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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Nabielak-Odelga, Volume 20
Page - 124 -
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Page - 124 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Nabielak-Odelga, Volume 20

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Negreüi 124 Negrelli Staatsdienst getreten und erprobte schon 4820 sein Talent und Geschick für das gewählte Fach bei dem Baue der Schön» dergerstraße und der Aufnahme der hydrographischen Karte des InnstromeS; ein Jahr später wurde ihm die feldststän. dige Leitung eines schwierigen Wasser, baues unweit der Martinswand bei Ziert, weiterhin eine Sendung nach dem Puster» thale und dem Etschlande, die Auf- nähme und Projectirung der Hauptstraße von der venetianischen Grenze bis zum Toblacherfelde in Tirol, die hydrogra- phische Aufnahme und Nivellirung des Rheinflusses. schließlich die Leitung des gesammten Bauwesens im Vorarlberg!» scken übertragen. Seine Kunstfertigkeit, sein Talent waren bald durch die Erfolge seiner Arbeit bekannt geworden'. aber noch etwas anderes trat in dieser Ver< wendung zu Tage, der sittliche Ernst seines Charakters und sein Ruf in der einen und anderen Beziehung stellten sich immer fester gelegentlich, der Arbeiten, die er dem Rhein entlang auszuführen hatte. Sie brachten eine Reihe verwicksl» ter Untersuchungen und internationaler Verhandlungen mit sich. Ihm war da die Fertigkeit und Gewandtheit, mit der man heutzutage in großen und kleinen brennenden Fragen Hinterthüren öffnen und schließen oder Schwierigkeiten nur für den Augenblick beheben sieht, völlig fremd, und nach seinem Wahlspruche: „Treu der Pflicht, fest im Recht" leitete und beendigte er alle seine damaligen Verhandlungen mit immer wachsendem Vertrauen der beiderseitigen Grenzbe- wohner. Es gab keinen verwickelten Fall auch jenseits des Grenzstromes, zu dessen Entscheidung man ihn nicht zugezogen hatte. Redlichkeit und Talent machten ihn der Schweiz bekannt und öffneten ihm dort den Weg zu europäischem Rufe, den ihm die hemmende Sphäre des amtlichen Dienstlebens wohl nie geöffnet hätte. Im Jahre 4832 berief ihn der Canton St. Gallen und bot ihm unter den vortheilhaftesten Bedingungen die Stelle eines Wasserbau- und Straßen« InspectorS an; N., der für seine schöpfe» rische Kraft eine freiere und ungehemm« tere Entwickelung bedürfte, nahm den Antrag an. Die k. k. Behörden wider« setzten sich seinem Austritte; Kaiser Franz I., welcher in derartigen Vor« kommnissen keinem engherzigen Systeme huldigte, bewilligte ihn in der ehren« vollsten Weise. Acht Jahre verlebte Negrel l i in der Schweiz; im Canton St. Gallen wirkte er drei Jahre lang und viele Puncte geben heute noch von Negrel l i 's Thätigkeit Nachweis. Im Jahre 4833 berief ihn die Kaufmann» schaft der Stadt Zürich als ihren Ober» Ingenieur. I n Kurzem gewannen Stadt und Umgebung eine andere Gestalt. Die Münsterbrücke und der Hafen, Straßen und Quais waren ebenso schnell ent» worfen, als sicher und fest ausgeführt. Unter den angenehmsten Privatverhält, nissen lebte er dort, während die Viel« seitigkeit seiner Kenntnisse seiner Wirk» samkeit immer weiteren Spielraum ver» schaffte. Die eidgenössische Centralre- gierung berief ihn als Mitglied fast in all' ihre Commissionen, ob sie jetzt das Bauwesen, Zoll» und Gewicht» oder Verkehrsuerhaltnisse zu behandeln hat» ten; im Jahre 1839 ward er als eid» genössischer Commissär in die Cantone Uri, Tessin und Wallis gesendet; mehrere Jahre lang fungirte er als Chef der eidgenössischen 3inth»Commisfion. Sein bedeutendstes Verdienst aber aus jener Zeit bleibt, daß er es war, welcher den Gedanken anregte, die Schweiz mit Eisenbahnen zu versehen. Bald hatte er
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich Nabielak-Odelga, Volume 20
Title
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Subtitle
Nabielak-Odelga
Volume
20
Author
Constant von Wurzbach
Publisher
Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
Location
Wien
Date
1869
Language
German
License
PD
Size
13.41 x 21.45 cm
Pages
514
Keywords
Biographien, Lebensskizzen
Categories
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