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Naglitsch 39 Nagnzaun
Dichtung und stehen Proben davon in
der von l . Marcus Po hl in in den
Jahren 1780 und 4781 in Laibach in
zwei Bänden herausgegebenen Gedichte»
fammlung: „Visan!^", in welchen wir
neben anderen auch den ersten poetischen
Lncubrationen in slovenischer Sprache,
ja sogar slovenischen Hexametern, von
Naglitsch. Mihal iä. Wodnik be-
gegnen. Naglitsch beschäftigte sich über-
Haupt mit dem Studium seiner Mutter»
spräche, und als die Herausgabe eines
krainischen Wörterbuches durch die Ka-
puziner in Laibach im Zuge war, schrieb
cr im Jahre 4776 an die Herausgeber
desselben einen offenen Brief, welcher in
dem „Wöchentlichen Kundschaftsblatte im
Herzogthume Kram" abgedruckt wurde,
und daS Fallenlassen dieses Unternehmens,
daS in jeder Hinsicht noch unreif war
und von Naglitsch auf das Schärfste
beleuchtet wurde, zur Folge hatte. Sonst
ist von ihm nur noch ein Brief über die
Falschheit dieser Welt bekannt, der in
einer Sammlung schöngeistiger Arbeiten,
welche im Jahre 4781 erschien, wahr»
scheinlich in den ob erwähnten n^iLanixe"^
abgedruckt steht. Auch hat sich Naglitsch
an der slovenischen Ausgabe des neuen
Testaments betheiligt.
^Vn«ti-ia<:2,s 8oci6ta.tiä ^S5u (Vienuas 1853,
I^x. 5".) p. 242. Mcr findet eine störende
Zahlenoersehung statt; es heißt nämlich da«
selbst, daß Naglitsch im Jahre j?85 gebo.
ren sei, und im Jahre l?68 nach Aufhebung
des Ordens Weltgeistlicher geworden ist. Die
erste Zahl soll durch Versetzung der beiden
letzten Ziffern wohl 1748 heißen und die zweite
Zahl dürfte, da der Jesuitenorden im Jahre
l773 aufgelöst worden, vielleicht 1736 heißen.)
— Paul Ios. 3äfat,'k'6 Geschichte der süd»
slavischen Literatur. Aus dessen Handschrift«
lichem Nachlasse herausgegeben von Joseph
I i teoek (Prag 1865. Friedr. Tempsty. 8«.)
I. Slovenisches und glagolitisches Schrift-
thum, S. 28, 67 u. 76. Nllgnzaun, Albert (Abt von Sanct
Peter in Salzburg, geb. auf der Festung
Hohen»Sa lz bürg 14. November
1777. gest. zu Salzburg 29. Septem-
ber1836). Die Nagnzaun sind eine seit
ein paar Jahrhunderten in Salzburg
ansässige Bürgerfamilie. von denen ein»
zelne das Graveurhandwerk ausübten.
Pi l lwein berichtet, daß er schon Wap-
pen und Bilder vom 16. Jahrhunderte
mit dem Namen Nagnzaun gesehen
habe. So war ein Johann Nagn-
zaun im Jahre 1762 Büchsenmeister in
Hohm.Salzbllrg. von dem Pi l lwein
einBild des TheophrostusParacelsuS
gesehen. Ein Franz Nagnzaun (geb.
1771) war Kleinuhrmacher und Graveur
in Hohen.Salzburg. Dieser letztere war
ein Vetter Albert'S, des nachmaligen
Abtes. Der Vater Albert's war fürst-
erzbischöflicher Kanonier. Den talentvol«
len Knaben nahm frühzeitig das Salz«
burger Capellhaus auf, nun besuchte er
theils die Schule des Stiftes St. Peter,
theils die Salzburger Universität. Als
Isjahriger Jüngling trat er in den
Orden deü heil. Benedict und erhielt am
24. October 1793 daS Ordenskleid im
Stifte St. Peter, wo er am 2t. Novern»
ber 1798 das feierliche OrdenSgclübde
ablegte. Seinen theologischen Studien
lag er selbst dann noch, als er schon, am
28. Februar 1801, zum Priester geweiht
war, mit ununterbrochenem Eifer ob,
ohne jedoch seine Ausbildung auch in den
übrigen Wissenschaften zu vernachlässigen,
unter denen er namentlich für Natur«
Wissenschaften frühzeitig eine Vorliebe
faßte, so daß er. noch seinen theologischen
Studien obliegend, seinen jüngeren Mit«
brüdern Vorlesungen auS der Mineralo«
gie hielt. Vom Jahre 1392 an widmete
er sich dem Studium der orientalischen
Sprachen und den höheren theologischen
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Nabielak-Odelga, Volume 20
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- Nabielak-Odelga
- Volume
- 20
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1869
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.41 x 21.45 cm
- Pages
- 514
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon