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Natorp
lausbahn fort. starb aber schon im Jahre
4808 zu Florenz an der Schwindsucht
im Alter von erst 24 Jahren. Impera
trice'K erstes Auftreten in Venedig
welches i'n Kunjikceisön, ja im ganzen
Publicum förmlich ein Eceigniß bildete,
erzahlt ausfĂĽhrlicher Gerber in seinem
.Neuen Lexikon der TonkĂĽnstler ".Bd. IV,
Sp. 487 u. 488.
Wiener allgemeine Musik,Zeitung.
Herausgegeben von August Schmidt (4°.)
VII . Jahrgang (l847), Nr. 3 l : „Maria
Anna Freiin von Natorp, aeborne Sessi". —
Gahn er (F. S. Dr.), Universal.Lexikon der
Tonkunst. Neue Handausgabe in einem Bande
(Stuttgart 1843, Frz. Köhler.'Ler. 8«.) S. 776,
unter Sessi. — Neues Universal.Leri
ton der Tonkunst, Angefangen von Dr.
Julius Schladebach, fortgesetzt von l
Berns dorf (Dresden, R. Schäfer, gr.
Bd. I I I , S. 563. — Schil l ing (G. Dr.),
Das musikalische Europa (Speyer!842, F. C.
Neidhard. gr, 8".) S. 313. — Porträt. Unter«
schrift: Maria Anna Natorp'Sessl. I . Mai na
«e. (Fol, Kniestüct).
Ueber 5ie Freiherren von Natorp. Wir
oben in der Lebenöskizze Mar ia Anna's
von Natorp« Sessi erwähnt worden, ver-
malte sie sich im Jahre 1795 mit Herrn von
Natorp, einem reichen Kaufmanne in Wien,
Wt von der BĂĽhne ab, kehrte aber, nachdem
sie sich im Jahre 1804 von ihrem Manne
getrennt, zu derselben wieder zurĂĽck. Die
Natorp sind eine westphälische Kaufmanns»
' familie. von der ein Zweig gegen das Ende
des 18. Jahrhunderts nach Oesterreich ĂĽber-
siedelte und sich in Wien seĂźhaft machte.
Johann Theodor, der Vater Franz Wil>
Helm's, des ersten Baron Natorp. besaĂź
zu VolkmarSheim im Cöln'schen ein Kupfer«
und Eisenbergwert, das er auS eigenen Mit»
teln bebaute und dadurch fĂĽr ocn Wohlstand
der benachbarten Gegenden von großem Ein«
fluĂź wurde. Kaiser Joseph I I . verlieh ihm
in Anerkennung dessen mit Diplom vom
19. October 17?6 den Reichsritterstand. Sein
Sohn Franz Wilhelm lebte in Wien als
Handelsmann und besorgte seit 1772 die k. k.
Feldapotheke, während der Kriege.zu Ende
deS 18. Jahrhunderts durch 16 Jahre das
Meoicamentenlieferungsgeschäft für die ver»
/chl'edenen kaiserlichen Armeen, hat, wie es in seinem Freiherrn-Diplome ausdrĂĽcklich steht:
„in Ungarn, Banat, Slavonien. Siebenbür»
gen und Ostgalizien den Grund zu der guten
pharmakopäischen Verfassung gelegt und ins-
besondere in SiebenbĂĽrgen sich durch seine
Mitwirkung zur Errichtung ordentlicher Schu»
len verdient gemacht", in Folge dessen ihm
von den
siedenbürgischen Ständen das Indi'
genat tarfrei verliehen worden. „Auch hat er
in Lemberg und Tarnow mit beträchtlichem
Kostenaufwand durch eigens dahin abgeschickte
Handwerksleute die ersten regulären Häuser
erbauen lassen." Alle diese und noch andere
in den vielen Kriegsjahren, in denen er manche
ansehnliche Beisteuer zu den groĂźen Staats-
lasten freiwillig darbrachte, erworbenen Ver»
dienste veranlaĂźten seine Erhebung in den
Freiherrnstand, die im Jahre 1801 erfolgte,
und zwar erhielt Franz Wilhelm von N.
mit Diplom ääo. 21. Februar lsoi den erblän-
bischen, mit Diplom ääo. 27. Februar 1501 den
Reichsfreiherrnstand. — Ueber den heutigen
Stand der Freiherrnfamilie von Natorp,
die also direct von obigem Franz Wilhelm
abstammen müßte, liegt nichts Zuverlässiges
vor. Zu Beginn der Vierziger-Jahre war ein
Freiherr von Natorp Hauptmann im Infan-
terie.Regimente Graf Nugenc Nr. 3", in wel-
chem Herausgeber dieses Lexikons zu cben
derselben Zeit als Lieutenant diente. Später
trat er auS den Reihen der Armee. Gegen-
wärtig ist ein Kar l Freiherr von Natorp
Unterlieutenant im Infanteric-Rt'gte, Nr. öl
und ein Theodor Freiherr von Natorp war
noch vor einiger Zeit Linienschiffs.Fähnrich.
oruarlöol. —Reichsfreiherrnstand ääo.
27. Februar 1800. — Kneschke (Ernst Heinr.
Prof. vi-.), Neues allgemeines deutsches
Adels.Lexikon (Leipzig 1839, Friedr. Voigt, 8°.)
Bd. V I , S. 413. daselbst heiĂźt es. daĂź ein
Joseph Theodor Natorp am t9 October
<77« das Ritter.Diplom erhalten habe, im
Diplom hingegen wird er ausdrĂĽcklich Jo-
hann Theodor genannt. — Im IX. Bande
von Nagy Ivän's „2lHs?aroi-826ß csalääm"
wird auf S. 105 einer Familie Natorf
Erwähnung gethan, die das siebenbürgische
Iudigenat im Jahre 1794 erhalten hat. CS
wird wohl statt Natorf— Natorp heißen
sollen und die hier in Rede stehende Familie
gemeint sein.
Wappen. Ein schwarz und Gold längs-
und dann blau quergetheilter Schild. Im
oberen vorderen Felde in Schwarz zwei kreuz-
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Nabielak-Odelga, Volume 20
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- Nabielak-Odelga
- Volume
- 20
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1869
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.41 x 21.45 cm
- Pages
- 514
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon