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Nattercr 96 Natterer
Uunst, bei den Nebelll und Anfällen i>es Gebens
Zeine Nuhe ^n örhauptln. Handbuch für Grost-
bedürftige" (ebd. 4812. gr. 8".); — „Prr-
liigten nber G°t> und Grab, Zuterstehung und
Vilderschen" (Prag1817. Calve, gr.8".) ;
— „Ändachtsbnch für die Gebildrt?n nntcr
dem weiblichen Geschlechte" (ebd. 1819. 8".;
zweite verb. Originalaufl. Prag 1343,
8".). von diesem seiner Zeit ungemein be>
liebten Gebetbuche wurde auch eine pol-
nische Uebersetzung unter d. Tit.: „
(Breslau 1821. W. G. Korn, 12°..
mit Titelt.) herausgegeben; — „Voll-
ständiger Tnterricht in der chriMathalischen
<Vllluben5- und Zittenlehre" (ebd. 1820, 8".)',
— „Neue Predigten über die heilige Geschichte
der Teiden, des Glldes, der Auferstehung und
der Himmelfuhrt Icsn" (3eipzig 1822 ', neue
TitelauSg. 1824, Brockhaus, gr. 8".).
Natter, ohne eben Rationalist zu
sein. schlug doch in seinen Andachts-
und Erbauunasschriften einen evangelisch-
milden , erhebend-liebevollen Ton an.
der ihm von der Zelotenpartei der
Gegenwart ĂĽbel ausgelegt und kaum
geduldet würde. Er ist — der ungleich
fruchtbarere — „Albach Böhmens", ein
Priester, wie ihn eben die Religion der
Versöhnung und Nächstenliebe fordert.
Wann Natter gestorben, ist nicht bc>
kannt, jedoch dĂĽrfte sein Tod innerhalb
der Jahre 1822 und 1833 fallen, weil
im erstgenannten Jahre sein letztes Werk,
im letztgenannten die von einem Anderen
besorgte Ausgabe eineS anderen Werkes
seiner Feder erschienen ist.
Oesterreichische National»Cncyklopä<
die von GrHffer und Czikann (Wien
1836. 30.) Bd. IV, S. 23. - Porträt. I .
F. Leybold p., C. Pfeiffer 5o. 1800 (Prag.
Ealve. 8<>.).
Natterer, Johann (I.) (Natur-
forscher und Reisender, geb. zu 3axenburg nächst Wien 9. November'
1787. gest. zu Wien 17. Juni 1843).
Der Sohn eines kaiserlichen FalkenjagerS.
Den ersten Unterricht erhielt- er bei den
Plansten in Wien, später besuchte er die
Real-Akademie und hörte bei seiner Vor«
liebe fur die Naturgeschichte an der Uni«
versttät die Vortrage über allgemeine
Naturgeschichte, Botanik, Chemie und
Anatomie. Diese Neigung für das natur«
geschichtliche Studium flößte ihm der
eigene Vater ein. der selbst ein eifriger
Sammler von Vögeln und Insecten
war. Ja. wie Natterer's Schwieger»
söhn und Biograph schreibt, „dürfte
Wenigen, welche die Säle des kais. zoo«
logischen Cabinets durchwandeln, be«
kannt sein, daĂź die Privatsammlung eines
einfachen Iaxenburger Hof« Falkeniers
den Krystallisationskern dieser jetzt so
überaus reichen Schätze bildete". Kaiser
Franz kaufte nämlich im Jahre 1793
dessen Vogel- und Insectensammlung,
lieĂź sie in Wien aufstellen und stellte den
frĂĽheren Besitzer als Aufseher derselben
an. Neben seiner Beschäftigung mit der
Naturgeschichte und allem mit ihr Ver«
wandten bildete sich der Sohn ferner in
Sprachen und im Handzeichnen, worin
er es zu groĂźer Fertigkeit brachte. Dabei
machte sein Vater einen tüchtigen Jäger
und Ausbälger aus ihm, alles Eigen-
schaften, die ihm bei seiner spateren Lauf-
bahn ganz vorzĂĽglich zu Statten kamen.
Kaum 19 Jahre alt, unternahm N.
schon seine erste Reise, er ging nämlich
im Jahre 1806 zuerst nach Ungarn
und zwei Jahre spater nach Sieier«
mark und in's KĂĽstenland. I m Jahre
1809 wurde er unbesoldeter Aspirant
bei dem kais. zoologischen Museum,
und begleitete als solcher die vor der
französischen Invasion nach Ungarn ge-
stüchteten Natur« und Kunstschatze. Diese
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Nabielak-Odelga, Volume 20
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- Nabielak-Odelga
- Volume
- 20
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1869
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.41 x 21.45 cm
- Pages
- 514
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon