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Neukomm 268 Neukomm
riationen und Phantasien für das Fagott
geschrieben. Ueberdieß hat er sich durch
mancherlei wesentliche Verbesserungen an
seinem Instrumente ein namhaftes Ver>
dienst erworben. Nach seiner Angabe
werden die besten Fagotte verfertigt und
nach seiner Schule wird am Pariser
Conservatorium gelehrt.
Prager Morgenpost (polit. Blatt) 1838,
Nr. l85. — Neues Universal. Lexiton
der Tonkunst. Angefangen von Dr. Julius
Schladebach, fortgesetzt von Ed. Berns-
dorf (Dreöoen 1857. R. Schafer. Ler. 8°.)
Bd. I I I , S. 26. — Schilling (G. Dr.),
Das musitalische Europa (Speyer 1842, F.
E. Neidhard, gr. 8«.) S. 250. — Meyer
(I.), Das große Conversations-Lerikon für die
gebildeten Stände (Hildburghausen, Bibliogr7
Institut, gr. 80.) Bd. XXIIl, S. 473. —
Gaßner (F. S. Dr.), Universal<Lerikon der
Tonkunst. Neue Handausgabe in einem Bande
(Stuttgart 1849. Frz. Köhler. 3er. 8".) S. 647.
Neukomm, Sigismund Ritter von
<Compositeur, geb. zu Salzburg
40. Juli 1778. gest. zu Paris 9. April
4838). Unter Erzbischof Sigmund
Graf Schrattenbach kam im Jahre
1760 David Neu komm, zu Döffing im
Württembergischen geboren, nach Salz»
bürg, um sich den pädagogischen Studien
zuzuwenden und wurde im Jahre 1770
daselbst als Lehrer an der Mädchen»
Hauptschule angestellt. Erzbischof Hie-
ronymus Graf Colloredo, der im
Jahre 1772 die Regierung angetreten
hatte, wandte besondere Sorgfalt dem
deutschen Schulwesen zu und sandte zu
diesem Behufe Neukomm und den
Lehrer Benedict Pfeiffer nach Wien,
um sich daselbst die Hänifch-Felbiger'sche
Literal. oder Normal-Melhode unmittel»
bar unter Felbiger'S Anleitung anzu«
eignen. Im Jahre 1777 kehrten beide
Hehrer, bereits unterrichtet, wieder nach
Salzburg zurück. Neukomrn wurde nun
Oberlehrer der Knaben, Pfeiffer aber der Mädchen. Es wurde von nun an die
neue Lehrmethode vorgetragen, auch wur»
den neue Lehrgegenstände, bessere Muster
und Bücher zu gemeinsamem Unterrichte
eingeführt. Zu solchem Zwecke erschien
von Neukomm im Drucke ein „Nlarali-
5ches Asebnch kür Kinder, welche gut, verstau-
dig und glücklich werben wollen" (Salzburg
1792); der zweite Theil führt den Titel:
„Materialien zu Vorschriften für Lehrer".
Beide erschienen in 6. Auflage (Salzburg
1811, bei Duyle). David Neu komm
starb am 23. April 1805. Michael
Haydn's Gattin, eine geborne Lipp,
war mit Neukomm's Frau verwandt.
— Dieses David Neukomm Sohn
warSigmund Neukomm. Schon im
sechsten Jahre' zeigte er einen entschiede-
nen Hang zur Musik. I n dieser erhielt
er auch alsobald Unterricht von dem
Stadtorganisten Weißauer, und Neu»
komm machte sich in der Folge nicht
nur mit den gewöhnlichen Streichinstru«
menten bekannt, sondern auch mit den
Blas» und Blechinstrumenten, worunter
er besonders die Flöte liebte, die er so
fertig blies, daß er damit in Concerten
aufzutreten im Stande war. Doch erhielt
Neukomm nicht bloß eine musikalische
Erziehung; er wurde auch in die Schule
geschickt und machte nach beendeten
Gymnasialstudien noch die philosophischen
Curse durch, denn er ward anfangs nichr
für die Künstlerlaufbahn bestimmt. Erst
nachdem er unter der Leitung Michael
Haydn's Komposition studirr und im
18. Jahre bei dem damaligen salzburgi«
gischen Hoftheater die Correpetitorsstelle
erhalten hatte, entschloß Neu komm,
sich ganz der Musik zu widmen. Doch
blieb er nicht lange in der vorbezeichneten
Stellung, denn schon im Jahre 1783
ging er zu Joseph Haydn nach Wien,
der ihn, obwohl er sein Verwandter
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Nabielak-Odelga, Volume 20
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- Nabielak-Odelga
- Volume
- 20
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1869
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.41 x 21.45 cm
- Pages
- 514
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon