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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Metastasio-Molitor, Volume 18
Page - 364 -
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Page - 364 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Metastasio-Molitor, Volume 18

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Misliwexzek 364 LebenSmuth vollends zusammen. Er kränkelte und allgemach nahm sein Lei« den einen tödtlichen Ausgang. Hier stim- mm nun die Nachrichten über M. nicht überein. Nach Einigen waren diese Miß» erfolge die nächsten, ja die Haupterfolge seines SiechthumS gewesen, daS ihn im Alter von erst 44 Jahren auf das Todtenbett warf. Nach Anderen hätten sich völlige Zerrüttung seiner Vermögens» Verhältnisse, ja drückende Armuth hinzu« gesellt, oder waren gar die eigentliche Ursache seines vorschnellen Endes gewe« sen. M. hat goldene Tage gehabt und mit seinen Werken reiche Ernten einge» heimst, aber, eine echte Künstlernatur, nie mit dem Erworbenen Haus zu halten verstanden. Weich von Gemüth, freigebig wie ein Fürst, habe er, berichtet man vyn ihm, die Musiker, welche seine Werke executirten. auf das Freigebigste beschenkt, selbst einen ausschweifenden Lebenswan- del geführt und sich so materiell und physisch zu Grunde gerichtet. Wie viel an dem Allen wahr, erdichtet oder über» trieben ist, läßt sich so ohne Weiteres nicht bestimmen, denn eine quellenmäßige Bearbeitung seines gewiß ebenso inhalt- reichen als thätigen.Künstlerlebens ist noch gar nicht vorhanden, und könnte nur in Italien selbst mit Erfolg versucht werden. Auf einer Bodenkammer, heißt es, wäre er in Rom verlassen und auf elendem Strohlager gestorben. Anderen Nachrichten zu Folge hatte er aber nicht in Rom, sondern in München im Her- zogsspitale sein vorschnelles Ende ge« funden. Woher Gerber in seinem «Neuen historisch-biographischen 3exi< kon der Tonkünstler" (Bd. I I I , Sp.536) letztere Nachricht schöpfte, gibt er leider nicht an. Wie schon bemerkt worden, war M. als Compositeur ungemein fruchtbar, man will von 30 bis 40 Opern wissen, die er geschrieben. Von diesen sind außer den bereits genann» ten nur noch die Namen von dreien, „F'aT'naes", „His^o^s" und „^anl,6?^an", bekannt. Wo ihre Partituren sich befin« den, die, Gott weiß wo in einem und dem andern Theatrr>Archive jener Städ'te Italiens, für welche er vorzugsweise schrieb, stecken, weiß Niemand. Nur im fürstlich Lobkowitz'schen Archive sollen einige seiner Partituren aufbewahrt sein. Aber M. hat nicht bloß Opern, sondern auch Kirchen«, Salonstücke und Compo» sitionen leichterer Gattung in Menge geschrieben. So sind von seinen Orato» rien zwei zu größerem Rufe gelangt, eine HT'z's '^" und „/)al/a?m- i'w". Von seinen Messen fand Dlabacz zwei im Jahre 1786 auf dem Kirchenchor zu Raudnitz in Böhmen. Von seinen Symphonien waren nach Gerber im Jahre 1769 deren sechs im Drucke erschienen. Vielleicht waren es die im Eingänge dieser Lebensskizze er» wähnten, nach den Monatsnamen ge» tauften, waS aber denn doch zweifelhaft erscheint. Wohl aber erschienen von ihm 0p. 1) nach Gerber (I. o.), im Jahre 1796, was wohl ein Irrthum und viel« leicht 1769 heißen mag. denn im Jahre 1796 war ja M. bereits 13 Jahre todt. Auch kamen im Jahre 1780 sechs Sonaten für zwei Violinen und ein Violoncell in Offenbach im Stiche her- aus. Sein letztes Werk, sechs Quartetten, ist bei Hummel in Amsterdam erschie« uen. M. war bereits todt, als sie aus der Presse kamen und der Verleger eine Anzahl Exemplare dem Zwillingsbruder des Verblichenen nach Prag geschickt hatte, der sie an Musikfreunde ver« theilte. Ein reicher Englander, Namens Bar ry , der seinen Unterricht genoffen
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich Metastasio-Molitor, Volume 18
Title
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Subtitle
Metastasio-Molitor
Volume
18
Author
Constant von Wurzbach
Publisher
Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
Location
Wien
Date
1868
Language
German
License
PD
Size
13.41 x 21.45 cm
Pages
522
Keywords
Biographien, Lebensskizzen
Categories
Lexika Wurzbach-Lexikon
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