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mit Diplom vom 25. März 1780 in den
Reichsriiterstand erhoben. Von diesen vier
Söhnen pflanzten drei ihr Geschlecht fort
Von zweien aber, von Wenzel Ja na z und
Kranz de Paula, ist es im Mannsstamm«
bereits erloschen. Die Nachkommen Ferdi
nand Georg's jedoch blĂĽhen in mehreren
Linien fort. Diese Linien sind aus der bei
folgenden Stammtafel leicht ersichtlich. Zwei
derselben, nämlich die Nachkommen zweier
Söhne Ferdinand Geora's. erlangten dii
freihenlicke WĂĽrde. Diese kam zuerst im
Jahre 1850 durch Franz Xaver Ritter von
Mi t i s . einen Sohn Ferdinand's durch
Adoption, in die Familie. Freiherr von
Aichen, der Letzte seines Geschlechtes, adop,
tirte vorgenannten Franz 3o. von M i t i s .
und auf diesen ging Freiherrnstand und Wap«
pen der Aichen ĂĽber. und seit 1850 besteht
die Freihennfamilie M i t i s-Aichen. Der
zweite, Georg von M i t i s , ein Sohn des
Hofrathes Wenzel Ferdinand, erlangte
die FreiherrnwĂĽrde im Jahre l86?, von web
chem sie. da er auch keine männlichen Nach
kommen hat. ourck Allerhöchste Gnade auf
ftinen Vetter. Adoptiv« und Schwiegersohn
Peter, einen Bruder des Franz X. Frei
Herrn von Mi t is 'A ichen. ĂĽberging. Seit
dem 29. März 1790 sind die M i t i s in daS
Consurtium des niederösterreichischen Ritter-
standeS aufgenommen.
ll. DenkwĂĽrdige SpraĂźen der Ritter und Frei-
Herren von Mitis. 1. Ferdinand Ritter von
M. (geb. 1799). der älteste Sohn des Hof.
rathes Wenzel Ferdinand ss. d. S. 369,
Nr. 5) aus dessen erster Ehe mit Anna Io<
Hanna von Clotz. Nach beendeten Studien
trat er bei der k. k. Hofkammer in den Staats«
dienst, wurde im Jahre 1643 Cameralrath
und Bezirksvorstcher zu Stein in Niederöstor»
reich. Im Jahre 1s48 bewährte er bei der
fortschreitenden Bewegung, welche zuletzt die.
Octoberkatastrophe in Wien herbeifĂĽhrte,
groĂźe Umsicht. Statt, wie es zu geschehen
pflegte, die Ueberschußgelder an den Steuer«
und Gefällsabgaben nach Wien abzuführen,
hielt er dieselben in der Besoranih, sie könn-
ten der revolutionären Partei in die Hände
fallen, zurĂĽck. Es hatte sich diese Vorsicht
nachderhano sehr zweckdienlich erwiesen. Als
nämlich das zum Entsahe Wiens von Gene»
ral Bamberg befehligte Armeecorps Krems
passirte und daselbst ohne alle Geldmittel
angelangt war, konnte es, mit den von M.
zurückgehaltenen Sleuepgeldern versehen, un» aufgehalten den Marsch nach Wien fortsetzen
und daselbst rechtzeitig eintreffen. Im Jahre
183t wurde M. zum Finanzrath bei der Fi«
nanz»Landesdirection in Wien ernannt, ihm
aber noch vor seinem Abgänge an den neuen
Bestimmungsort von der Stadt Stein das
ChrenbĂĽrgerrecht verliehen. Im Jahre 1862
wurde M. zum k. k. Obersinanzrath befördert,
welche Stelle er zur Stunde noch betleidet.
— 2. Ferdinand Ritter von M. (geb. im
Jahre 179l, gest. im Jahre 1836). ein Sohn
des Hofrathes Ferdinand Georg l^s. d.
Folg.) und Bruder des Technikers Ignaz
ss. d. S. 370^. Ferdinand wählte im Anbe.
ginn die militärische Laufbahn und kämpfte
l809 in der Schlacht Ibei Aöpern. in welcher
er verwundet wurde. Er war zum Ober«
lirutenant vorgerĂĽckt, trat aber im Jahre
18l3 in den Civilstaatsdienst ĂĽber und bei
dem k. k. Hofbaurathe ein. I n der Folge
wurde er zum Wafferdauamte ĂĽbersetzt und
wirkte bei dem Baue der KarlskettenbrĂĽcke
mit seinem Bruder I g n a z thatig mit.
Als Ingenieur bei der niederösterreichischen
Baudeputation gab er die Schrift: „Das Ni<
vellement mit einem neu erfundenen Instru»
mente" (Wien 1831) heraus. Bei Gelegenheit
einer Feuersbrunst in Tulln, wo er sehr thätige
Hilfe brachte, verlieh ihm diese Stadt das
Ehrenbülgerrecht. Zuletzt wurde er Hofbau»
rath und gründete im Jahre 1848 mit mehre»
ren anderen Menschenfreunden den noch jetzt
bestehenden „Verein zur Verbreitung von
Druckschriften fĂĽr Volksbildung", dessen erster
Vorstand er war. Der Verein, der in stiller,
aber darum nicht minder ersprieĂźlicher Weise
wirkt und seinen Zweck verfolgt, gibt eine
kleine, äußerlich unscheinbare Monatschrift:
„Die Abendstunden", heraus, welche aber
treffliche populäre Abhandlungen geschicht«
lichen. pädagogischen diätetischen und natur»
wissenschaftlichen Inhalts veröffentlicht. M i t i s
wurde später zum Secüonsrath befördert und
mit dem Orden der eisernen Krone dritter
Classe ausgezeichnet. Auf seine beiden Söhne
Peter und Franz ging durch Adoption der
Freiherrnstand über; auf Franz durch Adop»
tion von Seite des Freiherrn Aichen. seit
1830 Freiherr Mi l is .Aichen; auf Peter
durch Adoption von Seite seines Vetters, des
Freiherrn Georg s^- t>. S. 366), im Jahre
1867. — 3. Ferdinand Georg Ritter von
M. (geb. im Jahre 1742, gest. zu Wien 1812),
Sohn des im Jahre 1764 gestorbenen Berg»
directors zu Kuttenberg, Johann Wenzel
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Metastasio-Molitor, Volume 18
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- Metastasio-Molitor
- Volume
- 18
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1868
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.41 x 21.45 cm
- Pages
- 522
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon