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Mdasdy
opfer röchelnd verschied, nachdem es lange
veraeblich mit seinen Henkern gerungen hatte.
Der Proceß begann sogleich und die Acten
wurden gedruckt, um der allgemeinen Empö-
rung dr6 Volkes Genüge zu leisten. Den
beiden Mitkelferinen, Namens Helene I<5 und
Dorothea Szentes. wurde zuerst die rechte
Hand und sodann der Kopf abgehauen. Der
Zwcra Ianos Fitzko verlor in gleicher Weise
die Hand und wurde alsdann lebendig vrr»
brannt. Die Prinzessin hingegen wurde in ein
unterirdisches Gefängniß eingesperrt, in wel«
chem sie nach drei Jahren starb. Noch vor
einigen Jahren zeigte man in den Ruinen die
durch die Ueberlieferung bekannt gewordene
Stelle, wo die unglücklichen Mädchen auf das
Grausamste abgeschlachtet wurden, den großen
Topf, in welchen man ihr Blut aufgefan«
gen. und das tiefe finstere Loch, in welchss
man die Leichname geworfen hatte. Dieses
unnatürliche Weib hatte ihrem Gatten Franz
mehrere Kinder geboren, darunter einen Sohn
Paul und zwei Töchter, Anna und Katha»
rina. Paul batte gleich seinen Vorfahren
die kriegerische Laufbahn erwählt, war Gene-
ral«Cavitän des diesseitigen Donaukreises ge-
worden und hatte sich den Ehrennamen eines
Helden von Kanischa erworben, worauf seine
Erhebung zum Krön Obersthofmeister folgte.
Von den Töchtern war Anna mit Niklas
Grafen Zr iny und K a t h a r i n a mit G e o r q
Drugcth Grafen von Homonna vermalt
Im ungarischen NationabMusemn wird zur
Erinnerung an dieses weibliche Ungeheuer eine
Schere, die ihr Eigenthum war, gezeigt, mit
der eingravirten Inschrift: „Vätkori Vl8«
l«03". sH orm ayr (Joseph Freih.). Taschen
buch für vaterländische Geschichte (Wien, kl. ^.)
Jahrg. 4825. S. 26t (im Texte des genealo.
gischen Artikels über die Nädasdy). —
Erinnerungen (Prager Unterhaltung?"
blatt. 4o.) Jahrg. l56l. S. 3l): „Elisabeth
Bathory". — Pape's Lesrfrüchte (Hamour.
ger Unterhaltungsschrift. 80) Jahrg. 1827.
Bd. I, Stück 4, S. tt3. in der Miscelle. —
Dur (Adolph). Das ungarische National.
Museum. Eine Skizze (Pesth 1858, Emii
Müller. 8",) S. 23.) — 3. Franz (l.), ein
Sohn des Ladislaus Nädasdy aus des^
sen Ehe mit Katharina Sankfa lv i , lebt?
in der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts
und war, wie die meisten Edelleute seiner Zeit
und seines Volkes, ein Krieger. Mit seinem
Fähnlein geharnischter Reiter, dessen Anführe
er war, kämpfte er in den Kriegen gegen die Böhmen, Oesterreicher und Türken, Mit Ursula
Törok vermalt, erzeugte er in dieser zweiten Ehe
viele Kinder, darunter einen Sohn Thomas,
welcher der Glanz seines Hauses wurde. Ueber
diesen Letzteren folgen S. 18, unter Nr. <5,
ausführlichere Nachrichten. ^Oesterreichische
National» Encyklopädie von Gräffer
und Czikann (Wien 1833. 8<>.) Bd IV, S. 5
(im Texte des genealog. Artikels Nädasdy).
— Hormayr's Taschenbuch für vaterlän-
dische Geschichte (Wien. 8«.) Jahrgang 1823,
S. 257 (im Texte des genealogischen Artikels
Nädasdy).1 —4. Franz (II.) (k. k. Gene.
ra l , geb. in Ungarn im Jahre 1553, gest.
im Jahre 1603), ist ein Sohn des berühm«
ten, unter dem Namen „der große Palatin"'
gefeierten Thomas Nädasdy aus seiner
Ehe mit Ursula Kaniszy, der letzten ihres
edlen Geschlechtes. Erst acht Jahre alt, ver»
lor Franz seinen Vater Thomas; aber die
Mutter, die den männlich starken Geist ihrer
Ahnen geerbt, verabsäumte nichts, den Sohn
in einer des Vaters würdigen Weise auözu»
bilden. Frühzeitig trat Franz in die Dienste
deS Erzhauses. und der kriegerische Charakter
der Zeit, in der er lebte, ließ ihn sich. als er
noch Jüngling für das Waffengeschaft ent»
scheiden. In Ungarn herrschte damals jene
traurige Periode, daß es mitten im Frieden
niemals ganz ruhiq war, wie z. B. heut
zu Tage mitten im Frieden das Räuber»
unwesen in einer Weise l'lüht, daß es
kriegerische Zustände bei weitem überbietet.
Bald brach ein türkischer Pascha oder Vefehlö'
Haber über die Grenze und unternahm einen
Raubzug, wieder befehdeten sich zwei unga.
rische Magnaten, je nachdem der Eine und
der Andere zur Partei des Kaisers uder zu
jener des Großtürken hielt; kurz es gab immer
wieder einen kleinen Krieg, in welchem sich
die jungen Söhne der Magnaten ihre ersten
Sporen verdienen und dabei dem öffentlichen
Wohle nützen konnten. So hatte sich auch
Franz frühzeitig in den Waffen geübt, und
ein Sieg, den er im Jahre 1587 in Gemein«
schaft mit Georg Zr iny über den Be^h von
Szigeth erkämpft, war die erste größere Waf»
fenthat. In Folge seiner dabei bewiesenen
Tapferkeit wurde er nun allen Anschlägen
wider die Türken beigezogen. Kaiser Ru«
dolph I I . verlieh ihm die Generalswürde;
in dieser Stellung befand er sich 1593 bei der
Belagerung von Stuhlweißenburg; im folgen»
den Jahre bei der Einnahme mehrerer fester
Platze; im Jahre 1395 bei der Eroberung
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Nabielak-Odelga, Volume 20
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- Nabielak-Odelga
- Volume
- 20
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1869
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.41 x 21.45 cm
- Pages
- 514
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon