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Neipperg Neipperg
-unseren Gunsten entschied. Eine nicht
minder schöne Waffenthat ist des Grafen
in Gemeinschaft mit Major Mesko
sBd. XVI, S. 424 j^ in der Nacht vom
7. bis 8. April 1800 ausgeführte Be-
waltigung des Mont Cenis, bei welcher
340 Franzosen und 18 Kanonen in
unsere Hände fielen. Der Graf hatte die
Leitung des Ganzen über sich, führte
aber überdieß persönlich die dritte von
den fünf Angriffscolonnen. überfiel das
Hospital und nahm den Brigadechef
Caffre nebst einem Theile seiner Leute
gefangen. Neue Proben seines Helden>
muthes gab der Graf an dem für unsere
Waffen unglücklichen Tage bei Marengo
(14. Juni 1800), in welchen Melas
bei dem dritten Angriffe besiegt wurde;
dann wurde der Graf an Bonaparte
abgeschickt, um einen Waffenstillstand
vorzuschlagen und im Juli nach Paris
gesendet, um als Secretär des Feldmar«
schall'Lieutenants Grafen Saint Iu -
lien bei den angeknüpften Friedensver«
Handlungen zu fungiren. Noch kämpfte
er im genannten Jahre am Mincio, siel
in dieser Schlacht (23. u. 26. December
4800) mit seinen Huszaren — denn
nach seiner Rückkehr aus Paris war N.
bei Ott.HuSzaren eingetheilt worden —
dem Feinde in die Flanke und trieb ihn
auS den bereits genommenen Schanzen
wieder heraus, sich in denselben behaupt
tend, bis um Mitternacht der Rückzug
angetreten wurde. Für diese Waffentha-
ten, insbesondere für sein entschlossenes
und standhaftes Verhalten am Mincio
wurde der Graf in der 66. Promotion
(vom 18. August 1801) mit dem Ritter-
kreuze des Maria Theresien-Ordens aus>
gezeichnet. Anfangs April 1803 wurde
N. k. k. wirklicher Kammerer und im
August 1803 Oberstlieutenant bei Ott»
HuSzaren. Mit dem Regimente in Ita« lien stehend, machte er den unglücklichen-
Feldzug d. I . nzit, focht am Taglia'
mento, bei Cormons und Idria. Am
16. Jänner 1806 wurde er Oberst und
Commandant des 1. Huszaren-Regi.
ments Kaiser Franz und führte in dieser
Eigenschaft das Commando des Neu«
tralitats« und Grenz»Cordons an der
Weichsel und Politza anläßlich des zwi«
schen Frankreich, Preußen und Rußland
geführten Krieges. I n dieser Stellung
blieb er bis October 1808. Als zu An.
fang des Jahres 1809 Erzherzog Ferdi-
nand Este zum Commandanten des 7.,
in Galizien aufgestellten Armeecorps er«
nannt wurde, ward ihm Graf N. mit
Befehl vom 13. Februar d. I . als
General'Adjutant beigegeben. Nach Aus»
bruch des Krieges rückte der Graf zum
General'Major vor und leitete im Jahre
1810 den Marsch der aus der franzöfi.
schenKriegsgefangenschaft zurückkehrenden
österreichischen Krieger durch Deutschland.
Nun auf das diplomatische Parket beru»
fen, ging er im Juli 1811 als Gesandter
nach Stockholm. Dort hatte er sich mit
seiner erstenFrau.Therese Joseph ine
Walpurgis Gräfin Thurn-Valsas.
sina, einer geschiedenen Rem ondini,
vermalt, die ihm in der vierjährigen Ehe
vier Kinder geboren hatte. Als kaiser»
licher Gesandter am königlich schwedischen
Hofe fand N. vollends Gelegenheit, sein
ganzes diplomatisches Talent zu entfalten.
So hatte er vornehmlich zu dem Tractate
von Oerebro mitgewirkt, vermittelst dessen
Schwedens Beitritt zur Coalition erzielt
wurde. Von Stockholm begab sich Graf
N. 1813 in das Hauptquartier des Feld«
marschalls Fürsten Schwarzenberg
nach Gitschin. Dort mit dem Interims«
Commando der zweiten leichten Division
betraut, hatte er die Aufgabe, mit dem«
selben die schlesische und sachsische Grenze
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Nabielak-Odelga, Volume 20
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- Nabielak-Odelga
- Volume
- 20
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1869
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.41 x 21.45 cm
- Pages
- 514
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon