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Neumann 276 Neumann
Schmidtler, A. Ar let u. m. A.
in Musik geseht. Seine selbstständigen
Druckschriften sind: „Gedichte" (Wien
1846, Karl Haas); — „Neuere Gedichte"
(ebd. 1830, Karl Gerold); — „Kinder-
lieder". 2 Bändchen (ebd. 1853, Pichler'S
Verlag), unbedingt das Beste, daS N
geschrieben; — «Her Organismus der Hills-
ämw" (Wien 1835, Tendier u. Comp.);
— „Kurze Huleituny zur ViblilltMKun
(ebd. 1836, Dorfmeister); — „Trinklieder
liue5 Viener Parten" (ebd. 1858), ano<
nym; — ,Ntr Fink. Oine Orzählung" (ebd.
1860. Pichler's Witwe u. Sohn). Hof.
f inger in seinem Nekrologe sagt von
N.: ,Aus seinem Leben ist nichts Be«.
deutenderes zu erzählen, es verlief außer»
lich wie hundert andere, nur die Gattin,
die er 1850 heimfĂĽhrte, und die Freunde
wissen, daĂź sein Herz weicher und voller
war, als das so vieler anderer, die den
gleichen Lebensgang haben. Und das,
die treubewährte Frische und Reinheit
des GemĂĽthes, welchen er in sinnigen
Gedichten und mit Preisen belohnten
populären und Iugenderzählungen Aus«
druck gab, sichert ihm auch auĂźer dem
hauslichen Kreise ehrenvolles Andenken.
Er war so recht ein Sänger der Heiter-
keit und Jugend, auf die er gern zurück«
blickte."
(Hoff inger, Ritter von), Oesterreichische
Ehrenhalle (Wien, Anton Schweiger, gr, 8".)
H I . Folge (1865). S. 78. — WienerZei«
tung 1863, Nr. l36. — Zellner's Blätter
fĂĽr Musik, Theater u. s. w. (Wien, kl. Fol.)
1865, Nr. 36. — Scheyrer (Ludwig), Die
Schriftsteller Oesterreichs in Reim und Prosa
auf dem Gebiete der schönen Literatur u. s. w.
(Wien 1838, typ. lit. art. Anstalt, 8°.) S. 484.
— Mosenthal (S. H.), Museum aus den
deutschen Dichtungen österreichischer Lyriker
und Epiker der frĂĽhesten bis zur neuesten Zeit
(Wien 1854, Gerold, 8".) S. 432.
Neuwann, Luise (k. k. Hofschau,
spielerin, geb. zu Breslau um das Jahr 4820). Sie ist die Tochter des m
Breslau gebornen Schauspielers Neu«
mann, eines Mannes, dem seltene Schön-
heit nachgerĂĽhmt wurde. Als er noch ein
unbedeutender Schauspieler war, heira«
thete er im 1.1816 die geniale Schauspie«
lerin Amal ie Morstadt, die ihm in
einer durch sein wĂĽstes, unordentliches
Leben verbitterten Ehe einen Sohn, der
jetzt in Amerika lebt, und zwei Töchter,
Adolphine und Luise, gebar. Adol«
phine starb in der BlĂĽthe ihres Lebens
im Jahre 1844 zu Berlin, wo sie durch
Schönheit und Talent zu den Zierden
des dortigen Hoftheaters zählte. Die
Geschicke im Elternhause Luisens kann
man geradezu tragisch nennen. Ihre Mut«
ter trennte sich von dem Gatten, dessen
Lebenswandel ein Zusammenleben unmög«
lich gemacht hatte. Da sah Neu mann
nach Jahren seine Amalie wieder. Sie
war schöner als je. Er, der sie in der
Ehe vernachlässigt, man sagt sogar:
unwĂĽrdig behandelt, entbrannte von
Neuem in rasender Liebe zu seiner Frau.
Er bestĂĽrmte sie mit Liebesbriefen. Sie
hatte ihn aber zu genau kennen gelernt,
zu traurige Tage durch ihn und mit ihm
verlebt, um sich neuerdings unglĂĽcklich
zu machen. Da. stĂĽrzte er eines Tages
in ihr Zimmer, flehte um Liebe. Sie
weist ihn sanft von sich. Er wird rasend
— schießt sich Angesichts seiner Gattin
eine Kugel durch den Kopf und stĂĽrzt
todt zu ihren FĂĽĂźen nieder. DieĂź daS
düstere Ende von Luisens Vater. —
Die Witwe Neumann lernte in der
Folge den wackeren Tenoristen Haizin«
ger kennen und wurde in einiger Zeit
seine Gattin, dann unter diesem Namen
die Zierde des Wiener Hofburg«TheaterS.
Aus dieser zweiten Ehe scheinen keine
Kinder vorhanden zu sein. Aus der ersten
blieb Luise am Leben, die von ihrer
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Nabielak-Odelga, Volume 20
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- Nabielak-Odelga
- Volume
- 20
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1869
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.41 x 21.45 cm
- Pages
- 514
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon