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Natter 93 Natter
weis ĂĽbereinander gelegte goldene Bergschle^
gel; im hinteren goldenen Felde ein Anker
von natĂĽrlicher Gestalt und^Farbe; im unte>
ren blauen Felde ein silberner quergelegter,
mit dem Kopfe rechtsgekehrter Fisch. Auf dem
Schilde ruht die Freiherrnkrone, auf welcher
sich drei gekrönte Turnierhelme erheben. Auf
der Krone des mittleren in'S Visir gestellten
Helms erhebt sich ein schwarzer Adler mit
ausgebreiteten FlĂĽgeln, von sich gestreckten
Waffen und mit goldener Krone auf dem
Kopfe. Aus der Krone des rechten Helms
wächst ein linksgekehrter Bergknappe in ge»
wohnlicher Tracht, an den Knöpfen und Kan-
ten mit schmaler goldener Verbrämung, mit
goldenem Gürtel und goldenem Gefäß an der
Seite, mit rother Feder auf der MĂĽhe und
einem goldenen Schlegel in der Linken, wäh»
rend die Rechte in die Seite gestemmt ist.
Aus der Krone des linken Helms erhebt sich
ein offener, blau und Silber quergetheilter
Adlerflug mit gewechselten Tincturen. Die
Helm decken des rechten Helms sind schwarz
mit Gold belegt, jene des mittleren rechts
schwarz mit Gold, links blau mit Silber und
jene des linken Helms blau mit Silber belegt.
Schi ldhalter sind zwei goldene einwärts-
sehende Löwen, die mit den Vorderpranten
den Schild anfassen.
In neuerer Zeit macht sich auch ein Genre»
und Landschaftsmaler Namens Natorp gel<
tend, dessen geistreiche Auffaffungsweise dem
KĂĽnstler eine Zukunft verspricht. Ob er zu
der erwähnten Freiherrnfamilie gehört, ist
nicht bekannt
Natter, Johann Joseph (theologischer
Schriftsteller, geb. zu Prag 9. Mai
1767, Todesjahr unbekannt). In Prag
hatte N. seine Studien begonnen und
beendet. Im Jahre 1792, 23 Jahre alt.
trat er in den Ritterorden der Kreuz,
harren mit dem rothen Sterne, wurde
im folgenden Jahre Prediger und Vicar
an der Karlskirche in Wien, im Jahre
1793 an der Stiftskirche seines Ordens
in Prag, wo er im Jahre 1798 die
Erzieherstelle bei dem jungen FĂĽrsten
Ferdinand Kinsky ĂĽbernahm. Im Jahre
1803 erhielt er daS Comrnandeurkreuz
feines Ordens. Im Jahre 1807 ging er als Agent desselben nach Wien, wurde
im Jahre 1811 von Kaiser Franz zum
Commandeur an der Karlskirche in Wien
ernannt und im Jahre 1812 von
dem fürsterzbischöflichen Konsistorium als
Pfarrer an dieser Kirche angestellt. Im
nämlichen Jahre noch übertrug ihm der
Kaiser Franz das Amt eines Referenten
bei der k. k. Wohlthätigkeits'Hofcommis»
sion und im Jahre 18l4 ernannte ihn
der Wiener Erzbischof zum Eonsistorial«
rathe. In dieser Stelle blieb er bis zum
Jahre 4823 thätig. Von da ab ist über
sein Wirken — auch literarischer Seits
— nichts mehr bekannt geworden. N.
war ein fruchtbarer theologischer Schrift»
steller, und die von ihm herausgegebenen
Werke sind unter folgenden Titeln er- '
schienen: „Predigten über christliche 3eben2-
Weisheit", 2 Theile (Prag 1796 u. 1797;
2. Aufi. 1803; 3. Aufi. 18l1. gr. 8".);
neue Aufl. herausg. von M. A. Nickel
(Mainz 1833, gr. 8".); — „Aebrr die
Frenndschatt" (Leipzig 1796 sHeinrichS»
Höfen in Magdeburgs 8».), diese Schrift
gab N. anonym herauS; — „Predigten
ĂĽkrr die Leidensgeschichte 3esn" (Prag 1798;
3. Aufl. 1811. gr. 80.); — „Rathlllisches
Gebet- und Grbllnungsbuch" (Prag 1800,
8«.);-siebente, mit vierzehn Betrachtun«
gen vermehrte Auflage, mit 1 Kupfer
(ebd. 1829; achte verb. u. verm. Aufl.
ebd. 1843. gr. 12".); — „Neur Predigten
bei verschiedenen Veranlassungen" (Prag 1802,
Calve. gr.8o.); dritte Verb. Aufi. herausg.
von M. A. Nickel (Mainz 1334, Kirch.
heim. gr. 8<>.); — .Vene« Gebetbuch i»
Geiste der Aeligion Jen« (ebd. 1802, 8".;
4. AuSg., mit 3 K. K., Augsburg 1824,
Kranzfelder, 8".)', — „Populäres praktisches
Neligilluchandbuch iär Katholiken" (Prag
1311, Widtmann, 8".); — ,2ie Vege
der Vorsehung in den Schicksalen des jĂĽdischen
Mlkez" (ebd. 18l2. 8<><): — ,A,W die
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Nabielak-Odelga, Volume 20
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- Nabielak-Odelga
- Volume
- 20
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1869
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.41 x 21.45 cm
- Pages
- 514
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon