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Niemtschek 330 Niemtschek
Drucke erschienen, und zwar:
/^6s>ii'", d. i. Geistliche Lieder (Lemberg
4743) . es sind religiöse Dichtungen,
theils Originale, theils Nachbildungen
französischer Gedichte von Rousseau',
— „2)oö?n ^o^H«, d. i. Die gute Polin
(ebd. 1743). eine Uebersetzung des fran<
zösischen Originals 1Z. bonns?o1ou2.iLS
von de Prechac. einem französischen
Romandicdter des 17. Jahrhunderts,
der als Seitenstück zu dem genannten
auch „1e deau. polonais. ^ouvoiw Fg.-
I2.nt6« (?2riL 1681 und dann öfter)
herausgegeben hat; — „SaH<5<Uanlo/s/
FT-sA/asiMüi", d. i. Rath für meine
Freundinen (ebd. 1750, 8".). auch Be-
arbeitung nach einem französischen Ori»
ginale' — „F'sn/^ 7-sa^ Hz' lO stt'esel's
a^öo ^l niin/u?-« ^a^s^sH/s^o" ^ d. i.
Der auf der Welt seltene Phönix, oder
Walewski's Abenteuer (ebd.. 8"). ein
Roman in gebundener Rede, dem Hiero«
nymus Iuszyi isk i nicht das Beste
nachrühmt. Ihren religiösen Dichtungen
soll es nicht an Innigkeit und der
Sprache nicht an Wohllaut fehlen.
Nue^kl opoäi^'2. PO V22S0 kna,, d. i. All<
gemeine Encyklopädie (Warschau 1864, S.
Orgelbrand. gr. 8°.) Bd. XIX, S. 413. —
xoetov? xoislcicti, d. i. Lexiton polnischer
Poeten (Krakau 1820. Ios. Matecki, L°.)
Bd. I I , S. i>.
Niemtschek, Franz (M 0 za rt 's Bio-
graph, geb. zu Saczka in Böhmen,
Geburts» und Sterbejahr unbekannt).
Dieser durch die Biographie Mozart'S,
den er persönlich genau gekannt und an
dem er mit wahrer Begeisterung hing, be«
kannt und bleibender Erinnerung werth
gewordene Musikfreund erscheint verschie»
den geschrieben, und zwar Nsrneoek (in
öechischen Werken), Nierneczek, Nie»
metschek und auf dem Titelblatte sei»
neL Buches über Mozart erscheint er als Niemtschek. Er lebte in den letzten
Iahrzehnden des vorigen und zu Anfang
des laufenden Jahrhunderts, war zuerst
Profeffor am Gymnasium zu Pilsen,
später an jenem auf der Kleinseite in
Prag. Er erlangte dann die philöso«
phische Doctorwürde und lehrte zu Prag
an der Hochschule die Philosophie und
Erziehungskunde; zugleich war er Bä>
chercensor und Director des Taubstum«
men.InstitutS. Im Jahre 1820 wurde
er nach Wien berufen, wo er aber in
kurzer Zeit bereits starb. Wie er einer«
seits ein Bewunderer Mozart 's war
und dieser Bewunderung auch in Mo«
zart's Biographie Worte lieh, so genoß
er andererseits wieder das Vertrauen der
Familie Mozar t , und Mozart 's
Witwe Constanze gab ihm nach ihres
Gatten Tode sowohl ihren älteren Sohn
Kar l . als später auch den jüngeren
Wolfgang in Aufsicht und Erziehung,
während sie selbst ihre Künstlerfahrt
durch Deutschland bis hinauf in den
Norden unternahm. Der Titel seiner
Mozart'Biographie lautet: „Uekrn des k. k.
Gapelllnei5ter5 Wultgang Gattlieb M o z a r t ,
nach Originlllqnrllrli beschrieben nun — —"
(Prag 1798; 2. Aufl. 1808), das Werk ist
theils auf Mittheilungen der Familie, na-
mentlich der Witwe, theils auf die Person»
liche Bekanntschaft mit Mozart gegrün-
det, und O. I a h n . wohl der competen'
teste Beurtheiler desselben, sagt darüber:
„leider geht dasselbe, namentlich für die
spätere Zeit nicht so in Einzelnheiten ein,
als man wünschen möchte; was aber der
Mozart aufrichtig ergebene Verfasser
berichtet, ist zuverlässig und treu".
Ueberdieß war N. selbst ein guter Piano«
spieler, ein großer Freund der Tonkunst
und, wie daS „Ilovräk nauLn?" mel-
det, hat er auch Cantaten componirt.
Als Professor der Philosophie gad er noch
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Nabielak-Odelga, Volume 20
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- Nabielak-Odelga
- Volume
- 20
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1869
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.41 x 21.45 cm
- Pages
- 514
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon