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Nagy Nagy
6s n^ii/aH ??l«2!sa^^ d. i. Der
Löwe und die sanfte Muse (Wien 4790).
Ueberdieß wird Johann N. als besonde»
rer Förderer des nationalen Bewußtseins,
das eben damals in Ungarn zu erwachen
und zunächst in der Sprache und Tracht
sich zu äußern begann, bezeichnet; er war
ein Freund Rovai's und bekämpfte das
Fremde, das sich in der Mode und in
anderen Neuerungen allmälig einzuschlei»
chen begann, mit den ihm zu Gebote
stehenden Waffen beißenden Witzes und
scharfer Satyre.
Q^, d. i. Ungarische Schriftsteller.
Sammlung von Lebensbeschreibungen. Zweiter,
den ersten ergänzender Theil (Pesth 1838, 8<>.)
S. 220. — Aber es ist noch eines Jesuiten
Namens Johann Nagy (zu Felsö-Szeli am
2. November 1701 geboren und zu Ofen am
18. Juli 1769 gestorben) zu gedenken, der im
Jahre 172i. damals 20 Jahre alt, in den
Orden eingetreten und dann die Gelübde ab»
gelegt hat. Auch dieser erlangte die philoso-
phische und theologische Doctorwürde, und
wurde alsdann im Lehramte verwendet; fünf
Jahre trug er zu Klausenburg, dann zu
Kaschau theologische Polemik vor. In der
Folge wurde er dem Vorsteher des Ordens zu
Kalocsa, später zu Gran als theologischer
Beirath zugetheilt und starb in dieser Eigen»
schaft im Alter von 68 Jahren. Er hat Meh.
leres in lateinischer Sprache geschrieben, und
zwar: „Oiaclouia triuinpd.al6 Zsu Nuugüi-ja
üsptsnniü ReFui 8k6ou1i8 Floi-iosa Hto." (Oas-
«ovjas 1729, 8".); — »Lpes illustres suaäae
025äovi6N3i5" (Ibiä. 1730, 12«.). Einiges
hat er in Handschrift zurückgelassen. ^anas«,
^niont'«« L. H.^ , ?an6FMs, in «soanusin
r6i^ 8. s^. äiotH (<Dkl58ovia<2 1737).
6t k2t.i8donI.O 1855, I.6X. 80.) p. 242. Stoe-
ger führt noch zwei Schriften, 1790 u. 1791
gedruckt, als Werke dieses Johann N. auf.
welche aber dem Johann N., der Pfarrer
zu Szanyi war (s. d. Vorigen), anzugehören
scheinen.1
Nagy, Ivän (ungarischer Ge.
fchicyts forscher, geb. zu Gyar- mat im Neograder Comitate Ungarns
18. Juni 4824). Zum Unterschiede von
Anderen mit gleichen Tauf« und Faun-
liennamen, erscheint er statt a ls Iohann
Nagy mit russisicirtem Taufnamen
als Nagy I vän . Einer ungarischen
Adelsfamilie im Neograder Comitate
entstammend, erhielt er eine sorgfältige
Erziehung. Sein Vater Franz, der
einen Comitatsposten bekleidete, schickte
ihn auf die Schulen nach Erlau, Gran,
Waitzen, wo er die Gymnasialclassen und
philosophischen Studien beendete, zuletzt
nach Preßburg, wo er an der dortigen
Akademie dem Studium der Rechte ob»
lag. Nun trat er die Rechtspraxis an,
legte als Notar der kön. GerichtStafel
den Eid ab und wählte vorderhand die
Advocatur zu seinem Berufe. Nebenbei
und mit großer Vorliebe gab er sich lite«
rarischen Arbeiten^ vornehmlich histori«
schen Forschungen hin, wodurch sein Name
bald in wissenschaftlichen Kreisen bekannt
wurde. Im Jahre 1831 nahm er eine
Erzieherftelle im Hause eines reichen
Magnaten an' er schien diesen Schritt
zunächst gethan zu haben, weil sich ihm
in dem neuen Verhältnisse als Erzieher
dadurch bald Gelegenheit bot, Reisen zu
machen, und in der That bereiste er auch
mit seinen Zöglingen den größten Theil
OberitalienS und brachte in Venedig
allein über ein halbes Jahr zu. Diesen
Aufenthalt benutzte er zu historischen
Forschungen in den dortigen Bibliotheken,
vornehmlich in jener von San MarcuS,
wo er wichtige Materialien zur Geschichte
seines Vaterlandes vorfand und davon
der kön. ungarischen Akademie in Pesth
Bericht erstattete. Im folgenden Jahre,
1832, gab er seine Erzieherstelle auf.
kehrte in sein Vaterland und zur Advo-
cakir zurück, seine früherm literarijchen
Arbeiten fortsetzend, bis er im Jahre
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Nabielak-Odelga, Volume 20
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- Nabielak-Odelga
- Volume
- 20
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1869
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.41 x 21.45 cm
- Pages
- 514
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon