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Neruda 190 Neruda
spiele und spielte einige Zeit bei einem
Theatel'Orcbester. dann machte er Kunst-
reisen, auf welchen er sein Talent zur
Geltung braute, und im Jahre 4730
folgte er einem Nufe an die churfürst»
liche Capellc in Dresden, an welcher er
bis an seinen, im Jahre 1780 erfolgten
Tod. also 30 Jahre, diente. N. hat nicht
nur mehrere ganz tüchtige Schüler, so
unter Anderen den seiner Zeit viel gi-.
rühmten Concertmeister des Markgrafen
von Schwedt, Joseph Simon Heinze
(auch Hinze und Hanhe). in der
Musik ausgebildet, sondern auch Mehre»
res für das Instrument, das er mit
Meisterschaft handhabte, componirt. Von
seinen zahlreichen Compositionen kennt
man 18 Symphonien, 14 Violincon«
certe. 24 Violintrio's. 6 Violmsolo's,
wovon 6 mit ausgearbeiteten Fugen ver>
sehen sind. Von allen diesen Werken sind
jedoch nur 6 Violintrio'S im Jahre 1763
im Stiche erschienen. Auch seine beiden
Söhne Ludwig und Anton hat N. zu
tüchtigen Tonküustlern herangebildet und
dienten beide im Jahre 1794 als Kam-
mermufiker in der Dresdener churfürst'
lichen Capelle. — Auch J o h a n n
Georg's Bruder, der Prämonstratenser-
mönch Johann Chrysostomus Neruda
(geb. zu Rossicz 1. December 1703, gest.
2. December 1763) war ein vortrefflicher
Violinspieler und machte sich um sein
Stift Strahow als Chorregent, welche
Stelle er einige Jahre bekleidete, viel
verdient.
Dlabacz (Gottfried Ioh). Allgemeines histo«
rischeö Künstler-Lexikon für Böhmen und zum
Theile auch für Mähren und Schlesien (Prag
'1815, Haase, 4°.) Bd, I I , Sp.370. — Gaßner
(F. S. 1)1-.). Universal.Lexikon der Tonkunst.
Neue Handausgabe in einem Bande (Stuttgart
1849, Franz Köhler. Ler. 8".) S. 646. -.
' Gerd er (Ernst Ludwig), Historisch-biographi«
sches Ierikon der Tonkünstler (Leipzig 1790.
I . G. I . Breitküpf. gr. 8".) Bd. I I > Sp. l«. — Derselbe, Neues historisch'biographi.
sches Lerikon der Tonkünstler (Leipzig 1813,
A. Kühnel. gr. 6°.) Bd. I I I , Sp. 570. -
Neues Univ er sal< Lerikon der Tonkunst.
Angefangen von Dr. Julius Schladebach,
fortgesetzt von Ed. Bernsdorf (Dresden
185;. Rod. Schäfer, gr. 8«.) Bd. I I I , S. 24.
— (Hormayr's) Archiv für Geschichte.
Statistik. Literatur und Kunst (Wien, 4".)
Jahrg. it>24. S. 264, im Anfsatze: „Die Ton»
kunst in Böhmen", von I . Ritter von N it»
tersberg. — Llovnilc nanön)''. Ü6ä.
Dr. l'rant. I^ a,ä. NisLOl, d. i. Conversa»
tions-Lexikon. Redigirt von vi-. Franz Ladisl.
Rieger (Prag 1539. Kober, Lex.äo.) Bh -^^
S. 782.
Nelllda, die Künstlcrfamilie (V ir-
tuosen. gebürtig aus Mähren). Zeit«
genossen. Es waren ursprünglich zwei
Brüder und zwei Schwestern, von denen
die beiden letzteren, Mar ia und Wil«
helmine als Virtuosinen einen Ruf
erlangten, daß sie mit dem berühmten
Geschwisterpaare Mi lano l lo Wetteifer»
ten. Später aber erscheint meist Wilhel«
mine allein genannt, deren Ruf als Vio»
linkünstlerin bald weit verbreitet war. —
Ulilhelminc (geb. zu Brunn um das Jahr
4839), ist die Tochter des Domorganisten
zu Brunn und erhielt gleich ihren Ge-
schwistern den Unterricht in der Musik,
in der sie bald Ungewöhnliches leistete,
von ihrem Vater. Bereits im Jahre
4843, damals ein sechsjähriges Mädchen,
ließ sich Wi lhe lm in l in Brunn auf
der Violine öffentlich hören, während ihre
damals zehnjährige Schwester Maria
— diese Schwester wird auch hie und da
irrthümlich Am alle genannt — sie auf
dem Fortepiano begleitete. Der Erfolg
war ein überraschend günstiger. Um das
seltene Talent zu verwerthen, begab sich
die Familie auf Kunstreisen, besuchte die
größeren Städte Oesterreichs und Deutsch«
landS, überall mit ihren Concerten schöne
Erfolge erzielend. Im Jahre 1832
begab sich die Familie nach Rußland
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Nabielak-Odelga, Volume 20
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- Nabielak-Odelga
- Volume
- 20
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1869
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.41 x 21.45 cm
- Pages
- 514
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon