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zur Gegenwart umfaßt und durch die
Schlachtgemälde der Neuzeit, besonders
der ereignißreichen Jahre 4848 und
4849 in Italien und Ungarn sich großen
Eingang bei dem k. k. Militär bahnte.
Seit 4836 lebt N. im Kreise seiner
Familie in Obersteier, seine Mußestunden
linguistischen.Studien widmend; auch
liefert er Beiträge für mehrere in» und
ausländische Journale.
Gegenwart, berausg. von Andreas Schu.
mach er (Wien. 4°.) Jahrg. 1846. Nr. 264,
S. l247.
Nossloph, auch Noszlopy, Kaspar
(ungarischer Revolutionär in den
Jahren 4848 und 1849 . geb. zu
Wracsik im Somogyer Comitate Un>
garns, zum Tode verurtheilt im Jahre
4852). Entstammt einer alten ungari«
schen Adelsfamilie, die ihr Geschlechts,
register bis zum Anfange des 46. Jahr-
Hunderts und wohl noch weiter zurück-
führt. Kaspar selbst ist der Sohn
Christoph's N. aus deffen Ehe mit
Jul ie Szeniczei-Bäräny; seine
Schwester Amalie ist an einen Mada»
rasz, sein Bruder Anton an eine
Gorovä verheirathet. Kaspar war
vor dem Achtundvierziger»Iahre Grund«
bescher und Advocat, im Jahre 4846
Stuhlrichter des Marczalyer Bezirkes
und wurde im März 4849 von dem
revolutionären Landesvertheidigungs»
Ausschüsse zum Regierungscommiffär des
Somogyer Comitates ernannt und von
Kossuth mit der Organisirung des
Landsturms an der unteren Donau be«
traut. Mit aller Energie unterzog er sich
der Ausführung dieses Auftrages, erließ im
April 4849 die heftigsten Proclamatio-
nen an die Bewohner jenseits der Donau,
forderte zur allgemeinen Bewaffnung
gegen das kaiserliche Heer und Alle. die
zu demselben standen, auf und setzte bis Ende August 4849 diese Wirksamkeit
fort. Als nach niedergedrücktem Aufstande
die langwierigen Untersuchungen statt-
fanden', wurde auch N. im April 4839
zur Haft gebracht und dem k. k. Kriegs»
gerichte zu Pesth eingeliefert. Es gelang
ihm jedoch, zu entfliehen und so wurde
denn gegen den Flüchtigen das Edictal«
verfahren eingeleitet und sein Urtheil
lautete nach abgeschlossener Untersuchung
auf den Tod durch den Strang. Nichts«
destoweniger ließ N. von seinem bis«
herigen Treiben ab, schlich überall im
Lande umher, trat in neue Verbindun«
gen zur Organisirung einer abermali»
gen Erhebung in Ungarn und errichtete
zu diesem Zwecke eine Guerillatruppe,
die bei dem nächsten Ausbruche der
Unruhen als Avantgarde wirken sollte.
An der Spitze dieser Truppe übersiel er
dann jene Besitzer, welche während der
Revolution der kaiserlichen Regierung
treu geblieben und von der aufständischen
Regierung als Landesverräter bezeichnet
worden waren. Endlich wurde seinem
Treiben ein Ende gemacht, als es Mitte
November 4832 gelang, seiner habhaft
zu werden. Eb wurde nun auch, nach»
dem mehrere seiner Genossen, darunter
der ehemalige k. k. Lieutenant K. An«
drasffy von Devenyujfalva, ge>
nannt Alexander von Neuberg, zu
Pesth hingerichtet worden waren, eben«
falls zum Tode verurtheilt.
rskksl ss QSN2ski'6iiäi täbläkkal, d, i. Die
Familien Ungarns mit Wappen und Stamm»
tafeln (Pesth 4860, Moriz Räth. go.) Bd. IX.
— Meyer ( I . ) , Das große Conversations»
Lexikon für die gebildeten Stände (Hildburg«
hausen, Bibliographisches Institut, gr. 8".)
I I I . Suppl. Bd. S. 9l0. — Aus derselben
Familie stammen: i. Constantia N.. eine
zeitgenössische ungarische Schriftstellerin, Toch«
ter desAnton N. und der AnnaGorovs
und Nichte des obigen Kaspar. Constan'
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Nabielak-Odelga, Volume 20
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- Nabielak-Odelga
- Volume
- 20
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1869
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.41 x 21.45 cm
- Pages
- 514
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon