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Nendtnnch 484 Nendtwich
zehnten Jahrhunderts. Mit besonderer Hinsicht
auf die österreichischen Staaten (Wien. Doll.
80.) Zweites Vändchen: Geschichte des Jahres
5802, S. 222.
Nendtwich, Karl Maximilian (Na-
jurforscher, geb. zu Fünfkirchen
in Ungarn 31. December 4811). Sein
Vater war Apotheker und so hatte der
Sohn gute Gelegenheit, sich frühzeitig
mit
chemischen
Versuchen z>i befassen und
Interesse für jene Wissenschaft zu grwin.
nen, der er sich später als seinem Beruf-
studium zuwenden sollte. Im Jahre
1824 schickte ihn sein Vater nach Käs-
mark. wo er bis zur Beendung der
Gymnasial« und philosophischen Studien
verblieb. Im Jahre 1829 begab er
sich nach
Pesth, um dort das Studium derMedicin
zu beginnen. Er vollendete dasselbe und
erlangte im Jahre 1836 das medicinische
Doctorat. bei welcher Gelegenheit er als
Dissertationsschrift die
herausgab. Indem er sich nock den Prü»
fungen zur Erlangung der Diplome auS
der Augenheilkunde ur>d Geburtshilfe
unterzog, war er nun einige Zeit als
Assistent der Chemie und Botanik thätig,
als welcher er einen „Grnndriss der stüchiu-
wetrie nebst einem geschichtlichen Neberblicke
derselben" (Ofen 4839, gr. 8") als Leit-
faden für seine Zuhörer veröffentlichte.
Im Jahre 1843 wurde er zum Lehrer
der Chemie am ungarischen Gewerbever»
ein in Pesth ernannt und erfreuten sich
seine in dieser Stellung gehaltenen Sonn-
tagsvorträge eines ganz besonderen
Zuspruchs. Auf diesem Posten wirkte er
bis zum Jahre 1847, nun erfolgte seine
Ernennung zum Professor der Chemie an der königl. Iosephs-Industrieschule,
und als im Jahre 1834 diese Anstalt
reorganisirt und als k. k. Polytechnicurn
nach Ofen übersetzt wurde, seine Ver»
setzung in gleicher Eigen sibaft an die«
selbe. N. hat sicd als Naturforscher
namentlich im Gebiete der Chemie einen
ehrenvollen Namen erworben und um
fein Vaterland in mannigfacher Weise
verdient gemacht. So nahm er besonders
werkthätigen Antheil an der Gründung
deS kön. ungar. naturwissenschaftlichen
Vereins, ferner an den Versammlungen
der ungarischen Aerzte und Naturforscher,
ersterer hat ihn schon im Jahre 1845
zum ordentlichen Aussckußmitgliede für
die Section der Chemie erwählt, wie im
Jahre 1858 auch von Seit? der kön.
ungarischen Akademie der Wissenschaften
seine Wahl ;um correspondirendcn Mit»
gliede stattfand. Er hat auf mehreren
leisen Deutschland. Frankreich, Belgien,
England, spater sogar Amerika in rein
wissenschaftlichen Zwecken besucht. Sein
eigenes Vaterland durchwanderte er nach
verschiedenen Richtungen und machle die
Steinkohlenlager desselben zum Gegen»
stände seiner besonderen Untersuchungen.
Als Episode seines Lehramtes wird von
einem seiner Biographen ausdrücklich
angegeben, daß er im Jahre 1848 von
seiner Professur an der k. Ioseph.IndU'
strieschule an die Pesther Hochschule be«
rufen, im Jahre 1849 aber bei der nach
allen Seiten ihre Macht fühlbar machen«
den Reaction seines Postens entsetzt wurde,
worauf er wieder zu seiner früheren
Stelle an der Industrieschule zurück«
kehrte. N.. als Fachschriststeller seit
Jahren thätig, hat außer den bereits
angeführten noch folgende Werke und
Abhandlungen herausgegeben: „^
d. i. Grundzüge der anorganischen indu»
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Nabielak-Odelga, Volume 20
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- Nabielak-Odelga
- Volume
- 20
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1869
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.41 x 21.45 cm
- Pages
- 514
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon