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404 Nousseul
welchen zwei Ehen mehrere Kinder stam»
men ^vergl. die Stammtafel^, von denen
die drei Söhne Albert ss. d. S. 39^.
Hermann ss. d. S. 399^ und Sig-
mund das Geschlecht fortpfianzten.
Neuer Nekrolog der Deutschen (Weimar,
Voigt. kl. 8«.) XVIII. Jahrg. (1840). I I . Thl.
S. j3l4. — Hirtenfeld (I.), Der Militär«
Maria Thcresien»Orden und seine Mitglieder
(Wien l8^?, Staatsdruckerei, kl. 4".) Bd. I I ,
S. tt54, l748. — Oesterreichische mili»
tärische Zeitschrift, herausg. von Major
Schels (Wien, 3".) Jahrg. 1843. Bd. I,
S. 267; Bd. I I , S. 63: „Nekrolog". —
Leitn er von Leitnertreu (Theodor Ign.),
Ausführliche Geschichte der Wiener<Neustädter
Militär<Akademie (Hermannstadt 1832. Th.
Steinhausser. 8<>.) Bd. I, S. 460. — Wiener
allgemeine Musik'Zeitung. Heraus,
gegeben von Dr. August Schmidt (4<>.)
II. Jahrg. (1542), Nr. 47: Die Musik in
Böhmen s^im Torte und S. 194 in der Anmeo
kung). — Porträte. 1) v. Lütgendorf kso.
1820 (Nadirung. 5«.); — 2) (I. E. Mans,
feld Le.) Fol.
Nostitz-Rieneck, Moriz Graf, siehe:
Rostitz-Rieneck, Friedrich Moriz Graf
Noszlosil), siehe: Rgsslosil) sS. 390^.
l, Rosalia (k. k. H ofschau-
spielerin, geb. zu Gratz 3. Mai
4730, gest. zu Wien 24. Jänner 1804).
Erscheint auch mit einem s, Nouseul,
geschrieben. Tochter des Schauspielers
Lefevre, widmete sich in frĂĽhester Iu-
gend der dramatischen Kunst. Im Jahre
4770 vermalte sie sich in Wien mit dem
Schauspieler Nousseul und begab sich
mit ihm an daS markgräflich badische
Hoftheater nach Rastadt, wo sie mit ihm
zum ersten Male in Goldoni'S Lust'
spiel: „6U innainorati", unter dem
Titel: „Die verliebten Zänker" von
Landes ĂĽbersetzt, als Eugenia auf-
trat und sehr gefiel. Sie spielte nun an
den Theatern' in MĂĽnchen, Berlin,
Mannheim, Hannover und ĂĽberall mit dem besten Erfolge. Im September
4780 folgte sie einem Rufe der Hof-
theater-Intendanz nach Wien und blieb
an dieser BĂĽhne bis an ihren Tod. Die
erste Rolle, in welcher sie auftrat, war
die Madame Murrer in Beaumar«
chais' „Eugenia". Sie spielte das Fach
der Heldinen und heroischen MĂĽtter,
wozu sie ihre „junonische Schönheit"
insbesondere befähigte. Unter ihren
Glanzrollen sind namhaft zu machen:
Lady Macbeth, Vetur ia in ,,Co»
riolan". Elisabeth in „Richard I I I . " ,
Claudia in „Emilie Galotti", Cäci»
lia in Kotzebue's „Gustav Wasa",
Natalie in Kratter's „Mädchen von
Marienburg", Cornelia in Collin's
„Regulus" u. dgl. m. Ihre hohe ansehn«
liche Gestalt, der eindringende herzliche
Ton ihrer Stimme, den sie, ohne die
Grenze der Schönheit zu überschreiten,
bis zum höchsten Affecte zu steigern
wuĂźte, eine natĂĽrliche und erworbene
WĂĽrde in Gang und Benehmen eigneten
sie vortrefflich fĂĽr das von ihr gespielte
Rollenfach ebenso im bĂĽrgerlichen wie
im erhabenen Trauerspiele. Besonders
ihrem Spiele voll Natur und ergreifender
Wahrheit danken Iff land'S StĂĽcke
ihren Erfolg auf der Wiener HofbĂĽhne.
DieHekuba in Collin's „Polyrena"
am 23. October 4803 war ihre letzte
Rolle. „Sie hatte im Leben viel gelitten",
berichtet ihr Biograph ohne jedoch hin»
zuzufĂĽgen, ob dieses Leiden ein nur phy-
sisches oder moralisches war — aber nie
war eine Klage über ihre Lippen gekom«
men und alles hatte sie mit bewunde-
rungswĂĽrdiger Kraft und Standhaftig.
keit ertragen. Am 24. Jänner 4804
ging sie noch Vormittag spazieren und
Nachmittag zu Baron Braun, der ihr
ankĂĽndigte, daĂź ihr die langegewĂĽnschte
Gehaltserhöhung bewilligt sei. Als sie
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Nabielak-Odelga, Volume 20
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- Nabielak-Odelga
- Volume
- 20
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1869
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.41 x 21.45 cm
- Pages
- 514
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon