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Nowak 418 Nowakowski
-und Anfeindungen zu erfahren, was ihn, um
allen weiteren Chikanen ein für alle Male zu
begegnen, veranlaßte, zum Protestantismus
zu übertreten. Er lebt nun als Pastor zu
Petershain bei Liegnitz in Preußen. Von ihm
sind nachstehende Schriften im Drucke erschie»
nen: „Histoi-is an^Uckä ocl. naästauxenl
^akuda. I I . na trän a2 na. t^to Las?", d. i.
Englische Geschichte von Jacob's I I . Thron-
besteigung u. s, w. (Prag l8!ij), ein dürfti«
ger Auszug aus Mac Aulay's berühmtem
Geschichtswerke; — „üoäin? uädo^ns^o
ötsni. 2, ro2^imäui", d. i. Stunden andächti'
ger Lecture und Betrachtung (Prag 1850).
eine Uebersetzung von Zschokke's „Stunden
der Andacht"; es scheint, daß dieses und das
vorige Werk unvollendet geblieben sind. Auch
hat der Buchhändler Remer in Görlitz eine
Nebersetzung der sämmtlichen Predigten des
Johannes Huß aus Novotn^'s Feder an»
gekündigt. Ob das Unternehmen zu Stande
gekommen und wie weit es gediehen, ist dem
Herausgeber dieses Lexikons nicht bekannt,
ssiovnik uauöu^, wie oben, Bd. V,
S. 909, Nr. 4.)
Nowak. Alle Personen dieses Namens
siehe unter Novltk ^vergleiche auch das
im Eingänge der Biographien (S. 405)
dieses Namens Gesagtes
Nowakolvski, Johann Nepomuk
(Schauspieler und Compositeur,
geb. zu Lemberg im Jahre 1797, gest.
ebenda 2t. Jänner 1865). Der Sohn
eines Lemberger Bürgers, der Vater war
Orchestermitglied des dortigen Stadtthea«
ters und unterrichtete auch seinen Sohn
in der Musik. Dieser machte so gute
Fortschritte, daß er als Knabe von acht
Jahren bereits die zweite Violine im
Theaterorchester spielte. Dieser tägliche
Theaterbesuch weckte N.'s Neigung für
die dramatische Lausbahn und schon im
Jahre 1811, damals noch Gymnasiast,
betrat er in einem polnischen Singspiele
zum ersten Male die Bühne. I n Folge
des Lampenfiebers fiel aber dieser erste
Versuch ziemlich klaglich aus, jedoch ließ
N. sich durch diesen Mißerfolg ganz und gar nicht abschrecken, und als der berühmte
I . N. Kamii iski Md. X, S. 417),
Director des Lemberger Theaters. in
ihm. ein nicht gewöhnliches Talent für
die Bühne erkannte, widmete er sich
mit
um so größerem Eifer den Studien der
selbstgewählten Laufbahn. Unter Ka«
m iiis ki's Leitung machte er die Schule
durch und entwickelte sich zu einem der
ersten Künstler der polnischen National«
bühne. Welche Bedeutung innerhalb der
drei Iahrzehende, in welchen Kaminski
die Direction des Lemberger Theaters
führte, dasselbe erlangte, ist ausführlich
in der oberwähnten Biographie Ka«
min ski's dargestellt worden. Nowa»
kowski, obgleich damals noch Hörer
der philosophischen Studien, machte sich
bereits in mehreren Rollen durch seine
Darstellungsgabe bemerkbar. Im Jahre
1823 begab er sich nach Warschau und
wurde Mitglied des dortigen National-
theaters und von da ab datirt seine
künstlerische Bedeutung. Im Spiele und
im Gesänge, als Darsteller wie als
Sänger, immer blieb er Künstler, und
da er auf eine zeitgemäße Wiedergeburt
der polnischen Bühne entscheidenden Ein-
fluß nahm, erscheint er auch als Begrün«
der einer neuen und guten Geschmacks»
richtung in derselben. Fachkritiker nehmen
keinen Anstand, den AuSspruch zu thun:
Was Adam Mickiewicz in der polni«
schen Literatur, das ist Nowa kowski
in der polnischen Dramaturgie; Mickie«
wicz aber hat die polnische Literatur
von den Fesseln des' absoluten, fast
mittelalterlichen Pseudoclassicismus, in
denen sie noch bis zu den Dreißiger«Iah.
ren steckte, befreit und die neue roman-
tische Schule, an deren Spitze er selbst
stand, feierte nun ihren Sieg ganz und
gar. Die politischen Ereignisse der Jahre
1830 und 1831 in Polen vertrieben auch
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Nabielak-Odelga, Volume 20
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- Nabielak-Odelga
- Volume
- 20
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1869
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.41 x 21.45 cm
- Pages
- 514
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon