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Mlleter 329 Mllian
und Mathematik zu Gratz und Wien und sechs
Jahre Moraltheologie zu Gratz uor. Auch
wurde er erwählt, um dem damaligen Erzher
zog. nachmaligen Kaiser Leopold I.. Phi>
losophie, Mathematik und Swatsrecht vorzw
tragen; überdieß war er auch dessen Beicht«
uater. Sein Orden schreibt ihm zu, daß e,
an der Berufung des Petrus Lambecius
zum Präfecten der Hofbibliothek sehr wirk
samen Antheil gehabt, wie auch die Begrün«
düng der nachmals so berühmt gewordenen
^caÄLiniH uaturas ourioäoruN wesentlich
gefördert habe. Im Drucke ist von ihm das
Werk erschienen: ,,^LLort,ic»263 ox rmivo
wu.nita.6" (l^raooli 1648, 'Wiälli
3ln.äii, i6o.). Das Manuscript seiner dem
Erzherzog gehaltenen philosophischen Vorträge
in drei Bänden wird in der Hofbibliothek
aufbewahrt. More l l i von Schönfeld in
seiner «iLtoi'ia. Holla. Oontsa, äi (j 011212,",
Bd. I I I , S. 3l4, erzählt, daß ein Baltha-
sar Mi l ler . Bruder dcö Triester Bischofs
Johann Franz Mi l le r lsiehe Ersteren
S. 326, Nr. 2, Letzteren S. 327. Nr. 8), den
Erzherzog, nachmaligen Kaiser Leopold I.
in der Philosophie unterrichtet habe. Ein eein-
fache
chronologische
Vergleichung der genann»
ten Personen wird jedoch den Irrthum auf«
hellen. Kaiser Leopold I. war im Jahre
t640 geboren und ist im Jahre 4705 gestor»
ben. Balthasar Mil ler 's Geburtsjahr ist
unbekannt, jedoch dürfte es um das Jahr
1690 fallen; gestorben ist er im Jahre 1742;
Balthasar müßte also den Kaiser Leopold
unterrichtet haben, ehe er, nämlich Baltha»
sar, noch geboren war; Ph i l ipp Mi l le r
aber ist 1613 geboren und 1676 gestorben;
wobei es sich ganz gut denken läßt, daß der
27 Jahre ältere Mi l le r des Kaisers Lehrer
gewesen. ^oe^e?-' <^. ^ , Zei-iptoros I^o-
vinvias .^UZtrikLÄS äocistatis ^ssu. (Visn-
nas 1855, L.6X. 8».) x. 230. — Iö
ch er's Ge<
lehrten.Lmkon, Bd. I I I , S. 535.)
Milleter, siehe: Maleter, Johann
Md. XVI, S. 327^.
Als Nachtrag zu den dort angegebenen Quellen :
Nlsmoria, Nunßg.roi'uru a tridus xroxiiuis
LaseuNs kokä<2iüia,s ^onVusi aäLoriptalliin
1838, 1.609. K«td^, 8«.) i>. 42. —
ot
1774, sommsr, 8".) a, p. 113. Auch soll M. für das große
Werk: „Natitia HüUFarias uovas iiistorioo'
ssosraMioa" von Mathias Belius l^Bd. I,
S. 233^ mehrere Abhandlungen verfaßt haben.
MillittN, Thaddäus (Maler in
Mähren). Zeitgenoß. Nur 'wenig ist
über diesen vaterländischen Künstler,
der im Land schafts fache Treffliches
leistet, bekannt. Ueber seinen Bildungs-
gang, seine Lebensverhältniffe finden
wir nirgends Aufschlüsse; wahrschein,
lich ist es eines jener Talente, die
auf sich selbst angewiesen, dem Künstler»
dränge, der sie
beseelt, folgend, sich müh«
sam selbst fortbilden; die ohne schule,
ohne jene großen Vorbilder, welche die
Grenzen des in der Kunst Erreichbaren
zeigen, als Autodidacten oft höchst Ver»
dienstliches schaffen, worin sich ohne
fremde Zuthat ihre oft originelle und
höchst interessante Eigennatur offenbart.
Seit Jahren bereits lebt M i l l i an in
Mahren, in „einer kleinen, von der großen
Wellenbewegung der Tagesgeschichte ent«
fernten Stadt", wie es unsere Quelle
meldet, ohne den Namen der Stadt zu
nennen, und hat schon vor langer Zeit
durch seine Arbeiten die Aufmerksamkeit
der Kunstfreunde auf sich gerichtet. Im
Jahre 1844 war es zum. ersten Male,
daß seine Kompositionen, deren mehrere
der Freiherr von Martenclo i t in
Weißkirchen besitzt, in der „Moravia"
und auch in Ludwig Frankl's „Sonn-
tagsblättern", welche der vaterländischen
Kunst zu einer Zeit eine stetige Aufmerk-
amkeit widmeten, als man von den
Werken derselben in anderen Blättern
auch kaum eine Erwähnung fand, in
anerkennender Weise gewürdigt wurden.
Dann war deS Künstlers Name wieder,
verschollen. Erst im Jahre 1833 geschah
einer wieder Erwähnung, als er auf der
Domäne von Hochwald jene Partien zum
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Metastasio-Molitor, Volume 18
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- Metastasio-Molitor
- Volume
- 18
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1868
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.41 x 21.45 cm
- Pages
- 522
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon