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Miodus^ewskr 346
tm über den seligen Giovanni degli
Orsini . einen seiner Vorgänger in der
Bischofwürde von Traü; und mit großem
Eifer die Schriften älterer dalmatinischer
Autoren, hatte auch in dieser Richtung
eme sehr werthvolle Kollektion zu Stande
gebracht. In seinem Nachlasse fanden
sich in Handschrift seine seit Jahren ge-
haltenen Kanzelvortrage und kritische
Glossen zu dem Werke des berühmten
Dalmatiner Historiographen Lucius.
M. starb im vollen Mannesalter von
erst 48 Jahren.
2i5 l?5l 6 8.) I'uluu IV Daselbst befinden
sich von S. 3tt3 bis 408 ausführliche Nach«
richten über die 43 Bischöfe von Trau, von
S. Giovanni O rsino an, darunter auch über
I . A. Mioceuich). —
(ViknQH v Sara 1856, 8«.) ^. 2lö.
Miodllszewski, Michael Martin (ge-
lehrter Mönch und Musikschriftstel«
ler. geb. zu Warschau im Jahre
1787). M. trat 1804, in noch jungen
Jahren, in den Orden der sogenannten
Missionarier. einer im alten Polen ziem-
lich verbreiteten, der Ausbildung der
Musik und des Gesanges sich wid-
menden geistlichen Genossenschaft. Da»
selbst vollendete er die theologischen
Studien und erlangte im Jahre 1810
die Priefterwürdo. Nun widmete er
sich dem Lehramte, trug Theologie
und Kirchenrecht an verschiedenen Lchr«
anstalten vor, bis er im Jahre 1820
zum Professor am DiocesawSeminar zu
Krakau ernannt wurde. Als in den Iah»
ren 1830 und 183t der Bischof von
Krakau eine Visitationsreise durch seine
Diöcefe unternuhm. fiel auf M. die Wahl
als Begleiter des Bischofs. Auf dieser
Reise überzeugte sich nun M., wie
schlecht es auf dem Lande und in den einzelnen Pfarreien mit dem Kirchenge'.
sänge bestellt war. Die Organisten hatten
nicht einmal ein Gesangbuch, nach welchem
die Gemeinde ihre Lieder hätte singen
können. Es war ein die heilige Weihe der
Kirche und ihres Dienstes wesentlich beein.
trächtigender Zustand, der nicht länger so
bleiben durfte. Nun begann M. seine
Nachforschungen nach alten Kirchenlie«
dern. Die Archive der einzelnen Gemein«
den. alte geschriebene und gedruckte 3ie.
derbücher, die sogenannten Cancyonalen,
Sammlungen alter Kirchenlieder, welche
sich in Kirchen und Capellen des vor-
maligen Königreichs fanden, unterzog er
seiner sorgfältigsten eindringlichsten Prü-
fung, und nach einer mühevollen Arbeit
von etwa acht Jahren krönte ein schöner
Erfolg seinen regen, unermüdeten Eifer.
Das Ergebniß seiner Forschungen ver-
öffentlichte er durch den Druck; er gab
das erste Gesangbuch unter dem Titel:
, d. i. Kirchliches Ge»
sangbuch. oder Andachtlieder mit den
Melodien, wie sie in der katholischen
Kirche im Gebrauche sind, zur Benützung
in Pfarrkirchen . . . gesammelt (Krakau
1838. CieSzkowski. 8".). heraus. Zu
gleicher Zeit veröffentlichte er in dem«
selben Verlage den Text dieser Kirchen-
lieder ohne Melodien. Diese Sammlung,
so reich sie war, war aber noch lange
nicht vollständig. M. sehte somit seine
Nachforschungen emsig fort, comvonirte,
da er selbst ein tüchtiger Mustms war,
zu mehreren vorhandenen Liedern, zu
denen die Melodien fehlten, eigene Melo«
dien, und stellte zu den verschiedenen, in
der polnischen Kirche üblichen Ceremo-
nien den gesanglichen Theil her. So
wurde seine im Jahre 1832 herauSgege.
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Metastasio-Molitor, Volume 18
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- Metastasio-Molitor
- Volume
- 18
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1868
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.41 x 21.45 cm
- Pages
- 522
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon