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Nllgiller 37 Nagilier
größere Kunstreise und gab in Cöln,
München. Berlin Concerte, in welchen ei
die genannte Symphonie und noch an
dere Tonftücke eigener Komposition, als
Ouvertüren. Chöre, Lieder u. dgl. m.
zur Aufführung brachte und überall
gleichgünstige Erfolge erzielte. Nun kam
daS allem künstlerischen Streben so nach
theilige 1848ger Jahr, und N. verließ Pa
ris und kehrte über Deutschland, wo die
herrschende Aufregung alle seine Pläne
scheitern machte, in sein Vaterland Tirol
zurück. Im Herbste 4830 nahm er län>
geren Aufenthalt daselbst, führte sich mit
mehreren m Innsbruck und Botzen, ge>
gebenen Concerten seinen Landsleuten
als fertigen Künstler vor und verweilte
dann längere Zeit bei dem musikliebenden
Franz Freiherrn von Goldegg, der
eine eigene Capelle unterhielt und mit
den reichen, ihm zu Gebote stehenden
Mitteln vornehmlich die Musik auf daS
Liberalste fördert. I n der ländlichen
Muße erwachte nun auch Nagi l ler 's
Schaffenstrieb, und es entstanden in
jener Zeit mehrere kleine Messen für
Kirchen von Landgemeinden, auch eine
NiLsa LoisnniL, welche in München zur
Aufführung kam, nnd mehrere andere
Tonstücke von größerem und kleinerem
Nmfange. Nach einem vierjährigen Auf»
enthalte in Tirol übersiedelte N. nach
München, wo er im Odeonsaale und
unter Mitwirkung der königlichen Ca-
pelle ein großes Concert veranstaltete, in
welchem er nur eigene Compositionen
vortrug und einen überaus glanzenden
Orfolg erzielte. I n der ersten Abtheilung
Irug er die große Symphonie in Oinoii
vor, in der zweiten: „Mignon" von
Goethe: „Kennst dn i>n5 Dnnd" , ein
Männerchor; — ein „Iagerchor":
„Zlnt, autf in den grünenden A5uld", aus der
Oper „Melusina" von Gri l lparzer, mit Orchester; — „An die Natur"
von S to l lberg : „Sn'ZHe heilige Natur",
Männerchor und dieConcert.Ouver-
ture in O. Während N. in München
mit der Komposition größerer Werke
beschäftigt war, machte er ab und zu
Kunstreisen, theils in seine Heimat, in
welcher er im Jahre 1356 in einigen
Concerten wieder nur seine Compo«
sitionen spielte, nach Coburg, wo ihn
der musikliebende Herzog Ernst mit der
Medaille für Kunst und Wissenschaft
auszeichnete, und in andere Städte. Im
Jahre 4861. als in Salzburg die Stelle
eines Dom-Capellmeisters und Directors
des Mozarteums zu besetzen war, befand
sich auch N. unter den Bewerbern, ohne sie
jedoch zu erhalten; hingegen folgte er im
Jahre 4363 einem Rufe seines Vaterlan-
des als Cavellmeister und Musikdirector
n Boßen, indem er sich kurz zuvor
!n Hamburg mit Fräulein Pauline
Kruse vermalt und bei dieser Gelegen-
heit von Korporationen auS seiner Hei«
mat und aus der Fremde, aus Paris,
Rom. Innbruck u. s. w. BeglückSwün-
'chungsschreiben und Telegramme erhal«
'en hatte. Im Folgenden wird nur noch
>me Nebersicht der Werke Nagil ler 's
zegeben, so weit dieselben dem Heraus«
geber bekannt oder durch den Druck ve»
lffentlicht worden sind. ES sind außer dem
'chon erwähnten ersten Werke: „Lieder",
2—6, enthaltend: „Nn Fizcherm Ä5ahl".
Sänger nnd die Hirtin", Gedicht von Seid l ,
Duett mit Begleitung des Piano und
er Flöte; „Her Oeistertanz"; „Aelmechu"
— „Festgrn25", „Margenteier". zwei Män-
nerchöre; — „Wanderen Nachtlieb", Ge«
icht von Goethe; — „NnndcMd",
Gedicht von Goethe; — „VrinkUed".
Gedicht von Lessing; — „Gräte ^and-
messe", in 6 für Sopran, Alt, Tenor und
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Nabielak-Odelga, Volume 20
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- Nabielak-Odelga
- Volume
- 20
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1869
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.41 x 21.45 cm
- Pages
- 514
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon