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283 Mikowec
resia; bei Geusau erscheint sie als ge
borne v. Hanne und an allen drei
Stellen mit dem Taufnamm Mar ia
Franzis ka.
Bergmann (Ios.). Medaillen auf berühmte
und ausgezeichnete Männer des österreichischen
Kaiserstaateö uom XVI. bis zum XIX. Jahr«
Hunderte (Wien 1544—1857, Tendler, 4".)
Bd. I I , S. 26«. — Geusau (Anton R i^
ritler). Geschichte der Stiftungen. Erzichun
und Unterrichtsanstalten in Wien u. s. w.
(Wien l«U3. Ign. Grund, 8".) S. 2W,
Icu,l, d. i. Die Familien Ungarns mit
pm und Stammtafeln (Pesth lstto, Mor.
Räth. so.) Bd. Vl l , S. 493.
Mikliwec, Ferdinand Bogelislaw,
nach dem äiovuik: Bretislaw (Archäo-
- l 0 g und Schriftsteller, geb. zu
Bürg stein im Leitmerilzer Kreise
Böhmens 23. December 4826, gest.
zu Prag 22. September 1862). Sein
Vater war Amtsdirector zu Bürgstein.
Ein Adalbcrt Jacob von Mikoweh
war Kreiscommissar zn BudweiS m
Böhmen und wurde im Jahre 1799
wegen 6!5jähriger Dienstleistung mit der
großen goldenen Medaille sammt Kette
ausgezeichnet. Vielleicht war der Ge.
nannte ein Verwandter, wohl gar ein
Onkel des in Rede stehenden Ferdinand
M. Dieser besuchte das Gymnasium zu
Böhmisch-Leipa, setzte dann die Studien
in Prag fort. wohin er im Jahre 1842
gekommen war. Aufgeweckten Geistes,
mit nicht gewöhnlichen Talenten begabt,
schloß er sich bald an einige jüngere
Musenfreunde, deren Mehr in der vor»
märzlichen Censur gedrückten Zeit heim«
lich rangen und arbeiteten, als später in
den Tagen der Freiheit öffentlich auf-
traten. In Glaser's „Oft und West",
in der neu entstandenen Zeitschrift „Prag"
und in der alten, ihrem Programme in
seltener Consequenz trcubleibenden „Bo» hemia" trat er mit seinen Erstlingen,
die kaum beachtet und auch bald vecges»
sen waren, auf. Im Jahre 1846 durch»
drang ihn zuerst das Bewußtsein deS
öechislMlS. Auf deutschem Felde
gab es wenig zu ernten, es waren zu
machtige Rivalen da; eS den großen
Vorbildern nachmachen, lohnte zu wenig,
sie übertreffen, dazu fehlten alle Vor«
bedingungen; nicht so auf den noch
nicht ausgetretenen Pfaden der natio-
nalen Richtung. I i t der Zeitung
„IOst^", d. i. Blüthen, erschienen denn
auch seine ersten öechischen GeisteSblüthen.
und schon im folgenden Jahre trat er
mit einer selbstständigen, in öechischer
Sprache verfaßten Arbeit auf, betitelt:
d. i. Tyho Brahc. Biographische Skizze
(Prag 1847, 8".), deren äußerer Anlaß
in der dritten Sacularfeier dcr Geburt
des Astronomen zn suchen ist. Da erschien
das ereignißreiche Jahr 1843. M.'s
äußere reckenhafte Erscheinung, uerbun»
den mit einem lebhaften Wesen und nicht
gewöhnlichen GeifteSgaben, eigneten ihn
vollends zum Führer einer Partei; so
stürzte er sich denn rückhaltlos in die
stürmische Strömung, und wurde —
da die Deutschen in Prag keine Swor»
nost besaßen — einer der Führer der
oechischen Swomost. als welcher er
iu der Charakteristik der öechenheroen
aus der Prager Revolution, welche der
iener „Charivari" seiner Z.'it (1848)
brachte, in nicht eben zu verlockender
Weise abkonterfeit erscheint. Dem zwei»
undzwanzigjährigen Helden erging eS
zuletzt wie vielen alteren, er mußte das
Fersengeld nehmen. Nach dcn Iuintagen
flüchtete er nach Serbien, wo er kurze Zeit
unter Kniöanin <M. XII, S. 151) ge<
dient haben soll. In welcher Eigenschaft ist
nicht bekanntgeworden. Denn nachdem die
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Metastasio-Molitor, Volume 18
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- Metastasio-Molitor
- Volume
- 18
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1868
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.41 x 21.45 cm
- Pages
- 522
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon