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Nessi 200 NeĂźlinger
ernannt, in welcher Stellung er durcd
48 Jahre thatig blieb. Gesundheitshal-
ber bat er um Enthebung von seinem
Posten, erhielt sie auch, trat aber nach
einiger Zeit wieder in denselben zurĂĽck
und bekleidete ihn bis zum Jahre 1808,
in welchem er jubilirt wurde. Aber auch
jetzt noch gönnte er sich nicht die wohl»
.verdiente Ruhe, fondern leitete daS
Spital von Como, in welchem er manche
wohlthätige Neuerung einführte und auf
eine sorgfältigere Ausbildung der Hebam.
men Bedacht nahm. Als im I . 4820 der
berĂĽhmte Doctor Scarpa seine Stelle
als Director der medicinisch-chirurgischen
tzacultät niederlegte, wurde Nessi auf.
gefordert, dieselbe zu ĂĽbernehmen, aber
seines hohen Alters wegen, er zählte ja
nahezu 80 Jahre, lehnte er ab. Die
kurze, ihm noch gegönnte Zebensfrist
benutzte er zur Umarbeitung und Ver«
vollkommming seines Hauptwerkes ĂĽber
die Geburtshilfe, und bereits war es
druckfertig, als ihn der Tod im Alter
von achtzig Jahren seiner Wissenschaft
und der Menschheit, für die er sein Lebe»
lang ein Wohlthäter gewesen, entriß.
Nessi's durch den Druck veröffentlichte
Werke sind in chronologischer Folge;
(1772); —
cll's«
(4772); —
" (4786), in deutscher
Uebersetzung von K. H. Spohr -erschien
es unter dem Titel: «Unterricht in der
Wundarzneikunst. Aus dem Italieni-
schen". 2 Bände (Leipzig 1790. Brock-
haus, gr. 8".); — ^^^s osts^'n'a
/soneo ^7-aiil'oa" (4790), dieses Werk,
Nessi's Hauptwerk, fand in Italien
große Verbreitung und wurde auf meh. reren Hochschulen als Lehrbuch ange»
nommen. An die Verbesserung desselben
wendete N. noch im hohen Alter seine
ganze MuĂźe, er hatte auch diese
seine Lebensaufgabe erfĂĽllt, als der Tod
dessen neue Drucklegung vereitelte; —
(1807); — „
t ckai
/sii
(4808);
" (184t); —
" (18l2). N.
war nicht nur ein ausgezeichneter Chi»
rurg. sondern auch ein rationeller Arzt,
der seiner Zeit, in welcher noch der ganze
Unfug des MiĂźbrauchs der Medicamente
herrschend war, vorauseilte, der den Heil»
ProceĂź auf die eigentliche Grundlage der
Naturkraft, dieses Hauptagens, das eine
täglich mehr um sich greifende Schule
in der Arzneiwissenschast anerkennt und
zu fördern sucht, zurückführte, und der
lange vor PrieĂźnitz auf die Heilkraft
des Wassers mit innerem und äußerem
Gebrauche aufmerksam machte.
iiwstri nsUs soieu-s, lettsrs 6ä äi-ti äsl
sscolo XVIII s äs' Oontempoi-anoi eco. soo.
(VerlS2ia «833, tiz). äi ^.IviLopoli, 3?. 80.)
loino I, p. 463.
NeĂźlinger von und zu Schelgengra-
ben, Joseph Wenzel Anton Freiherr
(k. k. Oberst und Ritter des Maria
Theresien-Ordens, geb. zu Dutiz in
Böhmen 2. April 4733. gest. zu Grah
28., nach Schönfeld am 26. Mai 4821).
Stammt auS einer alten böhmischen Adels*
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Nabielak-Odelga, Volume 20
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- Nabielak-Odelga
- Volume
- 20
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1869
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.41 x 21.45 cm
- Pages
- 514
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon