĂĽber Frankreich uerbreitrn kannten" (Prag
1794, 80.); -^ „UM'ede M den heil.
Nrrnard a!5 FriedenĂĽstikter u. s. m." (ebd.
1793, 8".); — „Abrede ant dm heil. Ja-
halln ulln Rrpllmnk" (ebd. 1798, 8".); -
„Nie französische Ueuolntilln, in ihren murali-
schen Gmlirn betrachtet" (Prag 1797. 8".)',
1800^ 4^.); — „Anweisung znr körperlichen
Neredsamkrit" (Prag 1802, 8«.). Im
Jahre 1805 verlieh ihm Se. Majestät
der Kaiser in Anerkennung der Ver-
dienste, welche sich M. während seiner
vielseitigen Thätigkeit im Lehramte und in der Seelsorge erworben, die große
goldene CivilverdienstMedaille an der
Kette. Ueberdieß war M. ein sehr ge«
schickter Musicus, welcher selbst trefflich
die Violine spielte und längere Zeit bei
St. Benedict in Prag die Kirchenmusik
dirigirte. Von seinen eigenen Compo»
sitionelt, unter denen mehrere Motetten,
3alv6 RäFwa, Regina Oos!!, Diver«
tissiments u. dgl. m. vorkommen, ist
nichts im Drucke erschienen. Manches je«
doch ist im Manuscripte noch vorhanden.
Czikann (Ioh. Iac. Heinr.), Die lebenden
Schriftsteller Mährens. Ein literarischer Ver»
such (Brunn 18l2. Ios. Georg Traßler. 8».)
S. il)2. — Oeftcrreichische National«
EncyklopädieoollGräfferundCzikann
(Wien t83ä, 8".) Bd. Hl , S. 665. — Dla<
bacz (Gottfried Johann), Allgemeines histo»
risches Künstler-Lexikon für Böhmen und zum
Theile auch für Mähren und Schießen (Prag
1815. Gottl. Haase, kl. 4".) Bd. I I , Sp. 3t8
snach Dlabacz wäre er bereits am 7. Sep-
tember l773, nach Czikann aber erst am
7. September <776 in den PrämoNstratcnser«
orden getreten^.
Mikan, Johann Christian (Natur-
forscher, geb. zu Teplitz in Böhmen
5. December l769. gest. 28. December
1844). Ein Sohn des als.Arzt und
Chemiker ausgezeichneten Joseph
Gott fr ied Mikan ss. d. Folgenden^.
Johann Christian kam, zwei Jahre
alt, von Teplitz, wo sein Vater damals
als Badearzt lebte, nach Prag. Im
Mernhause erhielt er bis zum zehnten
Jahre die Erziehung, nun besuchte er
'öffentlich das Gymnasium und die phi>
losophischen Jahrgänge, und wendete
sich dem Studium der Medicin zu. Im
Jahre 1793 erlangte er an der Prager
Hochschule die medicinische DoctorwĂĽrde,
versuchte es auch im Anbeginn mit der
ärztlichen Praxis, die er aber bald wie-
der aufgab, entschlossen, sich dem Stu-
dium eines theoretischen Zweiges der
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Metastasio-Molitor, Volume 18
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- Metastasio-Molitor
- Volume
- 18
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1868
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.41 x 21.45 cm
- Pages
- 522
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon